Uluru
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Donnerstag, 09. Juni 2011 13:05
- Geschrieben von Petra
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Uluru, Tumult am Ayers Rock, steht auf der quadratischen Spielschachtel des Kosmos Verlags. Wikipedia war so freundlich, mir etwas mehr Information zu liefern. Der Uluṟu, auch Ayers Rock, ist ein an der Oberfläche befindlicher Teil einer großen unterirdischen Gesteinsschicht in der zentralaustralischen Wüste im Northern Territory. Er befindet sich in einem 170.000 km² großen Sedimentbecken, dem Amadeus-Becken. Der Uluṟu wird von zahlreichen Touristen aufgesucht und um ihn ranken mythische Legenden der Aborigines, dass alle Traumzeitreisen dort enden bzw. dorthinführen.
Fast wie eine Felszeichnung findet sich der Ayers Rock, ebenso wie eine aufgehende Sonne und acht Tiere, auch auf dem Cover von Uluru wieder.
Nachts im Schlaf verwandeln sich die Tiere Australiens in Traumvögel und flattern in wildem Reigen rund um den heiligen Berg Uluru. Doch das sorgt für ganz schön viel Trubel, denn alle haben einen ganz speziellen Wunsch: Wo und vor allem neben wem will ich denn gleich landen?! so stimmt der Text auf der Rückseite der Schachtel auf das Spiel Uluru ein. Während das Bild unter dem Text einen ersten Eindruck vom Spielmaterial vermittelt, gibt die Liste darunter den genauen Inhalt wieder. Die typische Kosmos Info-Box liefert zudem nicht nur die technischen Daten (1-5 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten), sondern auch die Verlagseinschätzung (Platzierkünstler und Knobelfans sind gefragt, auch Um-die-Ecke-Denker haben noch eine Chance, während Glückspilze diesmal das Nachsehen haben).
Material und Spielregel
In der Spielschachtel befinden sich ein beidseitig bedruckter Spielplan sowie 5 Spieltafeln aus stabilem Karton. Auf dem Spielplan sind farbige Zeichnungen von Tieren und je nach Spielseite eine oder zwei Reihen mit Kartenablagen. Ebenfalls in der Schachtel sind 40 Kunststoffvögel, die Traumvögel, jeweils 5 Sätze in 8 Farben (in schwarz, weiß, gelb, orange, rot, blau, grün, rosa). Des Weiteren gehören noch 80 Wunschkarten zum Spielmaterial, deren Schwierigkeitsgrad auf der Rückseite durch Zahlen (1= leicht bis 5 = sehr schwer) gekennzeichnet ist. Außerdem sind noch 40 Minuspunkte aus Glas, eine Sanduhr sowie eine Spielanleitung enthalten.
Die 4-seitige Spielregel in Schachtelformat ist verständlich geschrieben und beinhaltet neben den üblichen Punkten Spielidee und Spielziel, Inhalt, Spielvorbereitung, Spielablauf und Spielende auch Informationen über Die Wunschkarten mit einem Überblick über die Wunschkarten. Den Abschluss bildet eine Erläuterung der verschiedenen Varianten, die mit dem beigefügten Material möglich sind. Bilder und Beispiele erläutern das zuvor Geschriebene.
Spielziel
Alle Vögel so platzieren, wie es auf den ausgelegten Karten angegeben wird, sofern möglich, denn nur so gibt es keine oder nur wenig Minuspunkte. Das Spiel gewinnt schließlich der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten.
Spielvorbereitung
Als erstes wird der Spielplan so auf den Tisch gelegt, dass nur eine Kartenreihe sichtbar ist. Je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad werden Wunschkarten aussortiert. Die verbliebenen Karten werden gemischt und als verdeckter Stapel neben dem Spielplan abgelegt. Die Sanduhr und die Minuspunkte werden ebenfalls neben den Spielplan gelegt. Nun bekommt noch jeder Spieler eine Uluru-Spieltafel sowie einen Satz Traumvögel, also in jeder Farbe einen Vogel.
Spielablauf
Gespielt wird über 6 Runden. Zunächst werden die Wunschkarten ausgelegt wie auf dem Plan angegeben. Die dort abgebildeten farblosen Vögel nehmen immer die Farbe des jeweiligen Tieres an, unter dem sie liegen. Die Karte ganz links gibt also den Wunsch des weißen Vogels wieder, die darauf folgende den des rosa Vogels. Insgesamt haben also 8 Vögel ganz bestimmte Wünsche. Diese können ganz einfach sein: Ich will einen einsamen Platz! oder Ich will an die lange Seite des Uluru!, aber auch komplizierter: Ich will weder einen Platz neben noch gegenüber von ...!
