Trains - Die Bahn kommt!

Trains01Wieso will ich eigentlich immer eine zumindest halbwegs intelligente Einleitung schreiben, anstatt einfach zu sagen, dass es im folgenden Text um Trains geht. Und zwar nicht um die amerikanische Eisenbahnzeitung, sondern um das Deckbausspiel von Hisashi Hayashi, dessen deutsche Variante letztes Jahr (2013) bei Pegasus Spiele erschien. Die Urversion von Trains ist bei Okazu Brand erschienen und wurde von AEG (Alderac Entertainment Group) dann überarbeitet.

Auf dem Cover ist wohl ein ICE abgebildet. Mit Sicherheit sind es aber die technischen Daten, ein Hinweis dass es Das neue Deckbau-Brettspiel ist sowie der Untertitel Die Bahn kommt!

Trains02Du bist der Besitzer einer modernen Eisenbahngesellschaft! Die heutigen Eisenbahnen sind atemberaubende Maschinen. Schnellzüge, Güterzüge und viele weitere Versionen halten ganze Staaten am Laufen. Im Text auf der Rückseite der Schachtel werden Thema und Spielgeschehen kurz beschrieben. Einen Eindruck vom Spielmaterial liefern die Abbildungen einiger Spielkarten und des Spielplans. Eine Auflistung des Inhalts ist dort ebenso zu finden wie die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 12 Jahren, ca. 45-60 Minuten). Die technischen Daten sind auch auf allen Schachtelseiten zu finden.

Material und Spielregel
Trains04In der Spielschachtel befindet sich ein doppelseitiger Spielplan aus stabilem Karton, welcher auf der einen Seite den Plan "Tokio" und auf der anderen den Plan "Osaka" aufweist. Auch Holz ist als Spielmaterial vertreten. Zu den Holzteilen gehören 84 Gleiswürfel in den Spielerfarben Blau, Gelb, Grün und Rot sowie 30 weiße Bahnhofsmarker. 40 Kartentrenner, die etwas größer und dicker sind als die Spielkarten, sind ebenfalls enthalten. Zu den 530 Spielkarten zählen 30 Zufallskarten und 500 Karten, die aus den Karten-Sorten Zug, Gleisverlegung, Bahnhofsausbau, Aktion, Siegpunkte und Müll stammen. Jede Karten-Sorte hat eine eigene Farbe.

Das 16-seitige Regelheft hat annähernd DIN A4 Format. Da die Regeln auf der Pegasus-Seite des Spiels heruntergelanden werden können, verzichte ich an dieser Stelle auf eine weitere Beschreibung.

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Spielziel
Siegpunkte sammeln ist auch bei Trains das Ziel. Einige Siegpunkte bekommt man während des Spiels durch die Nutzung bestimmter Karten. Die meisten gibt es jedoch in der Schlusswertung für Städte mit Bahnhofsmarkern oder abgelegene Orte, falls sich dort ein eigener Gleiswürfel befindet. Weitere Siegpunkte bringen eigene goldene Karten.

Spielvorbereitung
Trains14Spielplan, Karten und Bahnhofsmarker kommen auf den Tisch. Die 8 Grundkarten, hierzu gehören auch die Siegpunkte- und die Müll-Karten, werden immer ausgelegt. Weitere 8 Karten werden mit Hilfe der Zufallskarten ausgewählt. Natürlich können sie auch "einfach so" bestimmt werden.

Jeder Spieler erhält zudem ein Startdeck, bestehend aus 10 Karten, und die Gleiswürfel in seiner Spielfarbe. Die Gleiswürfel dienen zum Kennzeichnen der eigenen Gleise auf dem Spielplan. Mit den Karten können während des Spiels Gleise verlegt, ein Bahnhofsausbau erstellt und/oder weitere Karten gekauft werden. Der Reihe nach platzieren die Spieler einen Gleiswürfel als Startpunkt des eigenen Schienennetzwerks auf dem Spielplan.

Spielablauf
Wie für ein Deckbauspiel üblich, wird auch bei Trains während des Spiels das Startdeck immer weiter ausgebaut indem Karten aus der Auslage gekauft werden. Jedoch gibt es beim Kauf von Punktekarten auch Müllkarten als Zugabe.

Trains16Mit dem Ausspielen der Karten sind oft auch Aktionen möglich. So können Gleise verlegt werden oder Bahnhofsausbauten stattfinden. Beide Aktionen finden auf dem Spielplan statt. Das Verlegen von Gleisen geschieht durch das Platzieren eines Gleiswürfels und ist meist mit Kosten verbunden, deren Höhe vom ausgewählten Spielplanfeld abhängt, eine Müllkarte gibt es ebenfalls. Sind dort schon Gleiswürfel anderer Spieler, so wird der Gleisbau teurer, außerdem gibt es zusätzlich eine weitere Müllkarte. Bahnhofsausbauten dagegen sind kostenlos und können auf jedem beliebigen Stadtfeld stattfinden, sofern die dortige Maximalgrenze noch nicht erreicht wurde. Eine Müllkarte gibt es dann aber auch.

