Wizard Extreme
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 10. Januar 2011 13:45
- Geschrieben von Petra
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Wizard Extreme heißt die überarbeitete Neuauflage des bereits 2003 ebenfalls bei Amigo Spiele erschienen Stichspiels Die sieben Siegel. Während die Regeln des damaligen Spiels unverändert gleich geblieben sind, wurden die Spielkarten in Anlehnung an Wizard optisch neu gestaltet. Auf dem Cover der Spielschachtel sind die Symbole der einzelnen Völker abgebildet, wobei das Symbol der Magier im Mittelpunkt steht. Das Leuchten dieses Symbols lässt den Spieltitel Wizard Extreme regelrecht leuchten.
Die Rückseite verrät einiges mehr über den Inhalt: In der Welt der Fabelwesen sind Zauberer die mächtigsten Wesen, denn sie beherrschen auch die magische Kraft der Prophezeiung. Neben dem Text sind einige Spielkarten abgebildet, die einen ersten Eindruck des Spielmaterials vermitteln. Eine Inhaltsangabe gibt es ebenso wie die "technischen Daten" (3-5 Spieler, ca. 45 Minuten, ab 10 Jahre). Eine kleine Grafik gibt an, dass bei Wizard Extreme der Schwerpunkt eher auf Strategie als auf Glück liegt und es in Familien oder Expertenrunden eher ruhig als turbulent zugehen kann.
Material und Spielregel
In der Schachtel befinden sich 75 Spielkarten, 27 Siegel, 1 Schwarz-Magier und ein Pergament der Regeln. Bei den Stichkarten gibt es 5 unterschiedliche Farben, denen jeweils ein Symbol zugeordnet ist. Hierbei handelt es sich um Zentauren (gelb), Vogelmenschen (violett), Magier (rot), Meervolk (blau) und Feen (grün), jeweils mit Werten von 1 bis 15. Die Spielkarten sind recht dick, leicht "angerauht" und halten so einiges aus. Aus stabilem Karton sind sowohl der Schwarz-Magier als auch die Siegel. Letztere sind in den Kartenfarben; die Farben gelb, violett, grün und blau sind jeweils dreimal vertreten, die Farbe rot hingegen 5 Mal. Zusätzlich gibt es noch 4 weiße und 6 schwarze Siegel.
Jetzt sehe ich mir auch die Spielregel genauer an. Diese besteht aus einem zusammengefalteten Blatt. Es finden sich dort alle wichtigen Punkte (Die Aufgabe, Die Charakterkarten und die Siegel, Die Vorbereitung, Die Vorhersage, Die Vergabe der Strafpunkte, und Das Ende). Farbig hervorgehobene Beispiele und kleine Graphiken erläutern zudem das Geschriebene.
Bei diesem Stichspiel geht es darum, vorherzusagen, wie viele Stiche man selbst bekommt und in welchen Farben diese sein werden. Bei falschen Voraussagen gibt es Strafpunkte. Derjenige mit den wenigsten Strafpunkten gewinnt am Ende das Spiel.
Spielvorbereitung
Zunächst müssen je nach Spieleranzahl Karten aussortiert werden, nur im Spiel zu fünft sind alle 75 Karten im Spiel. Anschließend werden die im Spiel verbliebenen Karten gut gemischt.
Spielablauf
Eine Spielrunde beginnt mit dem Auslegen der Siegel und des
Schwarz-Magiers in der Tischmitte. Danach bekommt noch jeder Spieler 15
Spielkarten. Die Zahl der Mitspieler bestimmt üblicherweise die Anzahl der Spielrunden
Im Gegensatz zu anderen Stichspielen ist bei Wizard Extreme die Trumpffarbe immer gleich, nämlich die roten Magier. Ansonsten gilt auch hier: die zuerst ausgespielte Farbe muss bedient werden, nur wenn man dies nicht kann, darf eine andere Farbe abgelegt werden. Nachdem jeder Spieler eine Karte ausgespielt hat, erhält derjenige mit dem größten Kartenwert der geforderten Farbe die ausgespielten Karten, also den Stich. Trumpfkarten sind immer wertvoller als "normale" Karten.
