Asara

Asara, 2-4 Spieler, ab 9 Jahre, ca. 45-60 Minuten Asara (Ravensburger Spieleverlag) strahlt. Zumindest habe ich dies Empfinden, wenn ich auf das Cover der Spielschachtel schaue. Den Vordergrund dominiert zwar ein Turm, den Bauherrn auf der linken Seite sehe ich erst später, aber hinter diesem Turm befindet sich etwas, das diesen von hinten anstrahlt, man erkennt deutlich die einzelnen Strahlen. Auch die anderen Türme werden angestrahlt, selbst der Schriftzug Asara sowie der Untertitel Land der 1000 Türme scheinen zu glühen. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich das Luftschiff und die Menschen auf den diversen Türmen, wobei jeder Turm für sich ein kleines Kunstwerk ist.

AufSchachtelrückseite der Rückseite fällt mein Blick zuerst auf die rechte Seite mit dem Bild. Dort sehe ich einen eigentümlich geformten Spielplan sowie Spielkarten, Türme, Münzen, Sichtschirme, kurz eben eine Spielsituation bei 4 Personen. Die Angabe der technischen Daten (2-4 Spieler, 45-60 Minuten, ab 9 Jahre) ist darunter zu finden. Der nebenstehenden Tabelle entnehme ich, dass bei Asara wohl Strategie die Hauptrolle spielt, während Glück und Kreativität eher Nebenrollen zufallen. Zu Statisten dagegen werden Kommunikation, Wissen und Aktion degradiert. Asara - das Land der tausend Türme - öffnet euch seine Pforten. Als kreative Baumeister wetteifert ihr darum, die prächtigsten Türme zu errichten. Ihr sendet eure Einkäufer aus, um die erforderlichen Materialien zu erwerben. Ihr kauft Gold und Alabaster zur Zierde eurer Türme. Der Einführungstext links neben dem Bild lässt mich ahnen, worum es bei Asara geht. Auffallend sind noch die Hinweise unter dem Text: Leichter Spieleinstieg! und Gut zu zweit spielbar! Natürlich wird auch der Inhalt der Spielschachtel aufgelistet.

Material und Spielregel
Spielmaterial Auffällig ist die Menge an Karton, die sich in der Spielschachtel befindet. Da sind zunächst die Teile (Mittelteil mit Baukreis, 4 Marktbereiche, 4 "Dreiecke"), die zusammengefügt den Spielplan ergeben und die 4 dreiteiligen Sichtschirme, die alle recht dick und stabil sind.  Auf der Vorderseite der Sichtschirme befinden sich die Namen der Baumeister, auf der Rückseite gibt es Informationen über unterschiedliche Kosten der Farben sowie die Prestigepunkte der unterschiedlichen Wertungen. Aus etwas dünnerem Material sind die Bauteile für die Türme (20 Basisteile, 20 Mittelteile, 25 Fenster, 20 Spitzen, 25 leuchtende Fenster) sowie die 52 Asari-Münzen (25 Einer, 16 Fünfer, 11 Zehner) und die Gunst des Kalifen (Startspielermarker). Ein paar Holzteile, in Gestalt der Zählsteine (weiß, rot, blau, lila) und des Jahreszählers (orange) sind auch dabei. 45 Spielkarten in dem kleinen Format 45 x 67 mm, jeweils 5 in fünf unterschiedlichen Farben (blau, rot, lila, gelb-grün, türkis) gehören ebenfalls dazu. Die Spielkarten unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch am Symbol in den Ecken und den abgebildeten Figuren.

