Mystery Rummy Fall 4: Al Capone
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Samstag, 14. Januar 2012 10:19
- Geschrieben von Petra
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Mystery Rummy Fall 4: Al Capone heißt der vierte Fall der Mystery Rummy Serie. Al Capone war einer der berüchtigsten Verbrecherbosse in den 1920ern und 1930ern Jahren. Er kontrollierte die Chicagoer Unterwelt. Glücksspiel, Prostitution und illegaler Alkoholhandel waren nur einige seiner Geschäftsbereiche.
Doch nun zum Kartenspiel. Dieses befindet sich in einer Buchkassette. Auf der violetten Vorderseite sieht man wieder eine Lupe, diesmal blickt man auf Al Capone selbst. Zu beachten ist in diesem Fall auch die Schachtelseite, denn diese ist in der Art eines Buchdeckels gestaltet.
Die Rückseite der Spielschachtel wirkt wie der Klappentext eines Taschenbuchs. Dort lese ich: Führen Sie Al Capone, den Staatsfeind Nr. 1 und Paten des Verbrechens, seiner gerechten Strafe zu! In Mystery Rummy 4: Al Capone kämpfen Sie an der Seite der letzten aufrechten Polizisten dafür, Chicago aus dem Griff skrupelloser Gangster zu befreien. Die abgedruckten Spielkarten auf der rechten Seite geben einen ersten Eindruck vom Spielmaterial. Auch der Inhalt wird dort aufgelistet, ergänzt von dem Hinweis, dass man sich um Stift und Zettel zum Aufschreiben der Punkte selbst kümmern muss. Natürlich findet man auch die "technischen Daten" (2-4 Spieler, 20-40 Minuten, ab 8 Jahren). Auch ein Hinweis Mit Teamvariante! ist dort zu finden.
Material und Spielregel
Öffnet man die Spielschachtel und blickt auf die Innenseite des Deckels, so sieht man Al Capone und seine "Familie", Mike Heitler fehlt allerdings, aber dieser wollte ihn schließlich auch verraten. Das Innenteil der Schachtel ist zweigeteilt, so wird ein Verrutschen der Spielkarten verhindert. Damit die Spielkarten aus ihren Fächern leichter entnommen werden können, sind dort kleine Bändchen befestigt. Die Spielkarten passen sehr gut zum Erscheinungsbild der Spielschachtel. Die 86 Spielkarten (68 Hinweise und 18 Ereignisse) haben eine glänzende Oberfläche und sind stimmig illustriert. Außerdem gibt es noch 8 Übersichtskarten.
Eine Spielregel fehlt natürlich auch nicht. Leider passt sich die Spielregel diesem hohen Niveau nicht ganz an. Sie ist strukturiert, man findet alle wichtigen Bereiche (Über den Fall, Spielübersicht, Inhalt, Kartenschlüssel, Spielvorbereitungen, Zugübersicht, Punktwertung und Spielende); zusätzlich werden auch die Einzelnen Ereignisse erklärt, Weitere Spielelemente genannt, es gibt ein Beispiel für einen Spielzug und ein Glossar. Einige erläuternde Graphiken sind auch zu finden. Verwirrend finde ich allerdings den Gebrauch nicht gerade üblicher Begriffe wie Fallakte für Nachziehstapel oder Unterwelt für den Ablagestapel. Diese Spielanleitung ist aber weitaus verständlicher geschrieben als die des ersten Falls.
Spielziel
Bei Mystery Rummy werden durch das Auslegen von Karten Punkte gesammelt. Meist spielt man bis ein Spieler oder ein Team eine Punktzahl von 200 erreicht hat.
Spielvorbereitung
Am Ende eines Durchgangs werden die erzielten Punkte aufgeschrieben, daher ist es ratsam, sich bereits jetzt Stift und Papier zurecht zu legen. Außerdem erhält jeder Spieler die Übersichtskarten Spielablauf und Kartenanzahl. Die restlichen Spielkarten werden gemischt, jeder Spieler erhält verdeckt 10 Karten, die er in der Hand hält. Die verbleibenden Karten bilden den Zugstapel (Fallakte), die oberste Karte wird offen daneben gelegt und kennzeichnet den Ablagestapel (Unterwelt).