Das eigentliche Spiel besteht aus zwei Phasen, der Vorhersage und dem eigentlichen Karten ausspielen. Der Reihe nach müssen die einzelnen Spieler nun voraussagen, wie viele Stiche sie bekommen werden und welche Farbe diese haben werden. Entsprechend ihrer Vorhersage nehmen sie anschließend die Siegel von der Tischmitte und legen diese vor sich ab. Die weißen Siegel kommen dann ins Spiel, wenn ein Spieler keine passenden Siegel mehr in der Tischmitte findet und können für jedes farbige Siegel eingesetzt werden. Dann muss sich der Spieler bei einem Mitspieler bedienen, dieser erhält als Ersatz ein weißes Siegel. Dem Schwarz-Magier fällt eine besondere Rolle zu. Wer ihn besitzt, muss keine Siegel an sich nehmen und sollte während des weiteren Spiels dafür sorgen, dass soviel schwarze Siegel wie möglich verteilt werden.
Nun kommt es zum Kampf um die Stiche, wie es bei Wizard Extreme so passend heißt. Jeder Spieler, der einen Stich bekommt, gibt ein Siegel in der Farbe der zuerst ausgespielten Karte oder ein weißes Jokersiegel ab. Wurde der Stich mit einer ausgespielten Magierkarte erkämpft, so kann wahlweise auch ein rotes Siegel abgegeben werden. Hat der Spieler kein entsprechendes Siegel zum abgeben, so bekommt er ein schwarzes Siegel.
Nachdem alle Karten ausgespielt wurden geht es an die Vergabe der Strafpunkte. Wer nun kein Siegel mehr vor sich liegen hat, hat Glück, denn er bekommt 0 Punkte. Für farbige Siegel hingegen gibt es 2 Strafpunkte, schwarze Siegel zählen 3 Strafpunkte und weiße Siegel bringen sogar 4 Strafpunkte ein. Der Schwarz-Magier bringt ebenfalls 4 Punkte ein, allerdings wird für jedes ausliegende schwarze Siegel ein Punkt wieder abgezogen. Für jede Runde werden die entsprechenden Werte notiert. Sind alle Runden absolviert, so werden die Werte addiert. Derjenige mit den wenigsten Strafpunkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Ob Wizard Extreme wirklich extremer im Spiel ist als Wizard kann ich nicht beurteilen, da ich Wizard selbst nicht besitze und bisher nur einmal gespielt habe. Mir persönlich scheint es fast anders herum zu sein. Durch die im Spiel ausliegenden Siegel kann ich immer sehen, wie es für meine Mitspieler gerade läuft.
Im Vergleich zur Vorgängerversion Die sieben Siegel sehen die Spielkarten viel ansprechender aus. Die Neugestaltung hat sich also durchaus gelohnt, denn fast jede Karte ist ein kleines Kunstwerk für sich. Aber wo viel Licht, ist auch viel Schatten, so leider auch bei der Farbwahl der Karten. In meinen Spielrunden ist es öfter einmal passiert, dass die Farben verwechselt wurden, weil im Spieleifer mehr auf die Kartenfarbe als auf die Zahlenfarbe geachtet wurde. Sicher ist auf jeder Karte auch ein spezielles Zeichen abgebildet, dass nur das jeweilige Volk besitzt, aber dies ist meist erst zu sehen, wenn man sich die Spielkarte komplett ansieht. Hat man sich mit den verschiedenen Farben erst einmal angefreundet, so macht Wizard Extreme unabhängig von der Spieleranzahl viel Spaß.
Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Spiel: Wizard Extreme
Autor: Stefan Dorra
Illustration: Franz Vohwinkel
Verlag: Amigo Spiele
Anzahl: 3-5 Spieler
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: ca. 45 Minuten
Jahr: 2010
Preis: ca. 6 Euro (Stand 30.12.2010)