Müllkarten von der Hand können durch Passen oder bestimmte Karten wie beispielsweise die Müllhalde wieder entsorgt werden.

Es wird so lange gespielt, bis entweder 4 Kaufkartenstapel leer sind, ein Spieler alle Gleiswürfel auf dem Plan "verbaut" hat oder sich alle Bahnhofsmarker auf dem Plan befinden. Nun gibt es Siegpunkte für Städte mit Bahnhofsmarkern oder abgelegene Orte, falls sich dort ein eigener Gleiswürfel befindet. Weitere Siegpunkte bringen eigene goldene Karten. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

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Fazit
Ich habe lange überlegt, mit welchem Begriff ich das Aussehen des Spielmaterials am besten beschreibe, habe aber keinen solchen gefunden. Sowohl Plan als auch Karten sind zweckmässig gestaltet. Die Symbole dort lassen sich gut unterscheiden, zum Lesen des Textes muss man die Karten allerdings meist in die Hand nehmen. Die Bilder auf den verschiedenen Karten wirken sehr real, ob die jeweils abgebildeten Züge in Wirklichkeit existieren und auch so aussehen habe ich nicht geprüft.

Die Spielanleitung ist gut lesbar, die Schrift ist ausreichend groß und die Texte sind verständlich geschrieben. Beispiele und Abbildungen sind ebenfalls vorhanden. Bei der Spielvorbereitung stört es mich aber jedes Mal, dass die Aufzählung der Standardkarten ebenso wie die Zusammensetzung des Startdecks nur im Fließtext steht. Positiv finde ich dagegen die Aufzählung der einzelnen Karten zu Beginn und die Übersicht auf der Rückseite des Regelhefts.

Trains03Alle Karten passen problemlos in die Spielschachtel, die mich doch sehr an die hier vorgestellte Leerschachtel von Thunerstone erinnert, auch wenn diese etwas niedriger war. Noch ist viel Platz in der Spielschachtel von Trains - Die Bahn kommt!; bleibt zu hoffen, dass dieser durch Erweiterungen gefüllt wird.

Eine Spielhilfe mit den Kosten für das Verlegen von Gleisen wäre hilfreich, in meinen Spielrunden wurde immer wieder nach den Kosten für den Bau gefragt, es gibt anscheinend Dinge, die sich der Kopf auch nach der xten Partie nicht merken will.

Trains bietet viel Abwechslung. Zwei unterschiedliche Pläne sind bereits enthalten, und die immer wieder unterschiedliche Zusammensetzung über die Zufallskarten erfordert auch immer wieder ein anderes Vorgehen.

Ein interessanter, wenn auch kein neuer Aspekt ist der Müll, der immer anfällt. Mir gefällt die Art, wie das Thema Müll, das ja auch bei jedem realen Bauvorhaben eine Rolle spielt, in das Spiel integriert wurde. Diese Karten, die den eigenen Kartenstapel im Laufe einer Partie immer mehr zumüllen, können zum Glück aber auch entsorgt werden. Wenn man sich rechtzeitig um das Thema kümmert wird der Müll auch kein Problem.

Das Kaufen der Karten und das Kartenhandling ähnelt anderen Deckbauspielen wie Dominion oder Thunderstone doch sehr, zusätzlich ist bei Trains jedoch ein Spielbrett in Aktion. Dort kommt man auch mit den Mitspielern in Berührung. Die Kosten für das Verlegen von Gleisen steigen, wenn sich auf dem gewünschten Feld bereits Gleiswürfel anderer Spieler befinden.

Trains hat in jeder Besetzung Spaß gemacht. Während man im Spiel zu Viert doch sehr oft höhere Baukosten für Gleise hat, weil sich dort bereits Gleiswürfel anderer Spieler befinden, kann man sich im Spiel zu Zweit auch gut aus dem Weg gehen. Das Spielgefühl ist dann ein anderes. Mit Hilfe von Hausregeln kann man jedoch das Spielfeld eingrenzen, auch im Internet gibt es weitere Pläne für 2 Spieler, bei denen es dann enger zugeht.

Mir hat Trains sehr viel Spaß gemacht, durch das Spielbrett ist wirklich etwas Neues dazugekommen und ich hoffe auf Erweiterungen, vielleicht sogar mit einem Plan speziell für 2 Spieler.

 

Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Trains - Die Bahn kommt!
Autor: Hisashi Hayashi
Grafik:  Ikaan Studio
Verlag: Pegasus Spiele, AEG, Okazu Brand
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 45-60 Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 39,95 Euro (Stand 19.03.2014) Angabe Pegasus Shop

 

 

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