Zicke Zacke Igelkacke

Zicke Zacke Igelkacke, 2-4 Spieler, ab 4 Jahren, ca. 15-20 MinutenZicke Zacke Igelkacke (Zoch Verlag)? Da war doch schon einmal so etwas? Richtig! Zicke Zacke Hühnerkacke und die Erweiterung Zicke Zacke Entenkacke, ebenfalls im Zoch Verlag erschienen.  Zicke Zacke Hühnerkacke wurde bereits im Jahr 1998 mit dem Sonderpreis Kinderspiel von der Jury Spiel des Jahres ausgezeichnet. Doch das ist heute, im Jahr 2009, Schnee von gestern. Oder doch nicht? In Haushalten mit Kindern ist dieses Spiel auf jeden Fall immer noch beliebt. Doch zurück zu dem neuen Spiel Zicke Zacke Igelkacke.

Auf dem Cover der quadratischen Schachtel erkennt man einige Igel, die auf einer grünen Wiese herumwuseln, einige von ihnen tragen Früchte, ein anderer hat einen Wurm im Maul. Gemeinsam haben alle, dass man sie eher knuddeln als sich vor ihren Stacheln in Acht nehmen möchte.

Ein BildSchachtelrückseite auf der Rückseite, das anscheinend eine Spielsituation wiedergibt, denn man sieht einige verdeckte Plättchen um die Igel über farbige Plättchen laufen, zieht sofort die Blicke auf sich. Erst anschließend liest man: Im Obstgarten ist der Teufel los!!! Bei der Igelolympiade geht es heute um Früchteklau. Jeder Igel will seinen Freunden im Vorbeiflitzen die aufgespießten Früchte aus den Stacheln stibitzen. Wer zuerst alle Mitbewerber um ihr gesammeltes Obst erleichtern kann, ist Sieger. Nur wer sich im Garten auskennt, kommt gut voran. Denn ein stumpfstacheliger Igel mit Gedächtnislücken wird bei der Medaillenvergabe keine Lorbeeren ergattern. Natürlich fehlt auch die Angabe des Inhalts nicht auf der Schachtel. Neben den "technischen Daten" (4-99 Jahre, 2-4 Spieler, ca 15-20 Minuten), ergänzt um die Angabe "Kinder", gibt es noch ein Diagramm, welches durch unterschiedliche Balkenlänge anzeigt, welche Art Spieler (Gedächtniskünstler, Igelfreunde, Jung+Alt, Schnellmerker) bei Zicke Zacke igelkacke gefragt sind. Die Balkenlänge bei Gedächtniskünstler ist am längsten und lässt einen schon die Art des Spiels vermuten.

Auf  jeder Seite der Spieleschachtel findet man zusätzlich zu dem Spielnamen Zicke Zacke Igelkacke auch noch weitere Informationen. Neben der Angabe "Kinder" sind noch durch unterschiedliche Fahnen die Sprachen (deutsch, englisch, italienisch, französisch) und die üblichen Angaben wie Alter, Spieleranzahl und Spieldauer zu finden.

Material und Spielregel
SpielmaterialÖffnet man die Schachtel, so darf man beim ersten Mal noch alle Spielteile bis auf Igel und Früchte aus vorgestanzen Bögen lösen. Dies geht fast von allein. Schließlich hat man 24 gezackte Wegeblättchen und 12 achteckige Gartenplättchen aus stabilem Karton, wobei sich jeweils das Motiv eines Gartenplättchens auf zwei Wegeblättchen wieder findet. Das restliche Material , vier Igel und vier Früchte auf Stäben, ist aus Holz. Ich sehe zwar nur rote, grüne, gelbe und blaue Holzkugeln auf einem kleinen Stil, aber mit etwas Phantasie erkennt man sicher auch die Himbeeren, Stachelbeeren, Mirabellen und Heidelbeeren. Bei den Igeln war ich allerdings anfangs etwas irritiert. Es gibt einen blauen Igel mit einer blauen Frucht, einen grünen Igel mit einer grünen Frucht und einen gelben Igel mit einer gelben Frucht. So weit, so klar. Aber es gibt auch eine rote Frucht und irgendwie erwarte ich jetzt einen roten Igel... aber die Stacheln eines jeden Igels sind ja schon rot. Also wird diese letzte Frucht wohl zu dem naturfarbenen Igel gehören. Dies bestätigt auch der Blick auf die unterschiedlichen Bildchen.

