Chez Geek

Chez Geek, 2-5 Spieler, ab 18, ca. 30 minDas preisgekrönte WG-Spiel Chez Geek (Pegasus Spiele) habe ich schon einige Zeit, und da ich demnächst auch über Chez Guevara an dieser Stelle berichten möchte, halte ich es für sinnvoll, auch das erste Chez Geek Spiel bei Pegasus hier zu erwähnen. Chez Geek, in der englischen Originalversion bei Steve Jackson Games erschienen,  ist ein schnelles, satirisches Kartenspiel mit neuen Karten für die deutsche Ausgabe (ebenfalls von John Kovalic illustriert), das in einer kleinen Spielschachtel, bei Pegasus Spiele für Kartenspiele (Munchkin) meist üblich, daher kommt. Auf der Vorderseite fallen einem als erstes drei Bewohner auf, die an einem Tisch sitzen und Karten spielen. Um sie herum liegen zahlreiche Utensilien wie Mahnungschreiben, Zigaretten und eine leere Flasche. Eine Katze lugt neugierig um die Ecke. Der Slogan Du kannst sie nicht rausschmeissen... sie wohnen hier! steht darüber.

SchachtelrückseiteAuf einigen, auf der Rückseite aufgedruckten Spielkarten liest man: Die Sendung mit der Ratte, Typ auf der Couch oder Finanzspritze der Eltern. Die zugehörigen Motive sind witzig gezeichnet. Der Text daneben verrät noch mehr von dem Inhalt: Deine Freunde und du werden zu Mitbewohnern in einer Wohngemeinschaft - zusammen versucht ihr, den Stress eures Jobs durch entspannende Aktivitäten auszugleichen.... Du erhälst Punkte für Schlafen, Fernsehen  und Schäferstündchen. Deine Eltern haben dir Geld geschickt? Dann kaufe CDs und Bier und lade deine Freunde auf eine Runde Chez Geek ein. Natürlich gibt es auch eine Auflistung des Inhalts: 112 Spielkarten, Anleitung und 6-seitiger Würfel. Angaben über eine mögliche Spieldauer und ab welchem Alter das Spiel ist, finde ich nicht. Nur den Aufdruck: Achtung: Dieses Kartenspiel ist für Volljährige konzipiert. Erwachsensein ist aber nicht notwendig. Ist Chez Geek also erst ab 18?

Material und Spielregel
SpielmaterialÖffnet man die kleine Schachtel, so fällt der Blick auf Spielkarten und Spielregel. Auch der versprochene Würfel ist vorhanden. Die Spielkarten selbst liegen gut in der Hand. Auch die Schrift darauf ist für mich gut zu lesen. Auf der Rückseite der Karten steht mit großer Schrift Chez Geek, diese sind also immer wieder diesem Spiel zuzuordnen. Interessant im Hinblick auf die anderen Spiele der Serie, da man diese miteinander kombinieren und also auch gut wieder trennen kann. Es gibt 9 JobkartenJobkarten, 16 Personenkarten (Katze und Person), 26 Dinge- Karten (Zigaretten, Alkohol, Essen, Buch, Gras, Gras+Essen und ohne Bezeichnung), 28 Aktivitäts - Karten und 30 Jederzeit - Karten. Mit den drei Blankokarten sind es wirklich 112 Karten. Laut Kartenliste bei Pegasus Spiele sollen es 110 vierfarbig-bedruckte Karten sein. Leider sind diese auf der Internetseite alphabetisch und nicht nach Art sortiert, aber unter "B" finde ich "Blankokarte", vielleicht werden die neueren Auflagen ja nur noch mit einer Blankokarte ausgeliefert.

Die Spielregel besteht aus einem zusammengefalteten Blatt, sie ist in schwarz/weiß. Eine Auflistung der unterschiedlichen Kartenarten finde ich nicht. Im ersten Abschnitt "Spielaufbau" erfährt man, worum es bei Chez Geek eigentlich geht, welche Informationen einem die Jobkarten geben und welche Karten alle zu den Lebenskarten (Person - grün, Ding - blau, Aktivität - rot, Jederzeit - orange)  zählen. Weiter geht es mit "Wie gespielt wird", "Das Spiel gewinnen" und "Zusätzliche Regeln und Definitionen". Die Spielregel ist zwar strukturiert, man muss aber das Blatt öfter umdrehen, da auf einen anderen Abschnitt verwiesen wird. Die aufgeführten Beispiele verschwinden etwas im gesamten Text, erläuternde Grafiken fehlen ganz.

Spielziel
Slack bedeutet eigentlich Entspannung. Bei Chez Geek geht es darum als erster ganz entspannt zu sein, also genügend Slackpunkte zu besitzen. Slackpunkte bekommt man durch Aktivitäten und/oder Shoppen. Die Jobkarten geben an, wieviel Slackpunkte der Spieler für den Sieg sammeln muss.

