Brügge

Bruegge01 Brügge von Stefan Feld ist eins der Spiele, bei denen mich der Spieltitel auf das Spiel neugierig gemacht hat. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich habe Brügge bei meinen Besuchen immer als Ort mit einem gewissen Charme empfunden, trotz der zahlreichen anderen Touristen die ich dort immer gesehen habe. Brügge ist die Hauptstadt und mit 117.170 Einwohnern die größte Stadt der Provinz Westflandern in Belgien.

Hier hatte ich bereits das Spielmaterial von Brügge gezeigt und auch erwähnt, dass es Brügge auf die Nominierungsliste zum Kennerspiel des Jahres 2013 geschafft hat.

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Im 15. Jahrhundert ist die belgische Hansestadt eine der wohlhabendsten Metropolen Europas. Die erste Börse öffnet ihre Pforten und ganz Europa richtet die Augen auf die blühende Handelsstadt. Mit diesen Worten beginnt der Text auf der Rückseite der Spielschachtel, der in Folge auch auf das Spielgeschehen selbst eingeht. Eindrücke vom Spielmaterial liefert die Abbildung einer Spielsituation und die Auflistung des Spielmaterials. Weitaus auffälliger sind in meinen Augen jedoch die Textboxen, von denen eine den Spielautoren Stefan Feld näher vorstellt. Die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten) sind natürlich auch vorhanden.

Material und Spielregel
Bruegge21Neben dem Spielplan sind in der Spielschachtel noch 4 50/100er-Plättchen, 6 Statuenplättchen, 20 1-Gulden Münzen, 24 3-Gulden Münzen, 45 Bedrohungsmarker, 40 Kanalplättchen, 4 große und 4 kleine Spielersiegel, 12 Mehrheitenmarker und ein Startspielerwappen aus stabilem Karton. Aus Holz sind die 8 Spielerfiguren und 50 Handlanger sowie die 5 Würfel. 174 Spielkarten im "normalen" Format sind ebenfalls dabei. Hierzu zählen die 165 Karten mit unterschiedlichen Grundfarben ebenso wie die 9 Übersichtskarten. 2 Kartenhalter, die vor dem ersten Spiel zusammengesteckt werden müssen, sind ebenfalls enthalten. Des Weiteren gibt es eine Spielregelheft und ein Blatt mit Kartenerklärungen.

Die Spielanleitung besteht aus einem farbigen 12-seitigen DIN A4 Heft und beschreibt zunächst ausführlich die Spielvorbereitung. Weiter geht es mit dem Spielablauf, in dem zunächst die 4 Phasen des Spiels ausführlich beschrieben und danach auf das Spielende und die Schlusswertung eingegangen wird. Die letzte Seite gehört dem Abschnitt Der Schaden tritt ein, in dem beschrieben wird, wie sich 3 gleiche Bedrohungsmarker auswirken.

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Spielziel
Bei Brügge geht es um Siegpunkte. Einige gibt es während des Spiels wenn gewisse Fähigkeiten von Personen genutzt werden. Die Meisten jedoch bekommen die Spieler in der Schlusswertung. Dann wirken sich ausliegende Personen und Häuser, Vorteile von Personen, Mehrheitenmarker, der Ausbau der Kanäle und der Aufstieg im Rathaus aus.

Spielvorbereitung
Vor dem ersten Spiel müssen die Kartenhalter zurecht gefalten werden.

Bruegge26Die Spielvorbereitungen sind schnell getätigt. Der Spielplan kommt auf den Tisch und wird mit Statuenplättchen und 50/100er Plättchen bestückt. Die Spieleranzahl bestimmt die Menge der Karten, die auf die zwei Kartenhalter aufgeteilt werden. Handlanger, Münzen, Bedrohungsmarker und Kanalplättchen werden bereit gelegt. Jeder Spieler erhält in seiner Spielfarbe 2 Spielfiguren, ein kleines und ein großes Siegel und 3 Mehrheitenmarker. Die Spielfiguren und das kleine Siegel kommen auf die Zählleiste, das Rathaus und ein Torhaus, die Mehrheitenmarker werden zunächst mit der grauen Seite nach oben in die eigenen Auslage gelegt. Daneben erhalten die Spieler noch einen Handlanger jeder Farbe, 5 Gulden und 2 Übersichtskarten.

