Dragons
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 04. Februar 2013 08:27
- Geschrieben von Petra
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Auf der Spiel 2012 ist mir am Stand von Amigo Spiele ein Spiel aufgefallen, bei dem bunte Karten "irgendwie" auf den Tisch gelegt wurden. Bei diesem Spiel handelte es sich um Dragons, also Drachen. Legespiel und Drachen, die Kombination klingt interessant.
Auf dem Cover der Spielschachtel sind die Drachen unterhalb des Titels abgebildet. Auch der Autor des Spiels Andrew Looney wird dort genannt, zudem wird auf Larry Elmore, einer Ikone der Fantasykunst, als Illustrator besonders hingewiesen. Die Cover der Buchreihe Drachenlanze stammen ebenso von ihm wie zahlreiche Zeichnungen zum Rollenspiel Dungeons & Dragons, um nur einige zu nennen.
Im Tal der sieben farbigen Drachen herrscht große Aufregung. Wer schafft es, die Drachen seiner Zielfarbe in einer Reihe zu vereinen? Mit diesen Worten beginnt der Text auf der Rückseite der Schachtel. Während der folgende Text einen ersten Einblick auf das Spielgeschehen gibt, liefert die Abbildung daneben einen Blick auf das Spielmaterial. Informationen über den Inhalt gibt es ebenso wie die technischen Daten (2-5 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten) und die Einschätzung des Verlages, dass es sich bei Dragons um ein eher ruhiges, strategisches Spiel für Familien und Experten handelt.
Material und Spielregel
In der Schachtel befinden sich insgesamt 72 Spielkarten im "üblichen" Kartenformat. Genauer gesagt sind es 51 Drachenkarten, auf denen ein oder mehrere Drachen in unterschiedlichen Farben abgebildet sind, 15 Aktionskarten, 5 Zielkarten und ein Silberdrache.
Die Spielregel befindet sich auf einem gefalteten Blatt und enthält die üblichen Abschnitte Spielmaterial, Spielidee, Spielvorbereitung, Spielablauf und Spielende. Die Schrift ist gut lesbar, Beispiele und kleine Grafiken sind ebenfalls vorhanden.
Spielziel
Sieben gleichfarbige Drachen verbinden die der eigenen Zielfarbe entsprechen ist das Ziel, denn dann hat man gewonnen.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell getätigt. Zunächst wird der Silberdrache als Startkarte in die Tischmitte gelegt. Dieser Drache ist ähnlich einem Joker und hat zunächst alle Farben. Drachen- und Aktionskarten werden gemeinsam gemischt und bilden den verdeckten Zugstapel. Reihum ziehen die Spieler nun Karten vom Zugstapel, bis jeder Spieler 3 Karten besitzt. Die Zielkarten werden ebenfalls gemischt und zufällig an die Spieler verteilt. Überzählige Karten werden verdeckt zwischen zwei Spieler gelegt, sie gehören nun imaginären Spielern und werden beim Spielen von Aktionskarten mit berücksichtigt.
Spielablauf
Die Spieler sind reihum am Zug. In seinem Zug zieht der Spieler zunächst eine Karte vom Zugstapel und spielt anschließend eine seiner Handkarten aus. Dies kann eine Drachenkarte sein, die entsprechend Legeregeln in die Auslage gelegt wird, oder eine Aktionskarte.
Drachenkarten müssen Seite an Seite an bereits liegende Karten angelegt werden, wobei die Seitenlänge übereinstimmen und mindestens eine der Drachenfarben direkt an die gleiche Farbe einer liegenden Karte angrenzen muss. Der Regenbogendrache ist ein Joker und beinhaltet alle Drachenfarben.
Einen Mehrfarbenbonus gibt es, wenn es zu mehr als einer Farbübereinstimmung beim Legen einer Karte kommt. Dann darf der Spieler für jede passende Farbe mehr eine Karte vom Zugstapel ziehen.
Eine Aktionskarte wird auf oder unter den Silberdrachen gespielt. Wird eine Karte auf den Silberdrachen gelegt, so ändert dieser sofort seine Farbe entsprechend ausgespielter Karte. Die Aktion der Karte kann zusätzlich genutzt werden.
Wird die Karte dagegen unter den Silberdrachen gelegt, so muss die Aktion genutzt werden. An der Farbe des Silberdrachens ändert sich nichts.
Es gibt fünf verschiedene Aktionen:
- Eine Drachenkarte aus der Auslage nehmen und anders wieder dort ablegen (Grün)
- Eine Drachenkarte aus der Auslage auf die Hand nehmen (Rot)
- Die Zielkarten werden reihum weitergegeben (Blau)
- Die eigene Zielkarte gegen eine andere Zielkarte tauschen (Gelb)
- Mit einem Mitspieler die Handkarten tauschen (Schwarz)
Das Spiel endet sofort wenn eine Kette von sieben gleichfarbigen Drachen entstanden ist und ein Spieler die zugehörige Zielkarte vor sich liegen hat. Dies gilt sowohl für den eigenen Zug als auch für den eines Mitspielers. Sollten alle Handkarten der Spieler ausgespielt worden sein, ohne dass eine derartige Kette entstand, so gewinnt der Spieler mit den meisten zusammenhängenden Drachen.
Fazit
Dunkle Spielkarten, das bedeutet fast automatisch auch weiße Stellen an den Schnittkanten. So auch bei einigen Spielkarten meines Exemplares. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Qualität der Karten schlecht ist. Es geht einfach nicht anders, zumindest wenn es kostengünstig sein soll. Die Gestaltung der Karten, besonders der Drachenkarten, ist sehr schön. Aber ich bin auch Drachenfan und somit vielleicht nicht ganz objektiv. Die Piktogramme auf den Aktionskarten sind spätestens nach der ersten Partie verinnerlicht. Anders ist es mit den Motiven in der Mitte, die die Farbe des Silberdrachen ändern können. Es sind andere Motive als auf den Drachenkarten und dies führte in den meisten Partien zu Irritationen.
Die Spielregeln sind verständlich beschrieben. Passende Beispiele und kleine Grafiken sind ebenfalls vorhanden und verdeutlichen die Regeln.
Bei Dragons sind die Zielkarten wichtig für den Sieg. Aus dem Anlegen der Karten durch die Mitspieler kann man oft schließen, welche Zielkarten diese haben. Zuarbeiten sollte man ihnen dann nicht. Wirklich strategisches Vorgehen ist allerdings nicht möglich, denn es gibt noch die Aktionskarten, die alles wieder auf den Kopf stellen können. Zielkarten und Handkarten können durch sie getauscht werden, auch Drachenkarten können verschwinden, selbst die Farbe des Silberdrachen kann geändert werden. Und auf einmal entsteht eine Kette, die zuvor nicht da war. Oder eine große Kette wird zerstört.
Ruhig geht es bei Dragons schon zu, aber wo die Strategie sein soll frage ich mich schon. Für mich ist es eindeutig mehr vom Glück abhängig, da man nie weiß, welche Karten denn nun gezogen werden, und ob die richtige Aktionskarte dabei ist.
Wer ein strategisches Spiel sucht, liegt bei Dragons falsch. Wer aber nichts gegen Spiele hat, deren Verlauf sich plötzlich ändert und zudem Legespiele mag, sollte sich Dragons einmal anschauen.
Ich danke Amigo Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Dragons
Autor: Andrew Looney
Grafik: Larry Elmore, Derek Ring
Verlag: Amigo Spiele
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 20 Minuten
Jahr: 2012
Preis: ca. 7,50 Euro (Stand 31.01.2013)