Spiel 09 - Angespielt
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- Kategorie: Messe & Conventions
- Veröffentlicht: Montag, 26. Oktober 2009 20:49
- Geschrieben von Petra
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Da will ich doch nur kurz sagen, wie mir die bisherigen, von mir gespielten neuen Spiele gefallen haben. Statt dessen ertappe ich mich bei der Überlegung in welche Kategorie ich es denn packen soll. Nach Messen & Conventions, schliesslich sind die Spiele alle bei den Internationalen Spieletagen, auch als Spiel 09 bekannt, vorgestellt worden. Oder doch besser unter Angespielt, denn eigentlich stehen ja die Spiele im Vordergrund. Allerdings nenne ich die Titel nicht in der Überschrift.... Mhhh ... Also doch unter Messen & Conventions.
Der Freitag galt dann größtenteils dem Sichten, Bearbeiten und Online Stellen der Fotos, außerdem waren ja noch die Vorbereitungen für den samstäglichen Essenbesuch zu tätigen.
Den Sonntag haben wir dann zu zweit mit Psycho Pet von Goldsieber begonnen. Psycho Pet besteht aus zwei Phasen, in der ersten Phase werden die Therapiekarten der Reihe nach aufgedeckt. Sobald allerdings eine Therapiekarte doppelt ausliegt, beginnt das Chaos; wer bis dahin die Therapiekarten nicht durch das Setzen des Doktors gesichert hat, bekommt in dieser Phase keine Therapiepunkte. Mit den gesammelten Therapiekarten können tierische Patienten geheilt oder Futternäpfe in Krankenzimmern platziert werden, diese wiederum haben in der nächsten Runde besondere Aktionen erlauben. Richtiges Taktieren ist hier gefragt, auf der einen Seite will man so viele Therapiepunkte wie möglich bekommen, also die Doktorfigur so spät wie möglich setzen, auf der anderen Seite steigt mit jeder weiteren Karte die Gefahr des Chaos, also dem Auslegen einer bereits ausliegenden Karte. Einen Schönheitspreis gewinnt Psycho Pet sicher nicht, aber gerade das Schräge ist erfrischend anders. Auch eins der Spiele, die man gut nach Feierabend spielen kann.
Tarantel Tango (Drei Magier Spiele) haben wir uns als nächstes vorgenommen. In der Spieltischmitte, oder so dass jeder gut an alle Seiten kommt, wird die Tango Tarantel, eine fünfseitige Karte, ausgelegt. Die Spielkarten werden gleichmässig an alle Spieler ausgeteilt, danach regelgemäss wieder abgelegt und wer zum Schluss keine Karten mehr hat, gewinnt das Spiel. Auf den Spielkarten befinden sich unterschiedliche Tiere (Hund, Katze, Kuh, Papagei, Esel) mal allein, mal als Paar, zusätzlich unterscheiden sich diese Karten noch darin, dass sich dort eine unterschiedliche Anzahl von Spinnen darauf befinden, auch Tarantelkarten gibt es. Jetzt werden die Karten abgelegt. Dabei gilt es, die zuvor abgelegte Karte zu beachten, denn diese bestimmt die eigene Aktion. Die Anzahl der abgebildeten Tiere bestimmt, ob die neue Karte ein oder zwei Felder weiter abgelegt wird, die Anzahl Spinnen gibt an, ob und wieviel Tierlaute man von sich geben muss. Und die Tierart schliesslich die Aktion, d.h. die Kuh macht „Muh“, der Esel „Iah“, die Ziege „Mäh“,der Hund „Wau“, die Katze „Miau“ und der Papagei ruft „Aua“. Legt man dagegen eine Tarantel ab, so wird mit der flachen Hand auf den Tisch geschlagen. Bei Fehlern, Zögern oder auch zu spätem Reagieren auf die Tarantel müssen die bereits ausliegenden Karten von dem Pechvogel wieder aufgenommen werden. Die Verwandtschaft zu Kakerlakensalat und Kakerlakensuppe kann nicht geleugnet werden, auch wenn es bei Tarantel Tango anders zugeht. In weiser Voraussicht hatten wir nur einen Teil der Karten zum Spielen genommen, denn sonst wären wir vermutlich immer noch zugange. Auch diesen Kauf habe ich nicht bereut, auch wenn unsere Spielrunde es wieder ausbaden muss.
