Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allan Poe

Mystery Rummy Fall2: Edgar Allan Poe (2-4 Spieler, 20-40 Minuten, ab 8 Jahren)Edgar Allan Poe Doppelmord in der Rue Morgue heißt der zweite Fall der Mystery Rummy Serie, in Anlehnung an die Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Edgar Allan Poe. Leider habe ich diese Geschichte nicht gelesen, so daß ich nichts darüber sagen kann, inwieweit Kartenspiel und Kurzgeschichte sich ähneln. Doch nun zum Kartenspiel. Dieses befindet sich in einer Buchkassette. Auf der grünen Vorderseite sieht man eine Lupe, durch die man auf eine Leiche blickt, die am Boden liegt. Zu beachten ist in diesem Fall auch die Schachtelseite, denn diese ist in der Art eines Buchdeckels gestaltet.

Die RückseiteSchachtelrückseite der Spielschachtel wirkt wie der Klappentext eines Taschenbuchs. Dort lese ich: In Mystery Rummy Fall 2: Doppelmord in der Rue Morgue wandeln Sie auf den Spuren von Poes Meisterdetektiv C. Auguste Dupin. Sie wissen, dass ein Orang-Utan der Mörder war, aber können Sie es auch beweisen? Sammeln Sie Hinweise und ziehen sie brillante Schlussfolgerungen.  Die abgedruckten Spielkarten auf der rechten Seite geben einen ersten Eindruck von dem Spielmaterial. Auch der Inhalt wird dort aufgelistet, ergänzt von dem Hinweis, dass man sich um Stift und Zettel zum Aufschreiben der Punkte selbst kümmern muss. Natürlich findet man auch die "technischen Daten" (2-4 Spieler, 20-40 Minuten, ab 8 Jahren), ergänzt durch die Aussage Mit Team Variante.

Material und Spielregel
SpielmaterialÖffnet man nun die Spielschachtel, so sieht man diesmal auf der Innenseite des Deckels eine Kurzbiographie von Edgar Allan Poe. Eine Spielregel fehlt natürlich auch nicht. Der Innenteil der Schachtel ist zweigeteilt, so wird ein Verrutschen der Spielkarten verhindert. Damit die Spielkarten aus ihren Fächern leichter entnommen werden können, sind dort kleine Bändchen befestigt. All das wirkt sehr edel. Auch die Spielkarten passen sehr gut zum Erscheinungsbild der Spielschachtel. Die 66 Spielkarten (49 Hinweise, 12 Ereignisse und 1 Orang-Utan Karte) haben eine glänzende Oberfläche und sind zudem sehr stimmig illustriert. Außerdem gibt es noch 4 Übersichtskarten.

Leider passt sich die Spielregel diesem hohen Niveau nicht ganz an. Sie ist zwar gut strukturiert, man findet auch alle wichtigen Bereiche (Über den Fall, Spielübersicht, Inhalt, Kartenschlüssel, Spielvorbereitungen, Zugübersicht, Punktwertung und Spielende); zusätzlich werden auch die Einzelnen Ereignisse erklärt, Weitere Spielelemente genannt, es gibt ein Beispiel für einen Spielzug, Regeln für Fortgeschrittene, Taktische Tipps und ein Glossar. Einige erläuternde Graphiken sind auch zu finden. Verwirrend finde ich allerdings den Gebrauch nicht gerade üblicher Begriffe wie Fallakte für Nachziehstapel oder Rue Morgue für den Ablagestapel. Diese Spielanleitung ist aber weitaus verständlicher geschrieben als die des ersten Falls.

Spielziel
Bei Mystery Rummy werden durch das Auslegen von Karten Punkte gesammelt. Meist spielt man, bis jemand 100 Punkte erreicht hat.

Spielvorbereitung
Orang-UtanDa am Ende eines SpielübersichtDurchgangs die erzielten Punkte aufgeschrieben werden sollten, ist es ratsam, sich bereits jetzt Stift und Papier zurecht zu legen. Außerdem erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte. Die Spielkarte "Orang-Utan" wird offen in die Tischmitte gelegt. Die restlichen Spielkarten werden gemischt, abhängig von der Spieleranzahl verdeckt an die Spieler verteilt und von diesen in die Hand genommen. Die verbleibenden Karten bilden den Nachziehstapel (Fallakte), die oberste Karte wird offen daneben abgelegt und kennzeichnet den Ablagestapel (Rue Morgue).

