Trains & Stations
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 10. November 2014 09:03
- Geschrieben von Stefan
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Als ich die Spezialwürfel zum Spiel Trains & Stations das erste Mal sah, mußte ich gleich an das Spiel Quarriors!, ebenfalls bei WizKids erschienen, denken. Ein genauerer Blick auf die Spielschachtel zeigte gleich die nächste Gemeinsamkeit. Wie schon Quarriors! stammt auch Trains & Stations aus der Feder von Eric M. Lang. Die deutsche Version des Spiels ist 2013 bei Asmodee erschienen.
Die Rückseite der Spielschachtel bietet eine kurze Einleitung auf Deutsch und Englisch und nennt die Kernelemente des Spiels. Es ist der Höhepunkt des Dampfzeitalters und das Pfeifen des eisernen Pferdes verkündet überall im Lande den Aufstieg kleiner Städte hin zu großen Zentren für Transport und wirtschaftlichem Wachstum. Das Spiel findet auf einem Spielplan statt, der die wichtigsten Eisenbahnverbindungen der Vereinigten Staaten zeigt. Wann genau der erwähnte Höhepunkt des Dampfzeitalters in den Vereinigten Staaten war, darüber schweigt sich das Spiel aus. Weiterhin wird in beiden Sprachen noch das Spielmaterial aufgelistet, außerdem wird zusätzlich erwähnt, dass eine deutsche Spielregel beiliegt und das komplette Spielmaterial sprachneutral ist. Auf einem Teil der Rückseite sieht man einen Ausschnitt des Spielplans mit einigten platzierten Würfeln und Gebäuden. Die technischen Daten (3-5 Spieler, 30-60 Minuten, ab 14 Jahren) sind auf der Rückseite und ohne Angabe der Spieldauer auch auf dem Cover der Verpackung zu finden.
Material und Spielregel
Das Spielmaterial zu Trains & Stations besteht aus 1 Spielplan im Schachtelformat, 50 sechsseitigen Spezialwürfeln (40 Spielerwürfel zu je 8 in 5 verschiedenen Farben, sowie 10 Bonuswürfel in weiß), 45 Kunststoffgebäuden zu je 9 Gebäude (3 Ranches, 3 Bergwerke, 3 Hotels) in den 5 Spielerfarben), 25 Münzen, sowie 1 Zugfahrermütze (Startspielermarker) aus Pappe und 120 Karten (60 Warenkarten, 20 Machtkarten, 40 Siegpunktkarten) im kleinen Kartenformat. Das gesamte Spielmaterial zu Trains & Stations ist sehr wertig und zeigt eine gute Verarbeitung.
Die Spielregel auf Deutsch und Englisch liegt jeweils als extra Faltblatt bei und umfasst 4 Seiten. Anhand einer klaren Strukturierung der Spielregel lassen sich bestimmte Regelabschnitte schnell finden. Beispiele, teilweise mit passenden Illustrationen, verdeutlichen die zuvor beschriebenen Regeln. Den Abschluss der Spielregel bildet eine Kurzübersicht über einen Spielerzug.
Spielziel
Bei Trains & Stations geht es um Siegpunkte, der Spieler mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels gewinnt die Partie. Siegpunkte gibt es in den drei Bereichen Lieferung, Entwicklung und Profit.
Spielvorbereitung
Bevor mit der eigentlichen Partie Trains & Stations begonnen werden kann, sind ein paar Vorbereitungen zu treffen. Der Spielplan kommt in die Mitte, die Warenkarten werden nach Sorten sortiert. Rinder-, Arbeiter- und Kohlekarten werden auf dem Spielplan platziert, Nahrungs-, Silber- und Goldkarten kommen neben den Spielplan. Jeder Spieler bekommt die acht Würfel und neun Gebäude einer Farbe. Der Siegpunktkartenstapel wird in Abhängigkeit von der Anzahl der Spieler zusammengestellt und ebenfalls auf dem Spielplan gelegt. Von den gemischten Machtkarten bekommt jeder Spieler drei Karten von denen er zwei behält. Anschließend noch drei Münzen und drei 1-Siegpunktkarten an die Spieler ausgegeben und der Startspieler darf das Spiel beginnen.