AußerdemIgel mit Früchten gibt es noch Spielanleitungen in der Schachtel. Diese sind vierseitig und liegen in jeder der genannten Sprachen (deutsch, englisch, italienisch und französisch) vor. Die Anleitung selbst ist kurz und verständlich geschrieben. Mit Spielidee, Inhalt, Spielvorbereitung, das Spiel mit Fortbewegung und Überholen sowie Spielende und Sieger wird alles Wesentliche erklärt. Zusätzlich gibt es noch viele Beispiele, deren Bilder das zuvor Geschriebene noch einmal verdeutlichen. Außerdem sind noch zahlreiche putzige Igel abgebildet, die die Anleitung einfach nur zieren.

Spielziel
Wenn ein Igel alle Früchte, die im Spiel sind, in seinem Stachelkleid gesammelt hat, hat er gewonnen.

Spielvorbereitung
möglicher SpielaufbauWie es sich für ein Kinderspiel gehört, nehmen auch die Vorbereitungen nur wenig Zeit in Anspruch. Die 12 Gartenplättchen werden verdeckt so auf die Spielfläche gelegt, dass man die 24 gezackten Wegeblättchen mit ihrer farbigen Seite nach oben noch bequem  um diese herum legen kann. Jetzt sucht sich jeder Spieler noch einen Igel mit Frucht aus. Diese Igel werden jetzt so auf den Wegeblättchen verteilt, dass jeweils die gleich Anzahl Plättchen zwischen ihnen ist.

 

 

Spielablauf
Wegeblättchen und GartenplättchenDie Igel laufen alle in der gleichen Richtung um den Garten herum. Gute Merkfähigkeit ist hier gefragt, denn die Igel werden bei Zicke Zacke Igelkacke jeweils nur vorwärtsbewegt, wenn der aktive Spieler das Gartenplättchen umgedreht hat, das das gleiche Motiv zeigt wie das Wegeplättchen, dass er betreten möchte. Also: Vor dem blauen Igel liegt das Wegeplättchen mit dem Pilz, folglich muss erst das Gartenplättchen mit dem Pilz umgedreht werden, bevor dieser Igel sich bewegen darf.  Nachdem alle dieses Plättchen gesehen haben, wird es wieder verdeckt an die alte Stelle im Garten gelegt. Man darf sich solange fortbewegen wie man die richtigen Gartenplättchen umdreht.  Sobald man ein falsches Plättchen umdreht, muss man stehen bleiben und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Wenn man seinen Vorderigel erreicht hat, kann man ihn auch überholen, bzw. in diesem Falle ist überspringen wohl richtiger. Hierzu muss man nur das Motiv auf dem Wegeblättchen vor dem anderen Igel finden. Hat man den anderen Igel überprungen, so stibitzt man ihm seine Frucht und schmückt sich selbst damit. Sobald ein Igel alle im Spiel befindlichen Früchte bekommen hat, hat er das Spiel gewonnen.

Fazit
Altes Spiel in neuem Gewand, so könnte man es kurz formulieren. Denn Zicke Zacke Igelkacke ist nichts anderes als Zicke Zacke Hühnerkacke, nur in einer Igelwelt. Das Spielprinzip, und damit auch die Spielregel, ist nämlich gleich geblieben. Nur das mir die Idee, seinem Konkurrenten im Wettkampf Futter zu stibitzen weitaus besser gefällt als ihm einen Schwanzfeder auszuziehen.

Das Material ist schön und robust, die Igel lassen sich mit jeder Handgröße gut greifen, und auch die Früchte halten sicher den einen oder anderen Kinderansturm aus. Das Spielmaterial würde bei Zicke Zacke Igelkacke auch in einer weitaus kleineren Schachtel Platz finden, diese Schachtelgröße wurde vermutlich aus Gründen der Kompatibilität zu den anderen Spieleschachteln aus dem Hause Zoch genommen. Da die Spielanleitungen in der großen Verpackung etwas durchhängen, habe ich einfach einen der Stanzbögen behalten und lege ihn jedesmal unter die Anleitungen. 

Zicke Zacke Igelkacke ist definitiv kein Schnee von gestern, denn die Idee, den Gedanken des Memory mit einem Laufspiel zu kombinieren, kommt auch heutzutage noch gut an. Es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie schnell sich Kinder die Motive merken, und wie schwer wir Erwachsene uns dabei tun. Eigentlich ein reines Kinderspiel, aber vielleicht sollten sich auch Memory begeisterte Erwachsene einmal im Wettlauf der Igel messen. Bei uns hat es zumindest für Gelächter gesorgt, weil man zum wiederholten Mal das gleiche falsche Plättchen umgedreht hat.

 

Vielen Dank an den Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Spiel: Zicke Zacke Igelkacke
Autor: Klaus Zoch
Illustrator: Doris Matthäus
Verlag:
Zoch Verlag
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 4 Jahre
Dauer: ca. 15-20 min
Jahr: 2009
Preis: ca. 17,95 Euro (Stand 25.11.2009)