Mystery Rummy Fall 1: Jack the Ripper
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Freitag, 15. Januar 2010 17:23
- Geschrieben von Petra
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Mit Mystery Rummy hat Pegasus Spiele eine Kartenspielreihe herausgebracht, die auf jeden Fall im Bücherregal eine gute Figur macht. Aber auch bei Spielern scheint zumindest Mystery Rummy Fall 1: Jack the Ripper gut angekommen zu sein, zumindest lässt dies der 7. Platz beim À la carte Preis 2009 vermuten. Auf jeden Fall macht es neugierig, sich dieses Kartenspiel doch einmal näher anzuschauen.
Das Kartenspiel befindet sich in einer Schachtel, die in der Größe an eine VHS Kassette erinnert. Diese lässt sich aufklappen wie ein Buch. Auf der in braun gehaltenen Vorderseite sieht man eine Lupe, in deren Zentrum eine etwas finster anmutende Person steht. Zu beachten ist in diesem Fall auch die Schachtelseite, denn diese erinnert an einen Buchdeckel.
Die Rückseite der Spielschachtel ist gestaltet wie der Klappentext eines Taschenbuchs. Dort lese ich: Im Jahre 1888 wurde der Whitechapel-Distrikt im Osten Londons von einem Mörder terrorisiert, der als Jack the Ripper Bekanntheit erlangte. Scotland Yard war nicht in der Lage, den Fall zu lösen, und bis heute ist die Identität von Jack the Ripper ein Rätsel. Die abgedruckten Spielkarten auf der rechten Seite geben einen ersten Eindruck von dem Spielmaterial. Auch der Inhalt wird dort aufgelistet, ergänzt von dem Hinweis, dass man sich um Stift und Zettel zum Aufschreiben der Punkte selbst kümmern muss. Natürlich findet man auch die "technischen Daten" (2-4 Spieler, 20-40 Minuten, ab 8 Jahren), ergänzt durch die Aussage Besonders geeignet für 2 Spieler.
Material und Spielregel
Öffnet man nun die Spielschachtel, so kann man auf der Innenseite des Deckels bereits die Bilder der Verdächtigen Montague Druitt, Prinz Eddy, Sir Gull, George Chapman, Jill the Ripper und Dr. Pedachenko sehen. Eine Spielregel fehlt natürlich auch nicht. Der Innenteil des Unterteils ist zweigeteilt, so wird ein Verrutschen der Spielkarten verhindert. Damit die Spielkarten aus ihren Fächern leichter entnommen werden können, sind dort kleine Samtbändchen befestigt. All das wirkt sehr edel. Auch die Spielkarten passen sehr gut zum Erscheinungsbild der Spielschachtel. Die 66 Spielkarten (34 Hinweiskarten, 5 Tatortkarten, 5 Opferkarten, 6 Verdachtkarten, 5 Alibikarten, 2 Hinweis-Jokerkarten, 2x Der Polizeipräsident tritt zurück, 2x Der Ripper schlägt zu und 1x Der Ripper entkommt) haben eine glänzende Oberfläche und sind zudem sehr stimmig illustriert. Außerdem gibt es noch 4 Übersichtskarten.
Leider passt sich die Spielregel diesem hohen Niveau nicht an. Sie ist zwar gut strukturiert, man findet auch alle wichtigen Bereiche (Über den Fall, Spielübersicht, Spielziel, Inhalt, Kartenschlüssel, Spielvorbereitungen, Das Spiel, Wertung und Spielende); es werden auch die verschiedenen Kartenarten erklärt, es gibt ein Beispiel für einen Spielzug, ein Glossar und auch Spieltipps, aber da es bis auf die Erläuterung des Kartenaufbaus keine Graphiken gibt und man zudem versucht hat, hier auf gewohnten Begriffe wie Ausspielen von Karten, Nachziehstapel oder Ablagestapel zu verzichten und sie statt dessen durch Begriffe aus dem "Milieu" wie Meldung machen, Fallakte und Scotland Yard ersetzt hat, ist die Spielanleitung in vielen Bereichen unverständlich und erfordert mehrfaches Nachlesen. Schade eigentlich, denn so wirklich kompliziert sind die Regeln nicht. Zudem gibt es in der Spielregel Unstimmigkeiten zum Ausspielen von Ereignissen. Es kann maximal ein Ereignis pro Zug gespielt werden. (Auf den Seiten 4 und 8 der Anleitung wird je einmal versehentlich „ein Ereignis pro Durchgang“ (Durchgang = Runde)behauptet; das ist nicht korrekt.) findet man hierzu bei Pegasus Spiele.
Spielziel
Bei Mystery Rummy werden durch das Auslegen von Karten Punkte gesammelt. Meist spielt man, bis jemand 100 Punkte erreicht hat.
Spielvorbereitung
Da am Ende eines Durchgangs die erzielten Punkte aufgeschrieben werden sollten, ist es ratsam, sich bereits jetzt Stift und Papier zurecht zu legen. Außerdem erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte. Die Spielkarten werden gemischt und abhängig von der Spielerzahl verdeckt an die Spieler verteilt und von diesen in die Hand genommen. Die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel (Fallakte), die oberste Karte wird offen daneben abgelegt und kennzeichnet den Ablagestapel (Scotland Yard).
Spielablauf
- Tippabgabe (optional, höchstens einmal pro Runde)
Zur Tippabgabe aufrufen darf nur jemand, der eine Meldung (Hinweise auf einen Verdächtigen) ausliegen hat, alle Spieler schreiben dann verdeckt den Namen eines der sechs Verdächtigen auf, von dem sie glauben, dass er am Ende der Runde der Ripper sein wird. Ein richtiger Tipp wird am Schluss der Runde mit 10 Punkten belohnt. - Ziehen (eine Karte entweder vom Nachziehstapel oder vom Ablagestapel nehmen)
- Ausspielen (optional)
Jeder Spieler hat einen eigenen Spielbereich, in den die jeweiligen Karten ausgespielt werden. Eine Meldung (Hinweiskarten ausspielen) darf erst gemacht werden, wenn bereits ein Opfer im Spiel ist, unabhängig davon, bei wem diese Karte liegt. Hinweiskarten dürfen auch einzeln vor sich abgelegt werden, wenn bereits eine zugehörige Meldung (mehrere Hinweiskarten) ausliegt. Von den Ereigniskarten, hierzu zählen Verdacht, Alibi, Opfer, Tatort, aber auch Der Polizeipräsident tritt zurück und Der Ripper schlägt zu, darf pro Zug jeweils nur eine ausgespielt werden. - Ablegen (eine Karte auf den Ablagestapel legen)
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Runde zu beenden.
- Ein Spieler legt seine letzte Karte ab.
- Die Karte Der Ripper entkommt wird ausgespielt.
- Der Nachziehstapel wird zum zweiten Mal aufgebraucht; der entsprechende Spieler beendet noch seinen Zug.
- Die Karte Der Polizeipräsident tritt zurück wird ausgespielt und ein Spieler wird dadurch gezwungen, seine letzte Karte auszuspielen.
Fazit
Spiel: Mystery Rummy Fall 1: Jack the Ripper
Autor: Mike Fitzgerald
Illustration: Virginijus Poshkus, Christine Conrad
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-4 Personen
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: ca. 20-40 Minuten
Jahr: 2008
Preis: ca. 8,50 Euro (Stand 09.01.2010)