Ranking
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Dienstag, 01. Februar 2011 10:04
- Geschrieben von Petra
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Wieso ich zunächst an einen König dachte, als ich Ranking (Hans im Glück) zum ersten Mal hörte, kann ich nicht so wirklich sagen. Denn Ranking ist nichts anderes als der englische Begriff für Reihenfolge. Ich könnte jetzt sagen, dass ich mehr in der deutschen Sprache zu hause bin, aber King ist ja auch kein deutsches Wort. Da sich aber eine Krone über dem "i" des Spieltitels Ranking befindet, ist meine Assoziation wohl nicht so weit hergeholt. Selbst auf dem Coverbild ist ein König abgebildet, der aus dem höchsten Turmfenster schaut und eine Waage in der Hand hält. Neben bzw. unter ihm befinden sich zahlreiche Gegenstände, die aufzuzählen ich mir jetzt erspare.
Das Bild auf der Rückseite der Spielschachtel gibt einen ersten Einblick auf das Spielmaterial. Der Turm vom Coverbild ist um einige Stockwerke ergänzt worden, zusätzlich kann man Plättchen mit Fragen und Gegenständen erkennen. Auch etwas Holzmaterial ist abgebildet. Im Text daneben lese ich: Benötigt der Yeti dringender einen Konzertflügel oder eher einen Autoscooter? Was wäre eines Königs würdiger? Eine geheimnisvolle Statue oder eine Truhe Gold? Und weiter: Diese und ähnlich weltbewegende Fragen könnten die Spieler bei Ranking beantworten. Der folgende Text gibt noch einen weiteren Einblick auf den Spielablauf. Natürlich fehlen weder die technischen Daten (3-5 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 30-45 Minuten) noch eine Aufzählung des Spielmaterials.
Material und Spielregel
In der Spielschachtel ist so einiges an Spielmaterial vorhanden. Das meiste Material ist aus stabilem Karton. Neben dem zweiteiligen Turm gibt es 46 beidseitig bedruckte Fragenplättchen, auf denen beispielsweise Was ist schwieriger zu stehlen? auf der einen und Was muss häufiger repariert werden? auf der anderen Seite gefragt wird. Die 120 Bildplättchen zeigen unterschiedliche Motive, wie etwa eine Hantel, einen Sportwagen oder eine Taschenuhr. Daneben gibt es noch 5 Spielerplättchen in den Farben blau, gelb, grün, rot und violett. Auf diesen ist der gleiche König abgebildet wie zuvor schon auf dem Cover und auf dem Turm. Aus Holz dagegen sind die 5 Zählsteine und die 20 Tippsteine, auch hier sind die Farben blau, gelb, grün, rot und violett gleichmäßig vertreten. Ein Stoffbeutel sowie einige Druckverschlussbeutel
vervollständigen neben der Spielregel den Packungsinhalt.
Diese besteht aus einem 6-seitigen Faltblatt, auf dessen erster Seite das Motiv des Covers wiederholt wird. Die Spielregel ist verständlich geschrieben und besteht nur aus wenigen Punkten (Spielvorbereitung, Spielverlauf und Spielende). Beispiele und Graphiken erläutern zudem das Geschriebene.
Spielziel
Mit dem eigenen Zählstein einmal den Turm herauf und dann wieder herunter, schon hat man Ranking gewonnen, denn dann hat man die meisten Siegpunkte bekommen. Siegpunkte gibt es für die Platzierung des eigenen Bildplättchens auf dem Turm.
Spielvorbereitung
Nur Turm zusammenbauen, Bildplättchen verdeckt daneben stapeln und den Stoffbeutel mit den Frageplättchen füllen, dann kann es schon fast losgehen. Es fehlen nur noch ein Spielerplättchen, ein Zählstein und die Tippsteine für die anderen Spieler, wobei für drei Spieler eine Sonderregel beim Verteilen der Tippsteine gilt. Alle Zählsteine beginnen auf dem untersten Feld des Turms. Jeder Spieler zieht nun noch 6 Bildplättchen.
Spielablauf
Nach jeder Runde werden die Tippsteine wieder zurückgenommen und die offen ausliegenden Bildplättchen entfernt. Das Spiel endet, sobald ein Zählstein den Turm wieder verlassen hat. Die Wertung wird noch beendet. Derjenige, der weiter über das Ziel hinaus zieht, gewinnt das Spiel.
Fazit
Hans im Glück hat in der Vergangenheit wirklich viele in meinen Augen interessante Spiele herausgebracht, die ich immer wieder gerne spielen möchte, sei es nun Carcassonne, Stone Age, Egizia, Titania oder Finca. Alles Spiele mit ansprechendem Material, Spiele die mich immer wieder fesseln. Vielleicht bin ich zu sehr Gewohnheitstier, aber etwas derartiges erwarte ich von Hans im Glück.
Auch diesmal lässt sich gegen das Spielmaterial von Ranking fast nichts sagen. Die Grafiken sind wie immer Geschmacksache, mir gefallen sie jedoch, das Material ist in Ordnung, allerdings lassen sich die beiden Turmteile nur mit Gewalt zu einem Turm zusammenfügen. Doch das Spielschema ist ein völlig anderes als bei den zuvor genannten Spielen. Denn Kommunikation steht im Vordergrund. Plättchen auf denen Gegenstände abgebildet sind müssen verschoben werden, wobei es gut ist, wenn der eigene Gegenstand zur Turmspitze kommt. Erklärungen sind nötig, wenn zum Beispiel der Yeti einen Konzertflügel eher benötigt als einen Autoscooter. Aber auch die einzelnen Plättchen lassen Raum zur Interpretation. Der bereits weiter oben erwähnte Sportwagen kann beispielsweise ein ziemlich teures echtes Einzelstück sein, aber ebenso ein Spielzeugauto. Kreativität ist gefragt. So etwas ist sicher nicht jedermanns Sache. Und die Plättchen kommentarlos hin- und her zu schieben lässt Ranking zu einem langweiligen Spiel verkommen.
Wobei mir immer wieder der gleiche Gedanke in den Kopf kommt. Woher wissen die Mitspieler, dass das oberste Plättchen wirklich Spieler A gehört, wenn dieser das behauptet. Es könnte ja auch durchaus sein, dass das oberste Plättchen vom Stapel gezogen wurde, Spieler A dagegen ein ganz anderes Plättchen beigesteuert hat.
Ranking ist mit Sicherheit nicht für jeden Spielertyp geeignet. Wer Spaß an haarsträubenden Erklärungen hat, und wem diese auch im Spiel einfallen, der kann durchaus seinen Spaß mit Ranking haben. In meinen Testrunden war es allerdings nicht der Fall, des öfteren wurden die Plättchen kommentarlos oder mit dem lapidaren Satz: Der Yeti benötigt eher einen Konzertflügel als einen Autoscooter verschoben. Für Ranking müssen wirklich die richtigen Menschen zusammen sein.
Autor: Ralf zur Linde, Stefan Dorra
Illustration: Klemens Franz
Verlag: Hans im Glück
Anzahl: 3-5 Spieler
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: ca. 30 - 45 Minuten
Jahr: 2010
Preis: ca. 21,50 Euro (Stand 01.02.2011)