Spielvorbereitung
Jederzeit-Karte, Dinge-Karte, AktivitätskarteMarker (Knöpfe, Münzen, Glassteine ,...) für die Slackpunkte bereitlegen. Diese sind leider nicht enthalten, werden aber benötigt, denn wer kann sich schon die Werte von den diversen "variablen Karten" merken. Ausserdem sollte der Spieltisch groß genug sein, denn jeder Mitspieler benötigt ein Zimmer, sprich Platz, auf dem er seine diversen Karten auslegen kann. Zuerst wird der Jobstapel gemischt und die Jobs reihum offen verteilt. Jeder Job hat einen speziellen Vor- und Nachteil, zusätzlich erfährt man noch, wie hoch das Einkommen, die Freizeit (Anzahl der Aktionen) und das Slackziel ist. Jetzt weiß jeder, wieviel Slackpunkte gesammelt werden müssen. Um während des Spiels einen besseren Überblick zu haben, wird empfohlen, die entsprechende Anzahl Slackpunkte, sprich Marker, vor sich auszulegen, damit jeder weiß, wie nah man dem Sieg schon ist. Noch die Lebenskarten mischen und jeweils fünf Karten verdeckt verteilen und es kann wirklich losgehen.

Spielablauf
Jeder Zug eines Spielers besteht aus fünf Phasen

  1. Handkarten ergänzen:Personenkarten: Person und Katze Karten nachziehen bis man 6 Karten auf der Hand hat 
  2. Würfeln: Einige Karten, die man vor sich liegen hat, erfordern Auswürfeln der Werte für Einkommen oder Freizeit, auch unliebsame Gäste kann man so wieder loswerden. Würfelt man eine 1-3, so bleiben die Personen, bei einer 4-6 kann man dagegen entscheiden, ob sie die WG verlassen (also auf den Ablagestapel kommen) oder ob sie zu einem Mitspieler ziehen.
  3. Personen anrufen: In dieser Phase können beliebig viele Personenkarten gespielt werden. Hierzu wird die Person und deren neuer Wohnort angekündigt und die Personenkarte hingelegt. Wenn die betreffende Person keinen Slack gibt, kann sie sofort ausgelegt werden, entweder bei sich selbst oder einem Mitspieler. Gibt sie dagegen Slackpunkte, muss sie vorher angerufen (also gewürfelt) werden. Bei einer 3-6 kommt die Personenkarte ins Spiel, ansonsten auf den Ablagestapel. Katzen werden wie unliebsame Personen behandelt und können einfach so ausgelegt werden.
  4. Freizeit: Dingkarte: Harald, das abgefahrene WG-AutoJetzt kann man Shoppen gehen. Egal wieviel Dinge man einkauft, es ist ein Einkaufsbummel und zählt als eine Freizeit. Die Kosten müssen natürlich beachtet werden. Wenn man nur 2 Einkommen hat, kann man nicht 3 ausgeben. Aktivitäten können in dieser Phase auch gespielt werden und zählen als jeweils eine Freizeit. Die jeweiligen Aktivitäten müssen angekündigt werden, wenn man die Karte ausspielt. Wenn niemand etwas dagegen unternimmt, wird die Karte in das eigene Zimmer gelegt.
  5. Ablegen: Wer mehr als fünf Handkarten besitzt, muss die überzähligen ablegen.  Bis auf eine Karten dürfen alle abgelegt werden. 

Jederzeit - Karten dürfen jederzeit gespielt werden, es sei denn der Kartentext verbietet dieses. Auf die Feinheiten der Spielregeln verzichte ich hier, da die Spielregeln bei Pegasus Spiele nachgelesen werden können.

Gewonnen hat derjenige, der zuerst das auf der Jobkarte angegebene Slackziel erreicht hat.

Chez Geek kann nicht nur mit der Erweiterung Block-Party, sondern auch mit den englischsprachigen Erweiterungen und den eigenständigen Sets Chez Genius und Chez Goth kombiniert werden. Mit Chez Guevara kann Chez Geek nicht kombiniert werden, nur die Dinge-Karten können untergemischt werden.

Fazit
Die Karten sind von guter Qualität, die Karrikaturen von John Kovalic witzig, die Texte sind treffend (Der Internetjunkie "Kann ich mal eben meine E-Mails checken? Es dauert nicht lange ..." (Kommt das jemandem bekannt vor?) oder Pils "In den 0,33er-Kästen sind 24 Flaschen. Ein Tag hat 24 Stunden. Zufall? Wohl kaum!"). Die Karten gefallen mir, es passt alles zusammen.

Leider fehlen einem zum Sofort Losspielen noch Marker. Irgendetwas Ähnliches hat zwar jeder in seinem Haushalt, diese aber erst zu suchen ist wirklich lästig.  Auch die Spielregel hat ihre Schwachstellen. Die Beispiele sind nicht hervorgehoben und die zahlreichen Hinweise auf andere Abschnitte fördern nicht gerade die Übersicht. 

Chez Geek bedient hervorragend die Klischées, die man von Wohngemeinschaften hat. Es macht Spaß sich als WG-Bewohner zu fühlen. Zu zweit  ist es spielbar, mehr Spaß macht es aber in größerer Runde. Zu groß sollte sie aber auch nicht sein, da sonst die Wartezeiten zu lang werden. Ein schönes Spiel für einen Spieleabend, sofern man das Thema mag.

Spiel: Chez Geek
Autor: Jon Darbro
Illustration: John Kovalic
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-5 Personen
Alter: ab 18 Jahre
Dauer: ca. 30min
Jahr: 2. Auflage, 2006
Preis: ca. 12 Euro (Stand 03.09.2009)

 

 

 

 

 

 

 

 

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