Wampum
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Samstag, 01. Mai 2010 09:35
- Geschrieben von Petra
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Das zweite Spiel der Metalldosen-Reihe, das jetzt im Frühjahr 2010 bei Pegasus Spiele erschienen ist, heißt Wampum und belegte beim Autorenwettbewerb des Hippodice Spieleclubs 2009 den zweiten Platz. Wampum ist die Bezeichnung für Perlen aus Meeresschnecken und Muscheln, wie sie von den Indianern östlich der Rocky Mountains bis hinauf nach Saskatchewan allgemein als Tauschmittel benutzt wurden (Danke Wikipedia). Und wie der Zufall es will, kaum fange ich an, mir über Wampum so meine Gedanken zu machen, erscheint auch ein Bericht des Autors Jeffrey D. Allers (30.03.2010) über die Entstehungsgeschichte von Wampum. Nachzulesen ist dieser natürlich bei Pegasus Spiele.
Auf dem Cover der Metalldose sieht man unter dem Schriftzug Wampum, den eine Perlenkette ziert, einen Händler und einen Indianer, die anscheinend Geschäfte miteinander abschließen. Es sind sowohl Waren und Perlenschnüre in den Händen der Beiden als auch weitere Waren im Vordergrund zu sehen. Im Hintergrund sind einige Indianerzelte abgebildet.
Auf der Rückseite bzw. Unterseite der Schachtel wird die Bedeutung von Wampum erklärt: Wampum - so nannten Indianer ihre dekorativen Muschelketten, die von Kaufleuten als kostbare Handelswaren angesehen wurden. Reisen Sie mit ihrem Kanu von Dorf zu Dorf. Tauschen Sie clever Mais oder Felle gegen Tabak, für den Sie im nächsten Dorf Wampum bekommen. Rechts neben dem Text sind einige Spielkarten abgebildet, diese geben, neben der Inhaltsangabe, einen ersten Eindruck vom Inhalt der Dose. Natürlich fehlen auch die "technischen Daten" (2-5 Spieler, 20-40 Minuten, ab 10 Jahren) nicht.
Material und SpielregelWenn man die Metalldose öffnet, erblickt man zuerst eine gefaltete Spielregel. Legt man diese beiseite, so erkennt man einen mit einem samtähnlichen Stoff bezogenen Kunststoffeinsatz, in dem genau zwei Kartenstapel Platz haben. So kann auch bei einem Transport in der Jackentasche nichts verrutschen. Es gibt 90 Warenkarten, davon jeweils 18 Karten der 5 unterschiedliche Warenarten (Felle, Alkohol, Mais, Tabak und Gewehre). Auf der Rückseite dieser Karten ist jeweils eine Muschelkette abgebildet. Außerdem gibt es 5 Händler und 5 Kisten, jeweils eine Karte pro Spielerfarbe sowie ein Kanu und fünf Dörfer mit den Startwerten zwei, 3 x drei und vier. Diese Spielkarten haben auf Vorder- und Rückseite jeweils den gleichen Aufdruck. Alle Spielkarten haben eine vernünftige Qualität und halten sicher so einiges aus.
Die Spielregel besteht aus einem zusammengefalteten Blatt. Sie ist verständlich geschrieben. Es gibt alle wichtigen Punkte (Spielziel, Spielmaterial, Spielvorbereitung, Spielablauf und Spielende); Beispiele mit Graphiken verdeutlichen die Regel zusätzlich.
Spielziel
Als Händler möglichst erfolgreichen Warenhandel mit den Indianern betreiben ist das Thema von Wampum. Möglichst erfolgreich heißt hier, soviel Karten wie möglich als Wampum zu bekommen. Oder noch deutlicher: die Anzahl der gesammelten Karten entscheidet zum Schluss über Sieg oder Niederlage.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell erledigt. Jeder Spieler bekommt einen Händler sowie eine Kiste; der Startspieler erhält zusätzlich noch das Kanu. Natürlich sind immer die Karten mit den entsprechenden Abbildungen gemeint, sonst würde Wampum doch so einiges mehr an Platz beanspruchen. Entsprechend der Mitgliederzahl werden noch die Dörfer ausgelegt und einige der Waren aussortiert. Nun werden noch, gemäß den auf den Dörfern abgebildeten Symbolen, die entsprechende Anzahl an Warenkarten offen ausgelegt.
Spielablauf
Der Handel mit den Indianern ist in fünf unterschiedliche Phasen unterteilt. Zuerst gibt jeder Spieler ein Gebot ab, d.h. er legt eine bestimmte Anzahl an Karten verdeckt neben ein Dorf und seinen Händler zur Kennzeichnung darauf. Es gibt auch die Möglichkeit, jemanden zu überbieten; hierzu werden einfach mehr Karten hingelegt und der überbotene Spieler muss seine Karten verschieben. Nun wird geschaut, wer die meisten Waren geboten hat; dieser Spieler bekommt das Kanu zum Transport der Waren und zur Kennzeichnung. Er ist in der nächsten Runde der Startspieler. Nun werden neue Waren verteilt (jeder Spieler erhält 2 Karten). Das höchste Gebot dieser Runde plus 3 Warenkarten sind das Handkartenlimit. Überzählige Waren müssen nun abgelegt werden. Nun beginnt die Tauschphase.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten des Handels. Zum einen ist das der Tausch gegen Waren. Dies tritt immer ein, wenn man den Indianern Waren anbietet, von denen sie schon etwas haben. Dann nimmt man alle Waren aus dem Dorf auf die Hand und die Waren des Gebots werden nun ins Dorf gelegt. Zum anderen ist das der Tausch gegen Wampum. Hat man den Indianern Waren angeboten, die diese noch nicht besitzen, so wird jeweils eine Karte einer Ware ins Dorf gelegt, die restlichen Karten dieser Ware werden verdeckt unter die eigene Kiste gelegt. Jede dieser Karten ist ein Wampum wert.
Fazit
Am Spielmaterial liegt es nicht, dass bisher der Funke bei mir nicht richtig übergesprungen ist. Denn die Karten sind wirklich schön gestaltet und von guter Qualität. Das Cover der Metalldose gefällt mir genauso wie die Idee, den Handel mit Indianern als Thema zu nehmen. Auch die typischen Waren sind da. Das Feuerwasser ist vielleicht nicht jedermanns Sache, war aber leider Realität.
Wampum funktioniert, ist schnell erklärt und schnell gespielt. Dank der Metalldose kann man es auch leicht überall mit hinnehmen.
Vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass es in der Metalldosenreihe Spiele gibt, die mir besser gefallen. Andrerseits ist Wampum auch nicht das Schwächste. Und in meinen Spielrunden gab es auch den einen und anderen, dem Wampum wirklich gut gefiel. Also am besten selbst einmal anschauen, bei diesem Preis ist es ja möglich. Und bei Nichtgefallen einfach weiter verschenken!
Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars
Spiel: Wampum
Autor: Jeffrey D. Allers
Illustration: Dennis Lohausen
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 20-40 Minuten
Jahr: 2010
Preis: ca. 7 Euro (Stand 31.03.2010)