Triominos Voyager De Luxe

Triominos01 Wirklich neu ist Triominos nicht. Bereits seit 1965 gibt es dieses Legespiel von Allan Cowan als "dreiseitige Variante von Domino". Seitdem ist Triominos, auch unter variierenden Namen, bei diversen Verlagen erschienen. Man könnte es also als Klassiker bezeichnen. Dreieckige Plättchen müssen irgendwie gelegt werden, mehr wußte ich nicht über Triominos, bevor Triominos Voyager De Luxe, einen Reiseedition von Goliath Toys, vor mir lag.

Die Spielschachtel ist quadratisch und zeigt sowohl lose als auch bereits gelegte Steine.

Schachtelrückseite Eine erstaunlich hochwertige Reise-Version, die alle Vorzüge eines Triominos in einer kompakten Variante vereint. So lautet der Text auf der Schachtelrückseite. Neben der deutschen sind noch sieben weitere Sprachen vertreten. Die "technischen Angaben", also Informationen über Spieleranzahl, Spielzeit oder Alter finde ich allerdings nirgends.

Dafür gibt es einige Bilder, die sowohl das Spielmaterial als auch eine Spielsituation zeigen.

Material und Spielregel
In der Schachtel befindet sich eine rechteckige Kunststoffbox mit dem übrigen Spielmaterial, die in aufgeklappten Zustand das Spielfeld ist. Neben 56 dreieckigen Kunststoffspielsteinen (Kantenlänge ca. 10 mm) mit Zahlen in jeder Ecke sind 4 robuste Kunstoffbänke, ein roter Beutel sowie ein Anleitungsheft enthalten. Die Spielregel gibt es in acht Sprachen, darunter auch auf Deutsch. Einige Bilder zur Erläuterung des Textes sind ebenfalls enthalten.

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Spielziel
Die eigenen Steine schnell loswerden und dabei die meisten Punkte kassieren. Punkte gibt es sowohl für gelegte Steine als auch für bestimmte Formen. Außerdem gibt es Punkte für denjenigen, der das Spiel beendet.

Spielvorbereitung
Um Spielen zu können muss nur die Box zum Spielfeld geöffnet, der Beutel griffbereit hingelegt und an jeden Spieler eine Kunststoffbank verteilt werden. Anschließend ziehen die Spieler ihre "Startsteine" (9 Steine bei 2 Spielern, 7 Steine bei 3 und 4 Spielern).

Spielablauf
Reihum sind nun die Spieler am Zug und legen einen ihrer Spielsteine ab bis ein Spieler keine mehr besitzt. Wer nicht anlegen kann, die Zahlen auf den angrenzenden Kanten müssen übereinstimmen, oder will, muss für 5 Siegpunkte einen neuen Stein kaufen. Pro Zug dürfen 3 Steine gekauft werden.

Jeder gelegte Stein bringt die Summe der abgedruckten Zahlen als Siegpunkte. Für drei bestimmte Muster gibt es außerdem 40 bis 60 Siegpunkte, für das Legen des letzten eigenen Steins nochmals 25.

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Fazit
Gegen das Spielmaterial lässt sich nichts sagen. Die Bänke sind robust, die Legesteine sind ebenfalls pflegeleicht, auch die Zahlen sind gut lesbar. Um aus der Kunstoffbox eine Spielfläche zu schaffen, muss ein leichter Widerstand überwunden werden. Von allein klappt diese also nicht zusammen. Ein ähnliches System verhindert auch unfreiwilliges Aufklappen der Box. Auf dem Spielfeld befinden sich Vertiefungen, in die die Spielsteine gut hereinpassen. So schnell verrutscht da nichts mehr. Dagegen ist das Herausholen der kleinen Steine doch etwas fimmelig, aber machbar. Ein Problem gibt es aber doch wenn man unterwegs spielt und nur die Box dabei hat. Spielt man mit weniger als vier Spielern, so müssen überzählige Bänke irgendwo abgelegt werden. Eine Möglichkeit, wenn wohl auch nicht die beste, wäre der Beutel.

Ich gehöre zu denjenigen, an denen zwar nicht die Existenz, wohl aber die Spielregeln für Triominos bisher vorbeigegangen sind. Daher war ich auch auf die Lektüre derselben angewiesen. Es war zwar sehr lustig, diese zu lesen, und es hat mir zumindest eine Ahnung vom Spielgeschehen selbst gegeben, aber wirklich nur eine Ahnung und kein Wissen.

Beispiel gefällig? Alle Triominos werden mit der Oberseite nach unten auf den Tisch gelegt und durcheinandergeschüttelt. Das ist der Topf. Zur Erinnerung, bei meinem Spiel handelt es sich um eine Reiseausführung mit Beutel. Und eine Bemerkung zum Spielende, falls jemand den letzten Triominos gelegt hat: ACHTUNG! Geschieht dies mitten in einer Runde, dann muß diese Runde wohl zu Ende gespielt werden, so daß alle Spieler dieselbe Anzahl Spiele gespielt haben!

Die Spielanleitung hat sich auf jeden Fall einen Punkt für unfreiwillige Komik verdient, allerdings kaum einen hinsichtlich der Spielerklärung. Mit gesundem Menschenverstand kann man zwar die eine oder andere Klippe umschiffen, aber beim Nachziehen von Triominos, wenn man nicht anlegen kann, sind doch einige Interpretationen möglich.

Beim Durchblättern der Spielregel ist mir außerdem aufgefallen, dass Triominos Voyager De Luxe in einigen Sprachen, darunter der deutschen, als ein Spiel für 2 bis 4 Spieler bezeichnet wird, in anderen Sprachen aber von 1 bis 4 Spielern gesprochen wird. Natürlich kann man Triominos Voyager De Luxe allein spielen, einfach den eigenen Highscore Bestwert übertreffen; Regeln hierzu sind in der deutschen Anleitung allerdings nicht zu finden. Auch bei der Altersangabe in den unterschiedlichen Sprachen ist man sich nicht ganz einig. Es werden sowohl 5 als auch 6 Jahre genannt. Für Kinder in diesem Alter enthält die Spielregel Vorschläge, wie das Punktezählen vereinfacht werden kann.

Anfangs ist das Legen der Steine noch recht einfach, da es ausreicht wenn eine Kante, also 2 Zahlen, übereinstimmen. Im weiteren Spielverlauf wird es aber immer kniffliger, da oft das Übereinstimmen zweier, oder gar dreier Kanten, also aller 3 Zahlen, nötig ist.

Um bei Triominos Voyager De Luxe erfolgreich zu sein benötigt man natürlich die richtigen Steine, aber auch einen Blick für die möglichen Muster, denn diese bringen einen dem Sieg ein Stück näher.

 

Vielen Dank an Griffiths Consulting und Goliath für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Spiel: Triominos Voyager De Luxe
Verlag: Goliath Toys
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 6 Jahre
Dauer: ca. 60  Minuten
Jahr: 2011
Preis: ca.16,95 Euro (Stand 25.04.2012)