Seasons
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Freitag, 13. September 2013 08:36
- Geschrieben von Petra
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Seasons, Jahreszeiten, so heißt das Spiel von Libellud, das vor mir liegt. Auf dem Herner Spielewahnsinn 2012 hatte ich bereits die Möglichkeit, dieses Spiel zu testen und war nicht ganz so begeistert. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine deutsche Variante.
Viel Landschaft und ein Magier, den ich beinah noch übersehen hätte, das ist mein Eindruck des Covers.
Die mächtigsten Zauberer des Königreichs kommen im Herzen des Argos Waldes zusammen, um dort am Turnier der 12 Jahreszeiten teilzunehmen. Am Ende des dreijährigen Turniers wird aus den teilnehmenden Magiern der neue Erzmagier von Xidit erwählt. Mit diesen Worten beginnt der Einführungstext auf der Schachtelrückseite. Etwas mehr über das Spielgeschehen verrät dann der folgende Text. Einen ersten Eindruck vom Spielmaterial liefert das Bild darunter. Die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 14 Jahren, ca. 60 Minuten) sind dort ebenso zu finden wie eine Auflistung des Inhalts.
Material und Spielregel
Öffnet man die Spielschachtel und legt die Spielregel und die Stanzbögen zunächst zur Seite, so fällt der Blick auf ein Kunstoffinlay, in dem das ganze Material untergebracht werden kann. So gibt es 4 Fächer für die 20 Jahreszeitenwürfel aus Kunststoff in den Farben Blau, Grün, Gelb und Rot. Des Weiteren gibt es 2 Fächer für insgesamt 100 Machtkarten im üblichen Kartenformat sowie 8 Vertiefungen, in denen sowohl die 64 Energiemarker und 8 Bücherei Marker aus stabilem Karton Platz finden wie auch die insgesamt 18 Holzwürfel (Jahresstein, Jahreszeitenstein, 16 Magiesteine in 4 Spielfarben). Eine besondere Vertiefung dient der Unterbringung der 4 Spielertafeln, darüber haben dann auch die Kristalltafel und der Spielplan, die allesamt aus stabilem Karton sind, ihren Platz.
Das Regelheft umfasst 16 Seiten und liegt, wie das gesamte Spiel, nur in deutscher Sprache vor. Die erste Doppelseite der Spielregel zeigt exemplarisch das Spielmaterial und gibt eine entsprechende Erläuterung der einzelnen Spielelemente. Eine reine Materialauflistung gibt es nicht. In den folgenden Abschnitten geht es dann um Aufbau und Spielablauf. Über 5 Seiten Erläuterungen der Machtkarten folgen. Den Abschluss bildet ein Spielüberblick, in dem alles Wesentliche nochmals genannt wird.
Spielziel
Bei Seasons geht es um Prestigepunkte. Die auf der Kristalltafel während des Spiels gesammelten Punkte werden am Ende des Spiels in Prestigepunkte umgewandelt. Zu diesen werden die Werte der Machtkarten addiert. Machtkarten sollte man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der Hand haben, da sie zu einem Punktabzug führen. Auch die Werte auf der Spielertafel müssen nun abgezogen werden. Der Spieler, der am Schluss die meisten Prestigepunkte hat, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell getätigt. Zunächst kommt der Spielplan auf den Tisch. Abhängig von der Spieleranzahl werden nun 3-5 Würfel jeder Farbe bereit gelegt. Die Kristalltafel und die Energie-Plättchen werden daneben gelegt.
Anschließend bekommen die Spieler zwei Bücherei Marker II und III, eine Spielertafel und 4 farblich passende Magiesteine die auf die Felder "0" der Kristalltafel und der eigenen Spielertafel gelegt werden.
Spielablauf
In der ersten Spielphase erhält jeder Spieler 9 Machtkarten, aus denen er sich 3 Sets, für jedes Jahr eins, zusammenstellt. Das erste Set behält er auf der Hand, die übrigen werden abgelegt und mit den Bücherei Markern gekennzeichnet.
Anschließend beginnen die eigentlichen Spielrunden. Die Spieler sind reihum am Zug. Der jeweils aktive Spieler würfelt zunächst mit allen zur Jahreszeit gehörenden Würfeln. Beginnend mit dem aktiven Spieler nimmt nun jeder einen Würfel und legt ihn vor sich ab. Reihum führen die Spieler nun die Aktionen des eigenen Würfels aus, legen Machtkarten aus oder nutzen diese und können Boni der Spielertafel einsetzen.