Spielablauf
Mystery Rummy kann die Verwandtschaft zu Rommé nicht leugnen. So viele Punkte wie möglich sammeln ist auch hier das Motto. Die Regeln zum Ausspielen sind allerdings anders, aber sonst wäre es ja auch das gleiche Spiel. Ein Spiel bei Mystery Rummy Al Capone besteht aus mehreren Zügen, die jeweils in drei Schritte gegliedert sind:
1. Ziehen (zwei Karten entweder vom Zugstapel oder eine vom Ablagestapel nehmen)
2. Ausspielen (optional)
Jeder Spieler hat einen eigenen Spielbereich, in den die jeweiligen Karten ausgespielt werden. Es gibt Hinweise und Ereignisse, Hinweise müssen gemeldet (3 oder mehr Hinweise auslegen) oder ergänzt (man legt einen Hinweis passend zu einer Meldung aus) werden. Ereignisse dagegen dürfen nur einzeln gespielt werden, und auch nur jeweils eines pro Zug.
3. Ablegen (eine Karte auf den Ablagestapel legen)
Ein Durchgang endet, wenn ein Spieler seine letzte Karte abgelegt hat oder wenn die letzte Karte des Zugstapels gezogen wurde. Der aktive Spieler beendet seinen Zug noch. Anschließend werden die Punkte gezählt und notiert. Ausliegende Karten ergeben Pluspunkte; Handkarten zählen nicht und werden nur abgelegt. Nach jedem Durchgang werden die so erreichten Punkte zu den vorherigen addiert. Das Spiel endet, sobald ein Spieler oder Team 200 oder mehr Punkte erreicht hat.
Fazit
Annähernd gleiche Spielschachtel, gleiche Karten und gleiche Regeln wie bei Mystery Rummy Fall 1: Jack the Ripper, Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allen Poe: Mord in der Rue Morgue und Mystery Rummy Fall 3: Dr. Jekyll & Mr. Hyde. Also ist auch der Text dieser Rezension ähnlich.
Die Spielschachtel ist schön und stimmig gestaltet und macht auch im Bücherregal eine gute Figur. Die Spielkarten sehen gut aus, auch wenn sie für Linkshänder weniger geeignet sind, da ein Linkshänder die Karten meist "anders herum" hält, so dass die Symbole in der linken oberen Ecke nicht sichtbar sind. Auch sind sie mir persönlich einfach zu glatt, gerade beim Mischen der Karten ist dies hinderlich. Leider haben einige Karten bereits beim ersten Spiel "ihre Ecken gelassen", die Beschichtung hat sich gelöst, so dass jetzt das weiße Ur-Kartenmaterial zu sehen ist.
Ich weiß nicht, ob ich mich mittlerweile an den Stil dieser Spielregeln gewöhnt habe, aber auch diesen vierten Fall empfinde ich, ebenso wie bereits den dritten, von den Regeln her verständlicher als die ersten beiden. Außerdem ist es das Spiel der Mystery Rummy Serie mit den für mich eingängigsten Regeln.
Natürlich ist man bei Mystery Rummy Fall 4: Al Capone vom Kartenglück abhängig, aber es gibt auch durchaus Möglichkeiten etwas zu taktieren. Dass man nicht die Karte abwirft, die der nächste Mitspieler benötigt, versteht sich von selbst. Auch sollte man bei den eigenen Aktionen bedenken, dass bestimmte Ereigniskarten es ermöglichen, Karten aus den Auslagen der Mitspieler zu nehmen oder den Ablagestapel nach passenden Karten zu durchsuchen.
Mystery Rummy Fall 4: Al Capone ist nichts anderes als ein Verwandter des bekannten Kartenspiels Rommé. Wer dieses Kartenspiel mag und immer auf der Suche nach neuen Variationen ist, sollte sich auf jeden Fall Mystery Rummy Fall 4: Al Capone genauer ansehen. Und Fans der Mystery Rummy Serie sowieso.
Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Mystery Rummy Fall 4: Al Capone
Autor: Mike Fitzgerald, Nick Sauer
Illustration: Caroly Van Duyn
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 20-40 Minuten
Jahr: 2011
Preis: ca. 9,95 Euro (Stand 14.01.2012)