Thunderstone: Zorn der Elemente
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 02. Mai 2011 09:20
- Geschrieben von Petra
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Wenn Erweiterungen zu Spielen erscheinen, ist es meist ein Indiz dafür, dass ein Spiel sehr erfolgreich ist. Nun ist im diesem Jahr (2011) bei Pegasus Spiele mit Thunderstone: Zorn der Elemente die erste Erweiterung zu Thunderstone erschienen. Weitere Erweiterungen, die bei Alderac Entertainment Group (AEG), die ja das Original Thunderstone herausbringen, schon erschienen sind, wurden von Pegasus Spiele ebenfalls bereits angekündigt.
Doch zurück zu dieser Erweiterung. Die Spielschachtel von Zorn der Elemente ist schmaler als die des Grundspiels. Ein ziemlich feuriges Wesen stürmt einem aus dem Schachtelinneren regelrecht entgegen. Dieses Wesen entstammt der Monstergruppe Elementar Qual, und hat den Titel Folter der Lava, wie mir ein späterer Blick auf die Monsterkarten verraten hat. Ein Hinweis Erste Erweiterung ist ebenfalls auf dem Cover zu finden.
Siegreich haben die Helden den ersten Donnerstein den Klauen der Finsternis entrissen. Nun eilen sie zur Festung des Schreckens, um den Stein der Höllenqual zu finden. Doch der von den Rittern der Verdammnis gesandte Wächter hat die Festung zuerst erreicht, die machtvollen Elementarwesen erweckt und alle Schätze sichergestellt. Mit diesen Worten beginnt der Einführungstext auf der Schachtelrückseite. Der weitere Text weist auf den Inhalt dieser Erweiterung hin: Neue Monster, Helden, Dorfbewohner, zudem Fallen und ein dunkler Wächter werden den Spielern das Äußerste abverlangen. Das Bild unter dem Text gibt einen ersten Eindruck vom Spielaufbau und von den Spielkarten selbst. Ein Hinweis ACHTUNG: nur spielbar mit dem Basisspiel "Thunderstone"! mit einer Abbildung der zugehörigen Spielschachtel ist ebenso vorhanden wie eine Angabe des Inhalts mit besonderer Betonung der Soloregeln. Natürlich fehlen auch die technischen Daten (1-5 Spieler, ca. 60-120 Minuten, ab 12 Jahren) nicht.
Material und Spielregel
Wie schon in der Rezension zum Grundspiel Thunderstone gibt es an dieser Stelle einen Blick in die Spielschachtel. Zählt man die übergroßen Trenner mit, so sind es 339 Spielkarten, die geordnet in diese Schachtel möchten. Spielkarten und Trenner haben die gleichen Maße wie beim Grundspiel, die Schachtelhöhe hat sich nicht wesentlich geändert, daher passen die Kartentrenner auch diesmal nur geneigt hinein. Durch die beiliegenden 10 Druckverschlussbeutel ist es wohl auch möglich, die Karten anders in der Schachtel unterzubringen. Allerdings habe ich diese Version nicht getestet, obwohl ich mich immer ärgere, wenn die Karten wegen des glatten Schachtelbodens verrutschen.
Die Spielkarten sind mit einem kleine ZdE am unteren Ende gekennzeichnet. Eine genauere Aufzählung der einzelnen Kartenarten:
- 112 (14x8) Dorfkarten, aus denen für jedes Spiel 8 Stapel herausgesucht werden: Ambrosia, Amulett der Stärke, Breitschwert, Elixier der Voraussicht, Klinge der Täuschung, Kneipenschlägerei, Kurzbogen, Magisches Geschoss, Schleichender Tod, Schmied, Steuereintreiber, Verfluchter Streitkolben, Weiser Mann, Zauberstab
- 84 (7x12) Heldenkarten: Blinder, Diin, Geweihter, Gangländer, Gohlier, Runenmagier, Torier; es gibt jeweils 6 Helden der Stufe 1, 4 Helden der Stufe 2 und 2 Helden der Stufe 3
- 40 (4x10) Monsterkarten: Elementar - Natur, Elementar - Qual, Golem, Horde; die Monster unterscheiden sich in ihrer Stärke
- 11 Monsterkarten: 1x 10 Platzhalterkarten Horde, 1x Wächter
- 12 Basiskarten "Krankheit"
- 5 Karten Dungeon-Merkmal
- 28 Zufallskarten: es gibt jeweils Karten für das Dorf, die Helden, die Monster und Dungeon-Merkmale
- 12 (2x6) Fallenkarten: Falle - Grausam und Falle -Tödlich
- 1 Karte "Donnerstein": Stein der Höllenqual, zählt nur einen Siegpunkt
Spielziel
Derjenige, der am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel. Die meisten Siegpunkte bekommt der Spieler bei einem erfolgreichen Besuch im Dungeon, doch auch die höchste Steigerung eines Helden oder der Erwerb von bestimmten Dorfkarten kann Punkte bringen.
Spielvorbereitung
Thunderstone: Zorn der Elemente ist eine Erweiterung zu Thunderstone, daher gelten natürlich auch die dort genannten Aufbauregeln. Im Folgenden zähle ich nur auf, was aus der Erweiterung Zorn der Elemente wie in das Grundspiel eingebaut werden kann.