 TurmspitzenFensterBasisteileMittelteileLeuchtende Fenster (werden nur in der Profivariante benötigt)

Bei Asara kann man eigentlich nicht von einer Spielanleitung sprechen, denn es gibt zwei verschiedene Blätter. Zum einen ein einseitig bedrucktes, quadratisches Blatt mit dem Titel Spielinhalt und Spielaufbau. Hier wird detailliert in Wort und Bild beschrieben, woraus Asara besteht und wie das Einstiegsspiel aufgebaut wird. Dann gibt es ein Blatt, dass 2 Mal so gefaltet ist, das der Eindruck eines DIN A4 Heftes entsteht. Dieses trägt den Titel Asara und enthält die eigentlichen Spielregeln. Dort findet man die Punkte Spielidee und Spielziel, Spielablauf und Spielende sowie die Regeln für die Profivariante.  Zu jedem Punkt des Spielablaufs gibt es Bilder und/oder Beispiele. 

Einkäufer in 5 verschiedenen Farben Asari-Münzen (Einer, Fünfer und Zehner) Aufbauanleitung

Spielziel
Im Endeffekt sind es Prestigepunkte, um die die Spieler durch Bau der meisten, höchsten und prächtigsten Türme kämpfen. Die Einkäufer sind für den Kauf der Bauteile und das Verbauen ebensolcher zuständig. Allerdings hat alles seinen Preis.

Spielvorbereitung
Vor dem eigentlichen Spiel muss einiges vorbereitet werden. Zunächst wird der Spielplan aus den neun Teilen zusammengebaut. Anschließend werden die jeweiligen Turmteile gemischt und auf den zugehörigen Marktbereichen gestapelt, einige Teile werden dort jeweils offen ausgelegt. Die Karten der Einkäufer und die Asari-Münzen werden ebenfalls bereit gelegt. Jeder Mitspieler erhält nun einen Sichtschirm, die zugehörigen Zählsteine kommen auf das Feld 0 der Prestigeleiste, der Jahreszähler kommt auf Feld 1 der Jahresleiste. Nach der Bestimmung des Startspielers erhält dieser den Startspielermarker (die Gunst des Kalifen), auch die Asari-Münzen werden nun entsprechend verteilt. In Abhängigkeit der Spielerzahl werden jetzt auch die Einkäufer verteilt.

Zentrales Spielplanteil mit dem Baukreis und den Feldern für die Einkäufer Zentrales Baukreisteil mit den angefügten Marktbereichen Spielplan für das Einstiegsspiel

Spielablauf
Gespielt wird über 4 Jahre Runden, wobei eine Runde einem Jahr entspricht. Gespielt wird reihum. Die Regeln sind recht einfach, allerdings gibt es einige Feinheiten zu beachten. Jedem Spieler stehen zwei Handlungen zur Verfügung, Karte ausspielen (Einkäufer aussenden) und Aktion durchführen.

Es besteht Farbzwang, d.h. sobald in einem Bereich eine Karte ausgespielt wurde, müssen die übrigen Karten die gleiche Farbe haben. Ansonsten hat man nur die Möglichkeit, mit zwei verdeckten Karten an dieser Stelle noch zum Zug zu kommen. Als Aktion stehen im Einführungsspiel Turmteil nehmen, hinter den Sichtschirm legen und bezahlen, Turm bauen und bezahlen, zusätzliches Geld nehmen, Bestechung (einen Stapel Turmteile durchsuchen und ein Teil herausnehmen, dabei müssen sowohl Aktion als auch Turmteil bezahlt werden) und Startspieler werden zur Verfügung. 

Die Runde endet, sobald der letzte Spieler seine letzte Karte ausgespielt und die entsprechende Aktion durchgeführt hat. Nach jeder Runde erfolgt eine Wertung, hier werden die Anzahl der Türme und die Anzahl der Goldverzierungen und der Startspielermarker (Gunst des Kalifen) addiert und die Zählsteine um den entsprechenden Wert vorgesetzt. Nach der letzten Runde und der anschließenden Wertung erfolgt die Schlusswertung. Jetzt ist die Höhe (in Turmteilen) der Türme in den jeweiligen Farben wichtig, zusätzlich bringen auch noch die absolute Höhe und die Anzahl Prestigepunkte, und zwar immer für den ersten und zweiten.