Nach dem Mittagessen haben wir uns dann um Ants von Twisted Winds gekümmert. Auch hier hat uns das andersartige zum Kauf bewogen. Spiele, bei denen man sich bekämpfen muss, gibt es ja genug. Dieses hier ist etwas anders, denn das Spielfeld ist ein Park und Ameisenvölker bilden die sich bekämpfenden Armeen. Der Zustand des Parks wird durch Karten bestimmt, die in einer bestimmten Phase des Spiels zum Zuge kommen. Dann fällt entweder Futter vom Baum, etwaige Ameisen darunter werden es leider nicht überleben. Oder jemand spielt mit einem Brennglas herum und ein paar Felder des Parks verbrennen. Wer oder was gerade darauf stand hat Pech gehabt. Die Spieler sind jeweils für ein Ameisenvolk verantwortlich, bestehend aus Königin, Serge-Ants und Peas-Ants. Fressen und Kämpfen, so könnte man Ants kurz beschreiben. Ants ist fordernder als die zuvor beschriebenen Spiele, nicht ganz grundlos heißt es auf der Schachtel auch: A fun family game of strategy & conquest.
nmbrs! von A&KJ Productions auf der Messe noch so eben aus den Augenwinkeln wahrgenommen, wurde ebenfalls angetestet. Naja, eine Revanche gabe es dann auch noch, also war es doch mehr als ein Antesten. nmbrs! ist ein Kartenspiel dessen Karten jeweils eine Zahl von eins bis hundert aufgedruckt haben. Joker gibt es auch noch. Als kleine Zahl wird auf jeder Karte auch noch angegeben, wieviel diese wert ist. Ähnlich wie bei Rommé bekommt jeder eine festgelegte Anzah Karten und legt diese unter Erfüllung bestimmter Bedingungen wieder ab. Bei nmbrs! sind es mathematisch logische Reihen, also so etwas wie 1-2-3, 2-4-6 oder auch 9-16-25, welche eine Reihe aus Quadratzahlen sind. Beim ersten Ablegen muss die Reihe aus mindestens drei Karten bestehen, aber im weitern Verlauf dürfen auch durchaus einzelne Karten abgelegt werden, oder auch zwei Reihen mit einer weiteren Karte "verbunden" werden. Rechenkünstler werden von diesem kleinen Kartenspiel bevorzugt, da sie weitaus mehr Möglichkeiten der Ablage sehen.
Für Colonia von Queen Games mussten wir dann wieder unsere Mitspielerin um Hilfe bitten, da es mindestens drei Spieler benötigt. Ich finde das Spielfeld einfach nur schön, gerade das Halbrund lässt mich sofort an Köln denken, denn die Kölner Ringe, nein, nicht die Autobahn, sondern die Ringstrassen im Stadtinnern, verlaufen auch so, Start und Endpunkt ist jedesmal der Rhein. Wobei das auch schon alle Ähnlichkeiten sind. Bei Colonia muss man die Mitglieder der eigenen Patzrizierfamilie über sechs Wochen steuern, dann wird abgerechnet und wer die wertvollsten Reliquien sein eigen nennt, hat gewonnen. Liest man sich die Spielanleitung einfach nur durch, klingt es kompliziert, spielt man aber die erste Runde parallel dazu, werden die Zusammenhänge schnell klar. Es stehen einem nur eine begrenzte Anzahl Familienmitglieder zur Verfügung, diese gilt es geschickt einzusetzen, sonst darf man an einem Tag womöglich nur zusehen. Jedem von uns hat das Spiel gefallen, es ist zwar nicht die schwerste Kost, aber lässt sich nicht nur aus dem Bauch heraus spielen. Zwar nach Feierabend noch spielbar, aber es sollte kein allzu stressiger Tag gewesen sein.
Tobago vom Zoch Verlag hat sich am Montagnachmittag irgendwie vorgedrängt. Eigentlich wollte ich nichts spielen, sondern meiner Erkältung Ruhe gönnen, aber als Stefan das Spiel auf dem Tisch zum besseren Regelverständis aufgebaut hatte, konnte ich doch nicht widerstehen. Zu zweit haben wir uns auf die Insel begeben um Schätze zu suchen und zu finden. Hierzu legt man erst einen Hinweis aus, der den Fundort der Schätze bestimmt, z.B. "im größten See". Durch weitere Hinweise (nicht neben dem Wald, neben einer Palme...) erfährt man schliesslich den genauen Ort des Schatze. Jetzt noch schnell mit dem Jeep hingefahren und den Schatz geborgen. Auch Tobago hat gefallen, und durch die Variabilität des Spielplans ist auch jedes Spiel anders.