Musketiere
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. September 2009 10:15
- Geschrieben von Petra
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Musketiere ist ein weiterer Vertreter der Metalldosenreihe von Pegasus Spiele. Wer denkt bei diesem Titel nicht an Die drei Musketiere von Alexandre Dumas über d’Artagnan und seine drei Freunde Athos, Porthos und Aramis, die gemeinsam gegen Kardinal Richelieu und Lady Winter in den Kampf ziehen. Die Vorderseite der Metalldose verstärkt diesen Gedanken noch, zeigt sie doch eine typische Kampfszene mit Klingenwaffen, ob es wirklich Degen sind kann ich nicht beurteilen.
Die Rückseite gibt weitere Einblicke in das Spiel. Im Dienst der Königin versuchen die Musketiere, drei wertvolle Edelsteine zu beschaffen. Doch der Kardinal und seine gefürchtete Garde wollen diese Mission sabotieren. So kommt es zu einer Reihe zahlreicher Duelle zwischen Musketieren und Gardisten. Einige Spielkarten sind ebenfalls abgebildet und machen neugierig auf den Inhalt dieser kleinen Metalldose. Außerdem erfährt man einiges über den Inhalt (76 Spielkarten und 1 Spielanleitung) und die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 8 Jahren, 20-40 min).
Material und Spielregel
Öffnet man die kleine Box, so fällt der Blick erst einmal auf die Spielregel. Legt man diese zur Seite, so erkennt man einen mit einem samtähnlichen Stoff bezogenen Kunststoffeinsatz, in dem genau zwei Kartenstapel Platz haben. So kann auch beim Transport nichts verrutschen. Nach einem Kampf mit der Folienumhüllung, vielleicht lerne ich es ja doch einmal, Karten schnell zu befreien, halte ich endlich die Karten direkt in der Hand. Sie riechen noch neu und liegen gut in der Hand. Die Qualität ist also in Ordnung und der Geruch wird ja nach öfterem Spiel nachlassen. Zu den bereits auf der Metalldosenrückseite genannten 76 Spielkarten zählen 55 Musketierkarten (je 5 x die Werte 0-10, je mit 0-4 Degen), 15 Gardekarten, 3 Gefängniskarten und 3 Edelsteinkarten. Während bei den unterschiedlichen Gardekarten nur eine Zahl, also die Gesamtstärke der Truppe, angegeben wird, gibt es bei den Musketierkarten zwei Werte. Der eine Wert, die Zahl, steht für die Stärke des einzelnen Musketiers und wird im Kampf addiert, der andere Wert versteckt sich in der Anzahl der Degen, diese kommen bei Gleichstand zum Einsatz.
Jetzt sehe ich mir auch die Spielregel genauer an. Diese besteht aus einem zusammengefalteten Blatt. Die Spielregel ist gut verständlich geschrieben, ein Beispiel (natürlich heißen die Spieler im Beispiel Athos, Porthos und Aramis) und Kartenabbildungen erläutern sie zusätzlich.
Spielziel
Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Musketiere und kämpfen gemeinsam gegen die Garde des Königs. Sind die ausgewählten Musketiere stärker als die Garde des Königs, so wird der stärkste von ihnen mit einem Edelstein belohnt (der Silberstückwert einer verdeckten Karte wird verdoppelt). Verliert man dagegen, so kommt der schwächste ins Gefängnis; dort gibt es natürlich keine Silberstücke, d.h. eine Soldkarte wird wirkungslos.
Spielvorbereitung
Je nach Spieleranzahl werden einge Gardekarten aussortiert (2 Spieler: die Karten 25, 30, 35, 30; 3 Spieler: die Karten 4, 35, 40; 4 Spieler: die Karten 4, 5, 7). Die restlichen Gardekarten werden gemischt und als verdeckter Stapel ausgelegt. Die Edelstein- und die Gefängniskarten werden offen ausgelegt. Die Musketierkarten werden ebenfalls gemischt, jeder Spieler erhält 12 Karten und die restlichen kommen für diesen Durchgang aus dem Spiel. Von den 12 verteilten Karten werden jeweils drei als Soldkarten ausgewählt und jeweils verdeckt vor sich abgelegt. Die Werte darauf geben die Silberstücke an, die der jeweilige Spieler dann gewinnen kann.