Mögliche Startsituation bei 4 Spielern SpielplanausschnittFertige Türme: Ein Turm muss mindestens aus einem Basisteil und einer Spitze bestehenFertige Türme: Leuchtende Fenster beim grünen und schwarzen Turm

Marktbereich Turmspitzen mit Kosten der Farben Marktbereich Basisteile Marktbereich Fenster Marktbereich Mittelteile mit Kosten der Farben

Sichtschirme Sichtschirm: Mittlerere Übersicht für die Vergabe der Prestigepunkte in der Schlusswertung Sichtschirm linker Teil: Übersicht für die Vergabe der Prestigepunkte in der Jahreswertung und rechter Teil: Übersicht der Kosten für die einzelnen Farben

Fazit
Das Spielmaterial von Asara ist von guter Qualität und schön gestaltet. Positiv anzumerken ist, dass die Sichtschirme aus stabilem Karton sind und sich sowohl leicht zusammenstecken als auch wieder auseinander nehmen lassen. Auch für den Spielplan trifft dies zu; allerdings frage ich mich, warum die Dreiecke nur lose in die Ecken gelegt werden. Negativ aufgefallen ist das in meinen Spielrunden aber nicht. Da störte es eher, dass die Kostenleiste auf zwei benachbarten, statt auf gegenüberliegenden Marktbereichen abgedruckt ist. Diese Informationen sind zwar auch auf den Sichtschirmen, aber während des Spiels schaut man doch weniger auf diese (zumindest war das in meinen Spielrunden so).

Die Spielregel ist verständlich erklärt, es gibt viele Beispiele und Graphiken. Warum es ein Blatt mit der Spielvorbereitungen und ein zweites mit den eigentlichen Spielregeln gibt, erschließt sich mir zwar nicht ganz, stört aber auch nicht weiter. Mir persönlich gefällt ein Heft ja besser als ein mehrfach gefaltetes Papier, aber 6 Seiten sind gefaltet besser zu realisieren als als Heft. 

Das Abräumen der Spielkarten zu Beginn eines neuen Jahres ist mir als einziges negativ aufgefallen, da sich die Karten doch sehr oft gegen das Hochnehmen wehren. Das eine oder andere Mal setzt man doch mehr Gewalt ein als den Karten auf Dauer gut tut, da man schnell weiterspielen möchte. Schließlich hat sich ja eine Spannung aufgebaut.

Asara macht Spaß. Auch wenn man sich öfter ärgert, weil man die falschen Karten auf der Hand hat, oder doch vielleicht gerade deshalb? Zu zweit fällt dies nicht so besonders auf, da meist andere Möglichkeiten existieren. Sind aber mehr Spieler beteiligt, kann es auf dem Spielfeld manchmal ganz schön eng werden. Weil die falschen Kartenfarben ausliegen. Weil ein Marktbereich schon besetzt ist. Besonders wenn man in der Reihenfolge hinten ist. Deshalb ist ja die Gunst des Kalifen auch so gefragt. Eben weil man für die nächste Runde dann Startspieler ist, den zusätzlichen Siegpunkt nimmt man dann gerne mit.

Die Spielzeit, die verständlichen Regeln, das hübsche Aussehen, all dies spricht für Asara als Familienspiel. Asara zählt ganz sicher nicht zu den strategischen Schwergewichten, doch gerade in der Profivariante ist es auch eine Herausforderung für die Spielgruppe, die Glücksfaktoren wie Karten nachziehen gegenüber nicht abgeneigt ist.

 

 

Ich danke dem Ravensburger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Spiel: Asara
Autor: Michael Kiesling, Wolfgang Kramer
Illustration: Franz Vohwinkel
Verlag: Ravensburger Spieleverlag
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 9 Jahre
Dauer: ca. 45-60  Minuten
Jahr: 2010
Preis: ca. 24 Euro (Stand 12.11.2010)

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