Die unterschiedlichen Symbole der Würfel haben unterschiedliche Folgen für die Spieler. So kann es auf diese Weise Energie oder Kristalle geben. Auch das Wissen von der Beschwörungslehre, dieses legt die maximale Anzahl eigener ausgelegter Machtkarten fest, kann erhöht werden. Weitere Aktionen sind das Ziehen einer Machtkarte oder das Umwandeln von Energie in Kristalle.
Eine Machtkarte kann nur ausgelegt werden, wenn der Spieler zum Einen die entsprechenden Energie- und Kristallkosten aufbringen kann und zum Anderen über ausreichendes Wissen von der Beschwörungslehre verfügt. Einige Machtkarten haben sofort Auswirkungen, andere müssen zunächst aktiviert werden.
Am Ende der Runde wird der Jahreszeitenstein weitergezogen; die Punkte auf dem verbliebenen Jahreszeitenwürfel geben die jeweilige Zugweite an. Sollte nun ein Jahreszeitenwechsel von Winter auf Frühling vollzogen werden, so wird auch der Jahresstein bewegt. Die Spieler erhalten nun die zuvor zurückgelegten Machtkarten für dieses Jahr und der Startspieler wechselt.
Nach dem dritten Jahr endet das Spiel. Siegpunkte gibt es für die gesammelten Kristalle und die Prestigepunkte der ausgelegten Machtkarten. Machtkarten auf der Hand und eingesetzte Boni bringen jedoch Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Rein optisch bekommt das Spielmaterial von mir die volle Punktzahl. Als Würfelfan muss ich natürlich die farbenfrohen Würfel als erstes erwähnen. Die dunkleren roten, blauen und grünen Würfel sind mit weißer Farbe, die hellen gelben jedoch mit schwarzer bedruckt. So lassen sich die verschiedenen Motive gut erkennen. Die zugehörigen Energie-Plättchen lassen sich ebenso gut zuordnen.
Bei den Spielkarten, diese fühlen sich für mich etwas seltsam an, ohne das ich das jetzt genauer in Worte fassen kann, ist es nicht ganz so gut. Auch hier lassen sich die verschiedenen Symbole gut unterscheiden, die zweistelligen Zahlen im Kristall bereiten mir unter Spielbedingungen allerdings manchmal Probleme. Auch bei Machtkarten mit viel Text hatte ich so meine Schwierigkeiten, da die Schriftgröße dann noch geringer ist als sonst üblich.
Das Regelheft jedoch ist gut zu lesen. Die Schrift ist angenehm groß und auch der Kontrast zum Hintergrund ist ideal. Es sind viele erläuternde Bilder und auch Beispiele vorhanden. Die einzelnen Machtkarten werden dort ebenfalls ausführlich beschrieben.
Ein kleines Manko ist auch die Größe der Magiesteine im Vergleich zu den Feldern der Kristalltafel. Haben alle Spieler die gleiche Anzahl Kristalle, so müssen die Magiesteine dann auf einem Feld gestapelt werden. Gerade in Vollbesetzung kann das eine recht wacklige Angelegenheit sein.
Gut finde ich, dass man die Schwierigkeit einer Partie recht einfach festlegen kann. Soll es schwieriger sein, nimmt man alle Machtkarten, für einfachere Spiele nur die Karten 1 - 30. Des Weiteren gibt es noch die Variante, dass die Spieler festgelegte Sets bekommen.
Es wird gewürfelt und es werden Karten gezogen, also ist ein gewisses Glücksmoment vorhanden. Da das Würfelergebnis aber immer alle Spieler trifft kann man das meiner Meinung nach vernachlässigen. Eine weitaus größere Rolle spielt es, wann man sich einen Würfel nehmen kann. Da aber der Startspieler nach jeder Runde wechselt, ist dies auch kein Problem, da die Vor- und Nachteile jeden Spieler treffen.
Anhand der Karten, die man bereits zu Beginn hat, sollte man sich schon eine Strategie zurecht legen. Es nutzt nichts, gute Karten, die aber teuer sind, für das erste Jahr zu behalten. Meist kann man diese erst später auslegen, da man erst dann die nötige Energie gesammelt hat.
Wie bereits oben geschrieben hat mich Seasons in Herne beim Spielewahnsinn nicht wirklich überzeugt. Es lag wohl wirklich größtenteils an der Sprachbarriere, denn nach einigen Partien mit der deutschen Ausgabe bin ich anderer Meinung. Seasons wird mit Sicherheit noch öfter bei mir auf den Spieltisch kommen.
Ich danke Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Seasons
Autor: Régis Bonnessée
Illustration: Naïade
Design: Stéphane Gantiez
Verlag: Libellud
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten
Jahr: 2012
Preis: ca. 35 Euro (Stand 12.09.2013)