Die Zufallskarten, sie geben einen guten Überblick über die verschiedenen Karten dieser Erweiterung, vergrößern ebenso wie die Krankheiten die Stapel der bisher vorhandenen Karten. Ähnlich ist es bei den Dorfkarten, Helden und Monstern, vergrößern diese doch die Auswahl beim Spielaufbau. Einzig die Horde bei den Monstern muss in der Vorbereitung etwas anders behandelt werden; anstelle der Monsterkarten werden Platzhalterkarten in das Dungeondeck eingemischt, die zugehörigen Monster werden sortiert bereit gelegt.
Wirklich neu sind Fallen, der Wächter und die Dungeon-Merkmale. Letztere werden bei einer zufälligen Zusammenstellung des Dungeons benötigt; durch sie können Wächter und Fallen ins Spiel kommen. Fallen werden einfach ins gesamte Dungeondeck eingemischt, der Wächter hingegen nur in die obersten 10 Karten, anschließend werden diese 11 Karten unter das Deck geschoben. Im Anschluss daran wird der Donnerstein auf die übliche Art eingefügt.
Spielablauf
Die Regeln des Grundspiels Thunderstone gelten auch weiterhin, daher werde ich an dieser Stelle auch nur auf die Besonderheiten dieser Erweiterung eingehen. Diese beziehen sich auf den Dungeon.
Sobald eine Platzhalterkarte der Horde gezogen wird, wird sie durch eine Monsterkarte ersetzt. So ist gewährleistet, dass die Monster der Horde in aufsteigender Reihenfolge in den Dungeon kommen. Ein Hordenmitglied kann zwischen einem oder fünf Siegpunkten wert sein, die Höhe der Siegpunkte hängt von der Anzahl Hordenmitgliedern im eigenen Deck ab.
Wird eine Falle aufgedeckt, so tritt deren Wirkung sofort ein. Die Auswirkungen können nur den aktiven Spieler betreffen, aber auch nur die anderen oder alle gemeinsam. Sobald die Falle zugeschlagen hat, kommt sie zur Seite und eine weitere Karte wird aufgedeckt.
Wird ein Wächter aufgedeckt, verhält er sich zunächst wie ein normales Monster. Doch sobald bei ihm der Durchbrucheffekt eintritt, verlässt er den Dungeon; die Karte des Wächters wird auf Position Null geschoben, kann aber weiterhin bekämpft werden. Der Durchbrucheffekt des Wächters betrifft alle und gilt solange, bis der Wächter erfolgreich bekämpft wurde. Solange ein Wächter auf Position Null ist, darf der Donnerstein nicht aus dem Dungeon entfernt werden, das Spiel endet aber trotzdem sobald der Donnerstein Position 1 erreicht.
Fazit
Die Qualität des Spielmaterials entspricht dem des Grundspiels, auch die Spielanleitung ist verständlich geschrieben. Einen Minuspunkt gibt es aber für die Spielschachtel. Zwar können, wie auf der Pegasus Seite im Internet versprochen, alle Spielkarten in der Spielschachtel der Erweiterung Zorn der Elemente verstaut werden, für die Kartentrenner ist die Schachtel allerdings zu niedrig, und auch das Anleitungsheft des Grundspiels passt vom Format nicht hinein.
Am Spielprinzip ändert sich mit der Erweiterung nicht wirklich etwas. Immer noch muss man im Dorf neue Helden anwerben, Waffen kaufen oder sich sonstige Nettigkeiten zulegen, um für den Besuch im Dungeon gewappnet zu sein. Einige Karten, wie beispielsweise der Steuereintreiber oder die Kneipenschlägerei bringen aber etwas mehr Leben ins Dorf und somit Interaktivität ins Spiel. Selbst im Dungeon kann man seinen Mitspielern eine Krankheit verpassen, indem man den schleichenden Tod ausspielt. Sind zudem die Lorigg und die Rote Klinge als Helden aus dem Grundspiel dabei, kann man die Mitspieler ziemlich ärgern, da sie dann häufig Karten ablegen müssen.
Sowohl Fallen und Wärter als auch Durchbrucheffekte wirken sich meist negativ auf die Spielerdecks aus. Während die neuen Elementare meist Immunitäten oder Durchbrucheffekte mit sich bringen, müssen die Helden eine Mindeststärke aufweisen, wenn sie bei den Golems etwas erreichen möchten. Daher ist bei der Spielvorbereitung, wenn man die Zufallskarten entscheiden lässt, darauf zu achten, dass die jeweiligen Monster auch durch die beteiligten Helden, in Kombination mit Waffen und Zaubersprüchen geschlagen werden können. Es wäre zu ärgerlich, wenn die Monster nur durch magische Angriffe zu schlagen sind, es im Spiel aber weder Zauberer noch Zaubersprüche gibt.
Mit den Regeln zum Kampagnen- und zum Solospiel bietet Thunderstone: Zorn der Elemente zwei weitere interessante Möglichkeiten. Das Solospiel ist insofern interessant, als dass man wirklich durch die Monster unter Druck gerät und sich noch besser als sonst überlegt, ob man dem Dorf oder dem Dungeon einen Besuch abstattet.
Wer Thunderstone mag, wird auch die Erweiterung Zorn der Elemente mögen, denn durch den größeren Kartenpool gibt es mehr Abwechslung, sowohl im Dorf als auch im Dungeon.
Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Spiel: Thunderstone Zorn der Elemente
Autor: Mike Elliott
Illustration: Jason Engle
Verlag: Pegasus Spiele, AEG (Alderac Entertainment Group)
Anzahl: 1-5 Personen
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 60-120 Minuten
Jahr: 2011
Preis: ca. 20,50 Euro (Stand 11.04.2011)