Spielablauf
Jetzt kann der Kampf das Spiel beginnen. Hierzu wird eine Gardekarte aufgedeckt. Der Wert darauf zeigt an, welchen Wert die Musketierkarten übertreffen müssen, um zu gewinnen. Jetzt wählen alle Spieler eine ihrer Musketierkarten zuerst verdeckt aus und drehen sie dann gleichzeitig um. Ist die Summe niedriger als der Wert der Garde, haben sie den Kampf verloren und der Spieler mit der schwächsten Musketierkarte muss eine Gefängiskarte über seine Soldkarte legen. Wurde der Kampf dagegen gewonnen, wird der stärkste Musketier mit einer Edelsteinkarte belohnt, die er auf eine freie Soldkarte legt. Deren Wert wird jetzt verdoppelt. So geht es dann weiter. Gardekarte aufdecken - Musketierkarten auswählen und addieren, Edelstein- oder Gefängniskarte auslegen.
Und jetzt kommen die Sonderfälle ins Spiel:
- Da sowohl Edelstein- als auch Gefängniskarten begrenzt vorhanden sind, muss man sie bald statt von der Tischmitte von einem Mitspieler nehmen.
- Gewinnt man einen Kampf, hat aber keine freie Soldkarte mehr, kann man natürlich keine Edelsteinkarte nehmen, sondern legt eine Gefängniskarte wieder zurück in die Tischmitte.
- Verliert man einenKampf ohne freie Soldkarte, kann man keine Gefängniskarte nehmen, stattdessen legt man eine Edelsteinkarte zurück in die Tischmitte.
Sind dagegen alle Soldkarten mit Gefängniskarten belegt, so spielt man zwar noch mit, indem man einen Musketier in den Kampf schickt, dieser wird aber nicht zur Summe der Kämpfer addiert. Erst wenn ein anderer Spieler eine Gefängniskarte nehmen muss, kann man wieder aktiv am Kampf teilnehmen.
Sobald ein Spieler alle drei Edelsteinkarten besitzt oder wenn alle neun Musketierkarten gespielt wurden, endet das Spiel. Jetzt werden die Soldkarten aufgedeckt und die Werte addiert, wobei zu beachten ist, dass Edelsteinkarten auf einer Soldkarte deren Wert verdoppeln, Gefängniskarten auf einer solchen dagegen zur Wertlosigkeit der Soldkarte führen. Der Spieler mit den meisten Silberstücken (der höchsten Summe) gewinnt. Natürlich kann man auch mehr als nur diesen einen Durchgang spielen, dann muss man die jeweiligen Werte aufschreiben, addieren und dann denjenigen zum Sieger küren, der zuerst einen bestimmten Wert, z.B. 100 Silberstücke, erreicht hat.
Fazit
Die Spielkarten sind schön gestaltet und auch von guter Qualität. Die Spielregel ist kurz und verständlich, wie man es auch für ein so kleines Kartenspiel erwartet. Auch der Preis geht in Ordnung. Eigentlich sollte jetzt alles gut sein, ist es aber nicht. Denn so wirklich überzeugen konnte Musketiere niemanden in unseren Spielrunden, obwohl gerade das Thema im Vorfeld jeden neugierig gemacht hat. Zumindest in unseren Runden kam nicht wirklich Spannung auf, alles plätscherte so vor sich hin. Man kann, muss es aber nicht öfter spielen.
Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Spiel: Musketiere
Autor: Franz-Josef Lamminger
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 2- 4 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 20-40 min
Jahr: 2009
Preis: ca. 8 Euro (Stand 01.09.2009)