Killer Karnickel: Blaues Basisspiel
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Dienstag, 01. März 2011 09:25
- Geschrieben von Petra
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Ich weiß nicht warum, aber die Killer Karnickel sind bisher immer an mir vorbei gegangen. Erst mit deren Auftritt in der Metalldose sind sie mir aufgefallen. Mittlerweile gibt es einige von ihnen, eine schnelle Vermehrung wird den Karnickeln ja sowieso nachgesagt, blaue, gelbe, rote, orange... bis hin zu weißen und stählernen. Doch hier kümmere ich mich erst einmal um die Anfänge, genauer gesagt um das Blaue Basisspiel der Killer Karnickel (Pegasus Spiele).
Wie nicht anders erwartet bei einem Blauen Basisspiel, ist die Schachtel, also die Metalldose, in blau gehalten. Auf dem Cover springt einem fast ein Karnickel entgegen, natürlich ein blaues, daneben erkennt man eine erschreckt dreinblickende Möhre, oder passend zum Untertitel Die Jagd nach der Magischen Karotte eben eine Karotte.
Die
Rückseite, oder auch Unterseite, immerhin ist es eine Metalldose, verrät einiges mehr über das Spiel: Killer Karnickel ist ein actionreiches Kartenspiel randvoll mit schwarzem Humor. Du musst versuchen, möglichst viele deiner Karnickel am Leben zu halten, während du gleichzeitig mit allerlei Gemeinheiten dafür sorgst, dass die Kaninchen deiner Gegner die Löffel abgeben. Darunter springt ein gelbes Karnickel mit dem Hinweis Mit Gelber Erweiterung! fast heraus. Einen ersten Eindruck vom Spielmaterial gibt es ebenfalls, da einige Spielkarten abgebildet sind. Auch eine Inhaltsangabe und die "technischen Daten" (2-8 Spieler, 45-60 Minuten, ab 12 Jahre) fehlen nicht.
Material und Spielregel
Öffnet
man die Metalldose,
so fällt der Blick erst einmal auf zwei kleine Heftchen, die Spielregeln und die Karnickel-Kniffe. Legt man diese zur Seite, so erkennt man einen mit einem
samtähnlichen Stoff bezogenen Kunststoffeinsatz, in dem das Spielmaterial genau Platz hat. So kann auch beim Transport nichts
verrutschen. Enthalten sind 165 große Karten mit unterschiedlicher Rückseite (101x blau, 51x gelb und 13x rosa), 36 kleine Karten (12 blaue Wasserkarten, 12 orange Karottenkarten, 12 grüne Kohlkarten) in vernünftiger Kartenstärke. Außerdem gibt es noch sechs 12-seitige Würfel in unterschiedlichen Farben (blau, orange, grün, schwarz, gelb, lila).
Die beiden Hefte unterscheiden sich äußerlich nur durch den Schriftzug in der rechten unteren Ecke. Im ersten Heft Spielanleitung wird zunächst das Spielmaterial kurz aufgezählt und anschließend das Spielziel erläutert. Bei den Spielvorbereitungen werden nicht nur diese erläutert, sondern auch die unterschiedlichen Kartentypen erklärt. Als nächstes folgt ein Vor dem ersten Zug mit einer Erklärung der grundsätzlichen Spielmechanik, bevor es mit Das Spiel spielen wirklich zur Beschreibung des Spielablaufs kommt. Im Anschluss daran gibt es Weitere Spielelemente, Ende des Zuges und Das Spiel beenden. Eine 2-seitige Kurzanleitung schließt das Heft ab.
Im zweiten Heft, Karnickel-Kniffe, werden zunächst einige Karten näher erklärt. Anschließend gibt es dort Strategien und Vorschläge sowie Ernsthafte Regeln für ernsthafte Spieler. Abschließend werden noch Informationen zu den Erweiterungen gegeben.
Möglichst viele Karotten sammeln ist die Devise, denn Karotten sind Siegpunkte wert. Und wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel. Karotten gibt es entweder umsonst durch eine "Run"-Karte oder gegen Kaballa-Dolla auf dem Markt von Kaballa.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell getätigt. Zunächst werden Karottenkarten, Kohlkarten und Wasserkarten gemischt und verdeckt bereit gelegt. Auch die großen Karten mit blauer und gelber Rückseite werden gemeinsam gemischt, sie bilden den verdeckten Zugstapel. Der Markt von Kaballa und der Stapel aus Karottenkarten werden offen auf dem Tisch platziert. Die Würfel sollten ebenfalls für jeden erreichbar sein.
