17. Inoffizieller Königshardter Spieleabend

 

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Gestern war es wieder so weit, und welch freudige Überraschung, es hat im Vorfeld niemand abgesagt und es fehlte auch niemand am Spieleabend, weder entschuldigt noch unentschuldigt. Der Spieleabend hatte mit neun Spielern einen neuen Teilnahmerekord zu verzeichnen. Unser Wohnzimmer war voll, und zum ersten Mal in der Geschichte des Königshardter Spieleabends gab es zwei Spielerunden. Und es gibt sogar noch etwas zu feiern, vor genau einem Jahr, am 28.10.2008, war die Geburtsstunde des Spieleabends. Entstanden aus der Idee, auch Spiele in größerer Runde spielen zu können. In dieser Zeit haben wir viele Personen kommen und gehen sehen, aber mit der Zeit ist doch so etwas wie eine Stammgruppe entstanden. Und zur Zeit suchen wir mal niemanden zum mitspielen, da leider niemand unser Wohnzimmer so einfach vergrößern kann. Doch genug der geschichtlichen Fakten, welche Spiele wann gespielt wurden kann jeder in den einzelnen Berichten selbst nachlesen, darum werde ich an dieser Stelle keine solche Aufstellung machen.

 

Tarantel TangoGestern begannen wir mit Tarantel Tango, einem kleinen Kartenspiel von Drei Magier Spiele. Hierbei ist ein genauer Blick und Schnelligkeit gefragt, denn es gilt, ähnlich wie bei Kakerlakenpoker, auf ausgelegte Karten richtig zu reagieren. Auf den Karten von Tarantel Tango sind unterschiedliche Tiere (Hund, Katze, Esel, Kuh, Ziege, Papagei) mal einzeln, mal paarweise, abgebildet, auf einigen Karten befinden sich auch noch eine oder zwei Spinnen. Ausserdem gibt es noch Tarantel Karten, auf dieser ist, wie der Name schon sagt, eine Tarantel abgebildet. Die fünfeckige Karte wird in die Tischmitte gelegt, sämtliche Karten werden an die Mitspieler verteilt. Danach muss man, unter Beachtung der Legeregeln, versuchen diese Karten wieder loszuwerden. Legeregeln heißt, dass jeweils eine Karte an die fünfeckige Karte in der Tischmitte abgelegt werden muss, ist auf der Karte des Spielers zuvor ein Tier abgebildet, so ist das Nachbarfeld der richtige Platz. Waren es dagegen zwei Tiere, wird ein Feld beim Ablegen übersprungen. Zusätzlich ist noch die Art des Tieres auf der vorherigen Karte wichtig, denn diese bestimmt, welchen Laut man von sich geben muss (wuff, miau, iaah, muuh, määh oder aua für den Papagei). Sind dort zustätzlich zwei Spinnen abgebildet, gibt es den Laut zweimal, bei nur einer Spinne einmal, und fehlt diese gänzlich, so darf man auch still sein. Sobald eine Tarantel Karte ausgelegt wird, muss jeder mit der flachen Hand auf den Tisch schlagen. Sollte man falsch ablegen, den falschen Laut von sich geben oder in der falschen Anzahl, zu lange zögern oder auch als letzter bei der Tarantel Karte  auf den Tisch schlagen, so muss man alle ausliegenden Karten aufnehmen. Tarantel Tango war mit Abstand das lustigste Spiel des Abends, es kam doch so einiges an Schadenfreude auf. Auch Bemerkungen wie: Das war keine Määh, sondern eine MuuhMuuh Karte trugen nicht unbedingt zur Ernsthaftigkeit bei.

 

Ants!An der anschliessenden Runde Ants! (Twisted Winds) nahmen fünf Personen teil. Hier galt es Ameisenvölker zu steuern, sie ausreichend zu ernähren und, was fast noch wichtiger ist, die lästigen anderen Ameisenvölker auszuschalten. Ich habe dort selbst nicht mitgespielt, aber es war zu hören, dass auch Ants! sehr gut ankam. Bei diesem doch sehr kriegerischem Spiel hat sich gezeigt, dass allzu braves Spiel nur zur Verlängerung der Spielzeit, aber nicht zu einem eigenen Gewinn führt. Es wurden aber auch erbitterte Schlachten geführt, wenn nicht gerade wieder eine Pizza herunterfiel und Teile der Völker zerstörte. Ants ist trotz seines kriegerischen Inhalts sehr lustig, da es sich selbst nicht so ernst nimmt. Diese Runde wurde schliesslich zu einem Zeitpunkt abgebrochen, an dem ein Ameisenvolk schon eliminiert war, und zwei weitere zwar stark dezimiert, aber doch wieder in einer Phase der Regeneration waren.

 

ColoniaBei Colonia (Queen Games) zu viert ging es doch friedlicher zu, vordergründig zumindest. Hier wurde versucht, durch geschicktes Einsetzen der eigenen Familienmitglieder möglichst viel Macht im Rat zu bekommen, gleichzeitig aber auch geschickt Waren einzukaufen und von den Handwerkern verarbeiten zu lassen, um sie schließlich per Schiff nach England, Bergen, Brügge oder Novgorod zu verkaufen, denn nur so konnte man sich kostbare Reliquien erlauben. Die Mitglieder meiner Familie sollte ich noch weiter schulen, denn sie haben sehr oft die falschen Waren gekauft, bzw. waren zu spät beim Handwerker. Und die Schiffe zu den Orten, an denen die vorhandenen Güter gefragt waren, haben des öfteren den Hafen nicht verlassen. Die drei anderen Familien waren weitaus geschickter und hatten zum Schluß einige der begehrten Reliquien erhalten, teilweise durch solide Arbeit, teilweise aber auch durch reines Glück. In dieser Partie ist es zweimal vorgekommen, dass die Familie auf ihre Stimme im Rat verzichtete, wenn auch nicht unbedingt freiwillig. Auch bei Colonia hieß es: Gerne wieder.

Da es mittlerweile doch spät geworden war, zog es einige Spieler Richtung Heimat, schliesslich ist so ein Wecker ja unerbittlich. Doch noch war der Spieleabend nicht endgültig vorbei, eine weiter Runde Tarantel Tango musste dann doch noch mal sein, ein Zeichen dass es wirklich gefallen hat.

 

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