Spielablauf

Mystery Rummy kann die Verwandtschaft zu Rommé nicht leugnen. So viele Punkte wie möglich sammeln ist auch hier das Motto. Die Regeln zum Ausspielen sind allerdings anders, aber sonst wäre es ja auch das gleiche Spiel. Ein Spiel bei Mystery Rummy Doppelmord in der Rue Morgue besteht aus mehreren Runden, die jeweils in drei Schritte gegliedert sind:
  1. mögliche Kartenauslage mit Fallakte, Rue Morgue und Orang-Utan Ziehen (eine Karte entweder vom Nachziehstapel oder vom Ablagestapel nehmen)
  2. Ausspielen (optional)
    Jeder Spieler hat einen eigenen Spielbereich, in den die jeweiligen Karten ausgespielt werden. Es gibt Hinweise und Ereignisse, Hinweise müssen gemeldet (3 oder mehr Hinweise auslegen) oder ergänzt (man legt einen Hinweis passend zu einer Meldung aus) werden. Ereignisse dagegen dürfen nur einzeln gespielt werden, und auch nur jeweils eines pro Zug.
  3. Ablegen (eine Karte auf den Ablagestapel legen)

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Runde zu beenden.

  • Der Fall wird gelöst (Ein Spieler legt seine letzte Karte ab).
    Der Orang-Utan gilt als gefangen, wenn dies in der ersten Durchlaufphase des Nachziehstapels passiert und die Regel Den Orang-Utan Fangen kommt zur Wirkung, andernfalls ist er entkommen und es wird direkt gewertet.
  • Der Fall bleibt ungelöst (Der Nachziehstapel wird zum zweiten Mal aufgebraucht ohne dass ein Spieler seine letzte Handkarte abgelegt hat. Kein Spieler erhält irgendwelche Punkte.

Auf die Wertung selbst werde ich nicht näher eingehen, denn die Spielregeln, und somit auch die Wertung, können im Mystery Rummy Bereich von Pegasus Spiele unter Downloads nachgelesen werden.

 

Hinweise  Ereignisse

 

Fazit
Annähernd gleiche Spielschachtel, gleiche Karten und gleiche Regeln wie bei Mystery Rummy Fall 1: Jack the Ripper. Also ist auch der Text dieser Rezension ähnlich.

Die Spielschachtel ist schön und stimmig gestaltet und macht auch im Bücherregal eine gute Figur. Der Versuch, diese Stimmung  durch die Umwandlung von Begriffen aus der Spielwelt in die Ermittlungswelt auch in der Spielregel herüberzubringen, ist hier besser gelungen. Die Schrift ist ziemlich klein ausgefallen, so daß das Lesen zusätzlich erschwert wird. Besser gelungen sind die Spielkarten, auch wenn sie für Linkshänder weniger geeignet sind, da ein Linkshänder die Karten meist "anders herum" hält, so dass die Symbole in der linken oberen Ecke nicht sichtbar sind. Auch die Farbwahl ist nicht ganz glücklich, da sich einige Farben doch sehr ähneln und bei ungünstiger Beleuchtung leicht verwechselt werden können.

Mir persönlich gefällt Mystery Rummy Fall 2:  Edgar Allan Poe Doppelmord in der Rue Morgue besser als Fall 1: Jack The Ripper. Warum kann ich allerdings nicht genau sagen.  Die Spielanleitung ist viel verständlicher, vielleicht spielt auch eine Rolle, dass die Spielkarten jetzt farbige Motive aufweisen. Oder vielleicht liegen mir diese Ereignisse einfach besser. Bei "Monsieur C. Auguste Dupin" hat man beispielsweise die Wahl, ob man zwei Karten nachziehen, oder den Orang Utan suchen (den Stapel unter dem Orang Utan durchsuchen) möchte.

Wer ein Spiel erwartet hat, in dem per Ausschlussverfahren schliesslich ein Täter entlarvt wird, ist hier fehl am Platz. Denn Mystery Rummy Fall 2:  Edgar Allan Poe Doppelmord in der Rue Morgue ist nichts anderes als ein Verwandter des bekannten Kartenspiels Rommé. Wenn man dieses Kartenspiel allerdings liebt und immer auf der Suche nach neuen Variationen ist, sollte sich auf jeden Fall Mystery Rummy Fall 2:  Edgar Allan Poe Doppelmord in der Rue Morguegenauer ansehen.

 
 
 
 
Danke an Pegasus für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars
 

Spiel: Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allan Poe Doppelmord in der Rue Morgue
Autor: Mike Fitzgerald
Illustration: Virginijus Poshkus, Christine Conrad
Verlag:  Pegasus Spiele
Anzahl: 2-4 Personen
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: ca. 20-40  Minuten
Jahr: 2009
Preis: ca. 8,50 Euro (Stand 09.01.2010)  

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