Frag Gold-Edition
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Samstag, 23. Januar 2010 16:33
- Geschrieben von Petra
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Viele Spiele beziehen ihr Thema aus Filmen oder Büchern, Frag (Pegasus Spiele) ist hier
anders und bedient sich bei dem Computerspielgenre der Egoshooter.
Doch Moment, einen Egoshooter als Brettspiel, so etwas gibt es doch
bereits mit DOOM (Heidelberger/FFG). Frag jedoch möchte nicht den Kampf
gegen Monsterhorden simulieren, sondern in guter Unreal Tournament
Manier den Kampf Spieler gegen Spieler. Also legen wir unseren
Körperpanzer an, schnappen uns den Raketenwerfer und wagen einen Blick
in die Welt von Frag! Zuvor gilt es aber noch ein paar
Begrifflichkeiten zu klären. Da wäre der bereits eingangs erwähnte
Begriff des Egoshooters (oder auch First-Person-Shooter), unter einem
Egoshooter bezeichnet man ein Computerspiel, welches man aus
Egoperspektive spielt und in einer meist frei begehbaren,
dreidimensionalen Spielwelt agiert. Hier gilt es dann mit Schuss- oder
Nahkampfwaffen andere Spieler oder computergesteuerte Gegner
zu bekämpfen. Jeder Abschuss eines virtuellen Gegners wird in diesen
Spielen Frag genannt. Wurde ein Spieler gefraggt, so respawnt die Figur
kurz drauf wieder in der Spielwelt, ein Respawn ist also ein
Wiedereinstieg ins Spiel.
Nach diesem kleinen Exkurs widmen wir uns nun dem eigentlichen Spiel. Die
Spielschachtel von Frag Gold-Edition (Pegasus Spiele) hat das typische
quadratische Format. Das Cover ist eher spartanisch und zeigt eine
gepanzerte Figur mit einer modernen Schusswaffe, diese wird von dem
übergroßen Spieltitel überlagert; rechts oben finden man den Slogan des
Spiels "Schiess auf alles, was sich bewegt!". Am unteren Rand des
Covers finden wir noch den folgenden "WARNHINWEIS: Dieses Spiel enthält
sinnlose Gewalt und kann zu verstärkter Lärmentwicklung und
unkontrollierter Blasenentleerung führen" - naja.
Auf der Schachtelrückseite sieht man nicht viel vom eigentlichen Spiel.
Einige Marker, Spielkarten und Figuren sind zu sehen, dominanter ist da
schon der Kasten mit dem Klappentext. "Computerspiele sind hohl und
brutal!" Dies ist ein Computerspiel...Aber ohne Computer! Die
technischen Daten ( 2-6 Personen, ab 16 Jahren, ca. 60 Minuten) des
Spiels werden hier ebenso genannt wie der Inhalt der Spielschachtel.
Auch der Slogan wird noch einmal wiederholt.
Material und Spielregel
Der weitere Inhalt der Spielschachtel besteht dann aus einem Spielplan, der ziemlich viel Platz auf dem Tisch beansprucht und auf dessen beiden Seiten sich unterschiedliche Pläne befinden. Außerdem gibt es noch 35 Patronenmarker, 20 Blutmarker und 20 Waffenmarker. Das bisherige Material besteht aus stabilem Karton. Die 112 Spielkarten (34 Waffenkarten, 56 Gadgets und 22 Spezialkarten) sind zwar dünner, besitzen aber trotzdem eine vernünftige Kartendicke. Eine Besonderheit sind sicher die 6 abwischbaren Charakterkarten, 2 abwischbare Filzstifte werden auch mitgeliefert. Natürlich wurden auch die 6 Plastikfiguren sowie die 18 Würfel nicht vergessen.
Spielziel
Das Ziel des Spiels ist es als erster 3 Frags zu sammeln! Je nach
Spielmodus (Einzelspiel/Turnier) kann der Sieger einen Eigenschaftswert
seiner Figur verbessern, oder gewinnt das komplette Spiel.
Spielvorbereitung
Die Spielvorbereitungen für Frag gehen problemlos vonstatten, jeder
Spieler erhält eine der Kämpfer-Charakterkarten in der jeweiligen Spielfarbe und
verteilt 7 Punkte nach eigenem Gusto auf die drei Eigenschaftswerte (Leben, Geschwindigkeit,
Zielsicherheit), ein Minimalwert von 1 und
ein Maximalwert von 4 gilt es hierbei zu beachten. Der Spielplan kommt
mit einer der beiden Seiten nach oben auf den Tisch, jeder Spieler
erhält noch eine farblich passende Spielfigur. Des Weiteren erhält
jeder Spieler von den drei zuvor getrennten und gemischten
Kartenstapeln (Waffen, Gadgets, Spezialkarten) jeweils eine Karte. Nun
noch schnell den Startspieler mittels eines Würfelwurfes bestimmen
(dieser setzt seine Figur auf eines der Respawn-Felder), die Runde geht
dann im Uhrzeigersinn weiter, und schon kann es los gehen!