Als nächstes wird die Sanduhr umgedreht und die Spieler versuchen gleichzeitig, ihre Vögeln entsprechend den Wünschen auf der Uluru-Spieltafel zu platzieren. Sobald der Sand durchgelaufen ist, dürfen die Vögel nicht mehr bewegt werden.
Im nächsten Schritt werden die Minuspunkte verteilt. Für jeden eigenen Vogel, der nicht platziert wurde, gibt es zuerst Minuspunkte. Im Anschluss daran werden die Wünsche jedes einzelnen Vogels geprüft. Sobald ein Wunsch nicht erfüllt wurde, gibt es weitere Minuspunkte. Allerdings gibt es für einen Vogel keine doppelten Minuspunkte. Sobald alle Vögel und somit auch Karten ausgewertet wurde, wird der Plan abgeräumt und die nächste Runde beginnt.
Nach der letzten Runde werden die Minuspunkte gezählt und der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Gegen das Spielmaterial kann ich nicht wirklich etwas sagen. Die Vögel sind sehr ansprechend gestaltet, sie haben auch keine Spitzen oder harte Kanten, sobald man sie erblickt, möchte man sie in die Hand nehmen und mit ihnen spielen. Auch die einzelnen Farben lassen sich gut unterscheiden, normalerweise. Also wenn man die Traumvögel vor dem Spiel anblickt, oder danach. Während des Spiels scheinen sie aber andere Farben anzunehmen, denn nur so kann ich es mir erklären, dass ich sehr oft Blau und Schwarz miteinander verwechselt habe. Oder Rosa und Rot. Im ersten Fall war es wirklich die Farbe der Vögel, im zweiten Fall eher die Farbe der Abbildungen auf dem Spielplan, die mich durcheinander brachten. Im Stress farbenblind, gibt es so etwas?
Auch der Spielplan ist schön illustriert. Die Abbildungen der Tiere dort sind den Felszeichnungen der Aborigines nachempfunden. Leider wird an keiner Stelle gesagt, um welche Tiere es sich denn wirklich handelt, so gibt es meist zusätzlich noch ein munteres Tiere-Raten. Gut finde ich auch die durch den Spielplan gegebene Möglichkeit, gleichzeitig in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu spielen.
Die Regeln sind einfach, die Abbildungen auf den Spielkarten allerdings nicht immer. Die Abbildung für: Ich will einen Ecke teilen mit...! ist in meinen Augen irreführend, nicht nur ich, sondern alle, die ich gefragt habe, haben die Abbildung auf der Karte eher mit Gegenüber als mit Benachbart in Verbindung gebracht. Nach einigen Partien Uluru nimmt die Falschinterpretation aber ab.
Wenn der Sand durch die Sanduhr rinnt, ist jeder Spieler aufs äußerste konzentriert. Schließlich soll ja jedem Vogel, sofern überhaupt möglich, der Wunsch erfüllt werden. Auf die Sanduhr achtet dann niemand. Daher ist es auch mehr als einmal vorgekommen, dass die Zeit schon längst abgelaufen war. Wirklich tragisch finde ich das aber nicht. Derjenige, der seine Vögel bereits platziert hat, beendet dann eben das Spiel, falls die Sanduhr bereits "abgelaufen" war. Im anderen Fall wartet er damit natürlich noch.
Die Gehirnzellen werden bei Uluru wirklich flott gemacht, besonders wenn alle Wunschkarten im Spiel sind. Dann kann es schon einmal sein, dass der gelbe Vogel das Gleiche will wie der rote, dieser aber das Gegenteil vom blauen Vogel, der jedoch mindestens 2 Plätze vom schwarzen entfernt sein will, der an der kurzen Seite sitzen will. Alles klar? Manchmal kommt es auch vor, dass einfach nicht alle Wünsche erfüllt werden können.
Da immer alle Spieler gleichzeitig agieren, ist es völlig egal, ob man nur zu zweit oder in Vollbesetzung spielt. Das Spielgefühl und die Anforderungen an das Gehirn sind immer die gleichen. Selbst im Solospiel ist es nicht viel anders. Der einzige Unterschied liegt darin, dass nicht der Vergleich mit den anderen zählt, sondern der mit den eigenen Ergebnissen.
Uluru macht Spaß. Und sorgt für Gelächter, wenn wieder einmal die eigene Unfähigkeit sichtbar wird. Mir ist bisher niemand begegnet, der nach der ersten Partie dankend abgelehnt hat. Und das obwohl das Ergebnis meist blamabel war. Zumindest zu Anfang bei einigen. Meist musste direkt noch eine Runde folgen, schließlich wollte sich ja jeder verbessern.
Ich danke dem Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Uluru
Autor: Lauge Luchau
Illustration: Harald Lieske
Verlag: Kosmos Verlag
Anzahl: 1-5 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten
Jahr: 2011
Preis:ca. 27,50 Euro (Stand 09.06.2011)