Spielablauf
Bruegge28Brügge wird in Runden gespielt und endet, nachdem einer der beiden Kartenstapel aufgebraucht wurde. Eine Runde besteht immer aus 4 Phasen. Zunächst ergänzen die Spieler ihre Kartenhand. Der anschließende Würfelwurf bestimmt den "Guldenwert" einer Karte und legt fest, ob Bedrohungsmarker verteilt werden und wieviel der Aufstieg um eine Stufe kostet. Gegen Abgabe von Gulden kann jeder Spieler nun eine Stufe aufsteigen. Ein Spieler, der 3 Bedrohungsmarker einer Farbe hat, muss die entsprechenden Konsequenzen tragen. Beispielsweise bedeuten drei gelbe Bedrohungsmarker einen Überfall und der Spieler verliert alle seine Gulden.

In Phase 3 werden Karten ausgespielt. Diese kommen entweder auf den Ablagestapel oder werden als Haus oder Person genutzt. Legt man sie auf den Ablagestapel, so gibt es entweder Handlanger, Gulden oder Kanalplättchen, die man gegen Münzen sofort auslegen kann, sofern Kartenfarbe und "Kanalfarbe" übereinstimmen. Auch Bedrohungsmarker der passenden Farbe kann man auf diese Art loswerden. Häuserbau kostet einen passenden Handlanger. Wird dagegen eine Person ausgelegt, so muss das entsprechende Kapital aufgebracht werden. Personen können nur in leere Häuser einziehen.

Ausgelegte Personenkarten bringen am Spielende ebenso wie Häuser Siegpunkte. Außerdem haben die Karten Sonderfunktionen. Einige werden einmalig beim Auslegen genutzt, andere können einmal pro Runde aktiviert werden, entweder kostenfrei oder durch Abgabe eines Handlangers. Desweiteren gibt es Karten, die erst in der Schlusswertung wichtig sind.

Eine Runde wird mit dem Prüfen der Mehrheiten beendet. Siegpunkte für die Bereiche Aufstieg, Personen und Kanal können auf diese Weise gesammelt werden.

Das Spiel endet, wenn ein Nachziehstapel leer ist. Die aktuelle Runde wird noch beendet, danach erfolgt die Schlusswertung. Siegpunkte gibt es nun für ausliegende Personen und Häuser, Vorteile von Personen, Mehrheitenmarker, den Ausbau der Kanäle und dem Aufstieg im Rathaus. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

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Fazit
Wie von Hans im Glück gewohnt ist auch das Spielmaterial von Brügge in guter Qualität. Der Spielplan ist wirklich schön gestaltet und kommt dem Original sehr nahe. Auch die Spielfiguren und Handlanger gefallen mir. Die Symbole auf den Spielkarten sind gut zu erkennen und die Texte gut zu lesen.

Die Spielanleitung ist verständlich geschrieben. Farbige Hintergründe kennzeichnen, zu welchem Teil der Anleitung der jeweilige Text gehört. Trotz dieser farbigen Hintergründe ist der Konstrast zur Schriftfarbe groß genug um ein leichtes Lesen zu ermöglichen. Zahlreiche Bilder lockern den Text nicht nur auf, sondern sind auch passend gewählt und verdeutlichen die Regeln. Diese Spielanleitung ist eine der Besten, die ich bisher gelesen habe.

Bei Brügge geht es nach dem Motto, mach das Beste aus den Karten die du hast. Großartig im Voraus planen ist sinnlos da man nie weiß, welche Karten man als nächstes ziehen wird. Nutzlos waren meine Handkarten nie, zeitweise war ich aber auch gefrustet, weil sich die  "gelben" Karten vor mir versteckten, sich aber von meinen Mitspielern willig ziehen ließen. Trotzdem hat mir jede Partie Brügge bisher Spaß gemacht.

Oft steckt man aber auch in der Zwickmühle. Da hat man beispielsweise eine gute Personenkarte auf der Hand, die einem im weiteren Verlauf sehr nützlich wäre, andrerseits hat man aber bereits zwei Bedrohungmarker dieser Farbe vor sich liegen oder benötigt genau diese Farbe zum Bau des Kanals.

 

Ich danke Hans im Glück für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Brügge
Autor: Stefan Feld
Illustration: Michael Menzel
Verlag: Hans im Glück
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 34 Euro (Stand 30.01.2014)

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