Spielablauf
So simpel wie der Spielaufbau ist im Grunde auch der Spielablauf. Kommt
ein Spieler an die Reihe, so stehen ihm in seinen Spielzug die folgenden 4 Phasen zur Verfügung:
- Respawnen
Wurde deine Spielfigur durch einen Mitspieler oder ein Ereignis gefraggt, so respawnt deine Spielfigur. Ein Würfelwurf entscheidet über die Startposition. - Bewegungswurf
Die zweite Phase beginnt mit dem Bewegungswurfs, hierfür würfelt man mit einer Anzahl an Würfeln, die dem Geschwindigkeitswert der Spielfigur entsprechen. Die Summe der gewürfelten Augen plus etwaige Modifikatoren durch im Spiel befindliche Karten bestimmen die Bewegungsweite der Figur. - Bewegung/Power-Up/Angriff
In der dritten Phase finden die eigentlichen Handlungen statt. Mit Hilfe der Bewegungspunkte bewegt man sich über das Spielfeld und versucht seine Gegenspieler zu fraggen. - Zugende
Hast du deinen Zug beendet, so teil das dem nächsten Spieler mit und nun ist er am Zuge.
Interessant ist sicherlich noch, wie Angriffe bei Frag abgewickelt werden. Hat man sich für einen Angriff entschieden, bestimmt man nun noch die Waffe, mit der der Angriff erfolgen soll. Als Nächstes zählt man die Felder zwischen seiner eigener Spielfigur und dem Ziel ab, die Anzahl der Felder gibt den Mindestwurf an, den man mit einem Wurf auf Zielsicherheit erzielen muss (Bsp.: Die Distanz bis zum Ziel beträgt 8 Felder und meine Figur verfügt über eine Zielsicherheit von 2, somit würfel ich mit 2 Würfeln und muss in der Summe mindestens 8 erreichen, um mein Ziel zu treffen.). Hat man sein Ziel getroffen, so gilt es im Anschluss, den Schaden zu ermitteln. Ausgehend von der eingesetzten Waffe, würfelt man die angegebene Anzahl an Würfeln, der Spieler des Ziels würfelt ebenfalls, er zieht seinen Wert an Leben für den Würfelwurf heran. Die beiden Ergebnisse werden anschließend verglichen, das Ergebnis des Schadenswurfes wird durch den Wert des Lebenswurfes geteilt, das Ergebnis dieser Division (abgerundet) stellt den Verlust an Lebenspunkten des Ziels da. Sinken die Lebenspunkte auf Null, so wurde das Ziel eleminiert und der Spieler hat einen Frag erzielt.
Während
des Spiels hat man die Möglichkeit auf sogenannten Power-Up Feldern an
neue Ausrüstungs- und Waffenkarten zukommen. Mit Hilfe der ergatterten
Gegenstände kann man den Gegenspielern das Leben schwer machen und
seine eigene Haut retten. Das Spielprinzip bietet Platz für viele
Erweiterungen und Modifikatoren. Neue Bodenplänen sind hier auch
denkbar.
Fazit
Frag ist sicher kein Spiel für Jeden. Schon an der Thematik des Egoshooters scheiden sich die Geister. Und ob das Feeling, das man bei einem Computerspiel hat, bei Frag als Brettspielkandidaten herüberkommt kann ich nicht sagen, da ich kein Spiel dieses Genres bisher gespielt habe. Aber Frag sorgt mit den richtigen Mitspielern durchaus für eine
ausgelassene Spielstimmung. Gewagte Manöver sind hier gefragt, eine
Hasenfußtaktik raubt mitunter den Spass am Spiel und gerade der sollte
ja im Vordergrund stehen.
Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstelllung des Rezensionsexemplares
Spiel: FRAG Gold-Edition
Autor: Philip Reed, Russel Godwin
Illustration: John Zeleznik, Alex Fernandez
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2-6 Personen
Alter: ab 16 Jahre
Dauer: ca. 60 min
Jahr: 2009
Preis: ca. 35 Euro (Stand 01.01.2010)