Jeder Spieler bekommt nun noch 7 Karten. Befinden sich Kaballa Dolla dabei, werden diese sofort im eigenen Spielbereich abgelegt, Sofort Ausspielen Karten dagegen kommen auf den Ablagestapel. In beiden Fällen wird die Kartenhand wieder ergänzt. Bei Bedarf kann eine eigene Karte gegen ein Karnickel aus dem Zugstapel getauscht werden. Wenn jeder Spieler mindestens ein Karnickel auf der Hand hat, kann begonnen werden.
Reihum spielt nun jeder Spieler verdeckt ein Karnickel als Obere-Run-Karte aus, anschließend eine beliebige als Untere-Run-Karte.
Spielablauf
Während des eigenen Spielzugs hat man die Möglichkeit, entweder eine Spezial- oder Superspezialkarte von der Hand zu spielen oder die Obere Run-Karte aufzudecken. Im letzten Fall wird dann die bisherige Untere Run-Karte zur Oberen Run-Karte und eine neu abgelegte Karte wird zur Unteren Run-Karte. Aber immer wird eine Karte nachgezogen.
Der Kartentext der aufgedeckte Karte gibt an, welche Möglichkeiten diese bietet. Dies können einfach nur Karnickel sein, die im Karnickelkreis ausgelegt werden. Aber es können ebenfalls Karten sein, die zu Aktionen führen. Wenn die Karten auf der Seite einen rosa Streifen haben, können sie nur ausgespielt werden, falls man ein eigenes Karnickel ausliegen hat. Ist dies nicht der Fall, legt man diese Karte entweder auf den Ablagestapel oder, falls es eine Spezial- oder Superspezialkarte ist, kann sie auch abgesichert werden. Dies heißt nichts anderes, als dass man diese Karte für eine spätere Runde zur Seite legt. Auf den Karten werden meist die Aktionen beschrieben, die man ausführen kann. Beispielsweise Karnickel angreifen oder schützen, vielleicht bekommt der Spieler sogar eine Karotte vom Markt von Kaballa. Manchmal muss auch gewürfelt werden.
Die Kaballa Dolla sind nötig, um Wasser, Kohl oder Karotten auf dem Markt zu kaufen. Zwischen den Spielern darf gehandelt werden, wenn einer von ihnen am Zug ist.
Das Spiel endet sofort, wenn jemand die letzte Karotte aus dem Markt von Kaballa nimmt. Nur ein Spieler mit ausliegendem Karnickel kann das Spiel gewinnen, wenn seine Karotten die meisten Siegpunkte bringen. Für normale Karotten bekommt der Spieler einen Siegpunkt, für die Magische Karotte gibt es dagegen drei Siegpunkte.
Fazit
Auch wenn die Spielkarten in eine wesentlich kleinere Verpackung passen würden, die Metalldose macht schon Eindruck. Im Spielregal ist diese Verpackungsart allerdings nicht so praktisch, denn die Metalldosen des Grundspiels und der Erweiterungen möchten nicht ordentlich übereinander stehen. Gegen das Material lässt sich nichts sagen, die Motive auf den meisten Karten sind zudem witzig gezeichnet und punkten schon dadurch.
Etwas gewöhnungbedürftig ist es schon, nicht sofort etwas von den ausgespielten Karten zu haben, sondern diese quasi zwei Runden vorher aus zu spielen, und dann zu hoffen, dass sich an der eigenen Karnickelsituation nichts geändert hat. Denn nichts macht den Mitspielern mehr Spaß, als gegen die Karnickel der Mitspieler vorzugehen. Schließlich kann man die meisten Karten nur ausspielen, wenn eigene Karnickel im Karnickelkreis vorhanden sind. Und auch Gewinnen kann man Killer Karnickel nur, wenn noch ein eigenes Karnickel existiert. Je nach Verteilung der Karten kann Killer Karnickel schnell beendet sein oder sich lange hinziehen.
Aber es macht viel Spaß, seinen Mitspielern eins auszuwischen, besonders in größerer Runde, allerdings muss man den speziellen Humor der Killer Karnickel mögen. Wie ich feststellen musste, findet es durchaus nicht jeder lustig.
Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Killer Karnickel Blaues Grundspiel
Autor: Jeffrey Neil Bellinger
Illustration: Jonathan Young
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-8 Spieler
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 45-60 Minuten
Jahr: 2010 (Neuauflage)
Preis: ca. 17,00 Euro (Stand 01.03.2011)