Spielablauf
Trains & Stations wird über mehrere Runden gespielt. Jeder Spieler führt erst seinen Zug komplett zu Ende, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist. Zentrales Spielelement bei Trains & Stations sind die Spezialwürfel. Jeder Spieler hat einen Satz von acht dieser Spezialwürfel. Die Würfel zeigen auf ihren Seiten sechs unterschiedliche Symbole (Münze, Hotel, Bergwerk, Ranch, Gesperrter Zug und Zug). Jeder Spieler versucht mit Hilfe der Würfel für ihn gewinnbringende Kombinationen an Symbolen zu erzielen. Mit den Symbolen Gesperrter Zug und Zug werden die Streckenfelder zwischen den auf dem Spielplan abgebildeten Städten belegt. Kann man drei Hotel-, Bergwerk- oder Ranch-Symbole vorweisen, so darf man das zugehörige Gebäude in einer Stadt errichten. Bei der Errichtung der Gebäude muss jedoch beachtet werden, dass die Städte stets gleichmäßig bebaut werden müssen. Dies bedeutet, dass alle Städte erst mit einem Gebäude bebaut sein müssen, bevor man ein zweites Gebäude in einer Stadt errichtet. Durch die Münz-Symbole bekommt man Münzen, die man zum Wiederholen von Würfelwürfen einsetzen kann. Neben dem Wiederholen von Würfen ist es auch möglich, gewürfelte Würfel mit in den nächsten Zug zu nehmen, wenn man sie im aktuellen Zug nicht benutzt.
Wurde eine oder mehrere Strecken zwischen den Städten vollständig mit Würfeln belegt, erfolgt eine Auswertung dieser Strecken. Die beteiligten Spieler werden mit Siegpunkten und gegebenfalls Warenkarten belohnt. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, an dem der Auftrag einer Machtkarte erfüllt und in Siegpunkte umgemünzt werden kann, gekommen. Im Laufe des Spiels werden die drei Startwaren Rinder, Arbeiter und Kohle durch höherwertige ersetzt. Mehrheiten bei einer Warensorte geben beim Spielende zusätzliche Siegpunkte, von daher sollte man ein Auge darauf haben wie die Verteilung der Waren unter den Spielern ist. Generell ist es bei Trains & Stations erlaubt Verhandlungen in einem gewissen Rahmen zu führen und Absprachen zu treffen.
Das Spiel endet wenn alle Siegpunktkarten verteilt wurden, dann wird die laufenden Runde noch zu Ende gespielt, im Anschluß daran folgt dann die Auswertung. Neben den erlangten Siegpunktkarten gibt es noch Punkte für erfüllte Aufträge von Machtkarten und durch Monopole bei den sechs Warensorten. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Die ausführlichen Spielregeln können übrigens bei wizkidsgames.com heruntergeladen werden.
Fazit
Trains & Stations macht optisch und qualitativ einen guten Eindruck, das Material weiß zu gefallen. Die Würfelsymbole sind klar zu erkennen und auch die kleinen Gebäude aus Kunststoff sind gut von einander zu unterscheiden. Die Spielkarten sind robust und auch von der Größe vollkommen ausreichend dimensioniert.
Sehr gut ist auch, dass die Spielkarten sprachneutral ausgelegt sind. Lediglich die Begriffe auf den Kartenrückseiten und ein paar Elemente auf dem Spielplan sind in englischer Sprache. In unseren Runden stellte sich dies aber nicht als Problem heraus, da die Bezeichnungen alle eindeutig sind. Was bei Trains & Stations eher etwas zur Verwirrung führen kann ist die benutzte Symbolik. Eine Kohlenlore und ein Rind für eben Kohle und Rinder sind eindeutig, aber dass eine Hand mit Spitzhacke für Arbeiter steht, das will nicht immer beim ersten Spiel in den Kopf. Hat man sich aber mit der Symbolik arrangiert dann gibt es keine weiteren Probleme.
Trains & Stations hat uns in jeder Besetzung gut unterhalten, mit steigender Anzahl der Spieler füllen sich die Strecken auf dem Spielplan natürlich schneller und es werden häufiger die kurzen Strecken ausgewertet. Im Spiel zu Dritt hat man eher mal die Möglichkeit auch längere Strecken für sich gewinnbringend zu einem Abschluss zu bringen. Bei Trains & Stations muss man ständig aufpassen den Mitspielern keine lukrativen Vorlagen zu geben, bzw. man sollte sich an solchen Strecken beteiligen. Außerdem sollte man schauen, dass man entsprechende Vorlagen der anderen Spieler ausnutzt, um an Siegpunkte und die begehrten Warenkarten zu gelangen. Wer die Verteilung der Warenkarten im Auge behält und weiß, wer die Mehrheiten hat, kann noch gezielt seine Gebäude bauen und auf andere Waren umschwenken.
Ein kleiner Kritikpunkt bleibt bei mir abschließend noch übrig. Der Spielplan mit seinen 30x30 cm ist mir für ein Spiel mit bis zu 5 Spielern etwas zu klein. Auf einer größeren Variante würden sich aber wahrscheinlich die Würfel zwischen den Städten verlieren. So muss man sich um den Plan gruppieren, was aber dem Erlebnis eines spannenden Würfelspiels keinen Abbruch tut.
Ich danke Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Trains & Stations
Autor: Eric M. Lang
Grafikdesign: Christina Gugliada
Verlag: WizKids
Vertrieb: Asmodee
Anzahl: 3-5 Spieler
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 30-60 Minuten
Jahr: 2013
Preis: 29,80 Euro (Magierspiele.de, Stand 10.11.2014)