Mausgeflippt
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Sonntag, 10. Januar 2010 11:03
- Geschrieben von Petra
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Ich weiß nicht warum, aber immer wenn mein Blick auf die Spielschachtel von Mausgeflippt (Zoch Verlag) fällt, erinnere ich mich an diese Papierpuppen, deren Kleidung ebenfalls aus Papier bestand. Aber immerhin liege ich mit Kleidung ja richtig. Auf dem Cover sieht man nämlich drei Mäuse; es sind aufrechtstehende, angezogene Mäuse. Und vor diesen Mäusen liegen Karten, auf denen Kleidungsstücke abgebildet sind. Ein gelbes Kleid links, eine rote Jacke vor der mittleren Maus und eine blaue Krawatte rechts. Und genau diese Kleidungsstücke tragen auch die Mäuse.
Die Rückseite der Spieleschachtel zeigt schon etwas mehr. Auf der linken Seite ist eine weitere Maus zu sehen, auf der rechten Seite allerdings sind Spielkarten abgebildet. Einige zeigen die schon bekannten bekleideten Mäuse, weitere Karten dagegen eine blaue Hose und einen Käse. Ein flippiges Reaktionsspiel für 2 bis 6 Mäusefänger ab 6 Jahren lese ich. Angaben zum Inhalt finde ich nicht.
Dagegen sind auf jeder Schachtelseite die "technischen Daten" (6-99 Jahre, 2-6 Spieler, 15-20 Minuten) abgedruckt. Gut, denn so muß man nicht jedesmal die Spielschachtel in die Hand nehmen, wenn man die Spieleranzahl wieder einmal vergessen hat.
Material und Spielregel
Öffnet man die Spielschachtel, so fällt der Blick zuerst auf die Spielregel. Ein kleines, sechsseitiges Heftchen liegt sowohl in deutsch als auch in englisch und französisch bei. Es gibt 32 Mäusekarten, 9 Käsekarten und 58 Kleidungskarten, wobei es 13 verschiedene Arten in jeweils zwei Farben gibt ( die Hose in blau und braun, die Krawatte dagegen in blau und gelb). Die Karten sind nett gestaltet und die Formen klar. Messen kann ich die Kartendicke zwar nicht, aber sie erscheinen mir für Kinderhände in einem hektischen Spiel etwas zu dünn, auch wenn sie die gleiche Stärke haben wie die Spielkarten bei Alles Tomate!. Die Käsekarten werden weniger strapaziert und sind daher ausreichend stabil.
Das Heftchen der Spielanleitung hat zwar sechs Seiten, das Format ist etwas kleiner als die Spielschachtel selbst. Die Spielregel ist kurz und verständlich geschrieben. Mit Worum geht´s, Spielmaterial, Spielvorbereitung, Spielverlauf sowie Spielende und Gewinn wird alles Wesentliche erklärt. Zusätzlich gibt es Graphiken, die das zuvor Geschriebene noch einmal verdeutlichen. Positiv finde ich auch, dass die "Strafen" bei falscher Kartenablage farblich gekennzeichnet sind und man sie so schneller wieder findet.
Spielziel
Ziel des Spiels ist es, die meisten Mäuse zu fangen.
Wie es sich für ein Kiinderspiel gehört, sind die Spielvorbereitungen recht kurz. Die unterschiedlichen Karten werden jeweils gemischt und verdeckt abgelegt. Noch 7 Kleidungskarten an jeden Mitspieler ausgeteilt und eine Käsekarte vom Käsestapel offen ausgelegt. Fertig!
Spielablauf
Nun wird die oberste Maus aufgedeckt, so dass sie von allen gut gesehen werden kann. Zuerst prüft jeder Spieler für sich, ob die Maus durch den Käse geschützt ist, d.h. ob der auf der Mauskarte abgebildete Käse mit dem auf der Käsekarte übereinstimmt. Ist das nicht der Fall, vergleicht jeder Spieler seine Kleidungsstücke mit denen der Maus. Sobald ein Spieler ein richtiges Kleidungsstück (sowohl Form als auch Farbe müssen übereinstimmen) bei sich entdeckt, nimmt er diese Karte und "legt" sie auf die Maus. Jetzt hat er eine Maus gefangen und kann sie bei sich ablegen. Die ausgespielte Kleidungskarte kommt auf den entsprechenden Ablagestapel und eine neue Karte wird nachgezogen.
Eine weitere Möglichkeit die Maus zu fangen hat man, wenn kein Kleidungsstück übereinstimmt. Dazu nimmt man alle Handkarten zusammen und schlägt sie auf die Maus, dabei ruft man "Mausgeflippt!". Sollte man allerdings die falschen Karten gespielt haben, so muß man diese Kleidungsstücke als schmutzige Wäsche bei sich auslegen. Sie zählen in der Schlußabrechnung als Minuspunkte.
Auch das Fangen geschützter Mäuse wird bestraft. Den ausliegenden Käse nimmt man an sich, dieser zählt bei der Schlußabrechnung zwei Minuspunkte, und ein neuer Käse wird ausgelegt.
Fazit
Die Zeichnungen sind nett und auch die unterschiedlichen Kleidungsstücke lassen sich in Form und Farbe gut unterscheiden. Die Spielregel ist kurz und verständlich geschrieben. Positiv zu erwähnen sind die unterschiedlichen farbigen Hintergründe für "Strafen" und "Wichtige Erläuterungen". Für das "Karte auf die Maus legen", dass im Spiel doch ziemlich hektisch geschieht, sind die Spielkarten meiner Meinung nach etwas dünn und werden vielleicht nicht so lange halten wie gewünscht. Bei einem Preis von ca. 7,50 Euro lässt sich so etwas aber leicht verschmerzen.
Farben und Formen erkennen wird bei Mausgeflippt trainiert. Und das alles geschieht noch unter Zeitdruck, denn schließlich will man ja selbst die Maus als Belohnung bekommen. Auch die Konzentration wird geschult, selbst in unseren Erwachsenenrunden kam es zum Schluß vor, dass nicht mehr auf den Käse, sondern nur noch auf die Kleidung geachtet wurde.
In unseren Erwachsenenrunden ist der Funke allerdings nicht übergesprungen, aber Erwachsene gehören wohl auch nicht in die Zielgruppe von Mausgeflippt.
Vielen Dank an den Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Spiel: Mausgeflippt
Autor: Christiane van den Bulk
Illustration: Johanna Fritz
Verlag: Zoch Verlag
Anzahl: 2-6 Spieler
Alter: ab 6 Jahre
Dauer: ca. 15-20 min
Jahr: 2009
Preis: ca. 7,50 Euro (Stand 06.01.2010)