Ascension - Aufstieg von Vigil
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Freitag, 26. September 2014 09:55
- Geschrieben von Petra
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Seit Dominion ist Deckbau auch für mich ein Begriff. Vor mir liegt nun ein weiteres Spiel dieser Art, nämlich Ascension - Aufstieg von Vigil, welches von Asmodee vertrieben wird. Basisspiel der ganzen Serie ist Ascension - Chroniken des Gottbezwingers. Des Weiteren gibt es mit Rückkehr der Gefallenen, Sturm der Seelen und Unsterbliche Helden bereits einige Erweiterungen, die teilweise auch als eigenständige Spiele für 4 oder 2 Spieler genutzt werden können. Da ich keine dieser Versionen bisher gespielt habe, werde ich auf Vergleich mit diesen auch verzichten.
Ascension - Aufstieg von Vigil ist ein eigenständiges Spiel für bis zu 4 Spielern, kann aber auch mit den übrigen Ascension Spielen kombiniert werden.
Als Kythis bezwungen und der Seelenbrunnen erneuert war, zog endlich wieder Frieden in Vigil ein. Die einst gespaltenen Fraktionen fanden wieder zusammen, um ihre zerstörte Welt erneut zu errichten. Mit diesen Worten beginnt der stimmungsvolle Einführungstext auf der Rückseite der Spielschachtel. Einen ersten Eindruck vom Spielmaterial liefert die Abbildung daneben, Die technischen Daten (1-4 Spieler, ca. 30 Minuten, ab 14 Jahren) fehlen ebensowenig wie eine Auflistung des Inhalts.
Material und Spielregel
Neben dem Spielplan aus stabilem Karton befinden sich noch 259 Karten und 50 Ehre-Steine in der Spielschachtel. Genauer gesagt handelt es sich bei den Karten um 4 Spielerstartdecks (8 Lehrlinge, 2 Milizen, 1 Energiesplitter), 53 "immer verfügbare" Karten (1 Kultist, 36 Mystiker, 26 Schwere Infanterie, 100 Karten zentrale Auslage (Helden und Konstrukte der 4 Fraktionen, Monster) und 60 Energiesplitter. Die Ehre-Steine sind aus Kunststoff und werden in 25 große rote mit dem Wert 5 und 25 kleine klare mit dem Wert 1 unterschieden.
Eine 16-seitige Spielregel ist ebenfalls vorhanden. Die Beschreibung des Spielablaufs selbst benötigt jedoch nur 3 Seiten. Zusätzlich werden auf weiteren Seiten die unterschiedlichen Karten in Originalgröße gezeigt und ausführlich erklärt. Auch Varianten für ein Spiel mit Teams oder Allein sind zu finden. Leider habe ich im Netz bisher keine Spielregeln für Ascension - Aufstieg von Vigil gefunden.
Spielziel
Bei Ascension - Aufstieg von Vigil geht es um Ehre. Diese bekommen die Spieler während des Spiels entweder durch einen Sieg über ein Monster oder am Ende des Spiels durch Helden und Konstrukte im eigenen Besitz. Der Spieler mit der meisten Ehre gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung
Anhand des Spielplans wird die Auslage vorbereitet. Die immer verfügbaren Karten Kultist, Mystiker und Schwere Infanterie kommen auf die rechte Seite des Plans. Auf die linke Seite kommt der Nachziehstapel. Dieser wird aus den 100 Karten für die "zentrale Auslage" und 30 Karten Energiesplitter gebildet, sofern man Ascension - Aufstieg von Vigil nicht mit anderen Spielen der Ascension Serie kombiniert. Der Nachziehstapel liefert die Karten für die 6 Felder in der Mitte. Gezogene Schätze, in diesem Spiel gibt es nur die Energiesplitter, werden dort jedoch nicht direkt, sondern unter die nächste Karte, die kein Schatz ist, abgelegt. Nachdem jeder Spieler sein Startdeck bekommen hat kann es auch schon losgehen.
Spielablauf
Karten vom eigenen Deck ziehen, diese im eigenen Zug ausspielen und anschließend auf den eigenen Ablagestapel legen ist die typische Vorgehensweise bei einem Deckbauspiel. Sinnvollerweise verbessert man während des Spiels das eigene Kartendeck.
Diese Vorgehensweise gilt im Grunde auch für Ascension - Aufstieg von Vigil. Die Karten des Spiels werden in vier Kategorien unterteilt, so gibt es Helden, Konstrukte, Monster und Schätze. Monsterkarten werden immer aus der zentralen Auslage heraus bekämpft. Heldenkarten und Schätze können immer nur in der Runde ausgespielt werden, in der man diese auf die Hand bekommt, lediglich Konstrukte legt man vor sich in seine persönliche Auslage. Die Fähigkeiten von ausgelegten Konstrukuten kann man in jedem Zug nutzen, vorausgesetzt natürlich, dass man auch die Aktivierungskosten bezahlen kann.
Die möglichen Aktionen des aktiven Spielers werden nicht nur von seinen aktuellen Handkarten, sondern auch von der zentralen Auslage bestimmt. Die dortigen Karten legen fest, welche Handlungen überhaupt möglich sind. Helden und Konstrukte können mit Runen gekauft und dem eigenen Deck zugefügt werden. Monster müssen bekämpft werden, wenn man die entsprechende Belohnung und die Ehre haben möchte. Hier spielen die Werte für Stärke und möglicherweise Energie eine Rolle. Bekämpfte Monster kommen auf den Ablagestapel, der sogenannten Leere. Sobald eine Karte von der zentralen Auslage genommen wird, wird sie sofort durch eine Karte vom Nachzugstapel ersetzt. Somit liegen immer mindestens 6 Karten dort aus.
Das Spiel endet, wenn der Vorrat an Ehrenpunkten verteilt ist, die aktuelle Runde wird noch beendet. Nun werden die durch Monster gewonnen Ehrenpunkte mit denen der eigenen Helden und Konstrukte addiert. Der Spieler, der die meiste Ehre erlangt hat, gewinnt schließlich.
Fazit
Ascension - Aufstieg von Vigil ist mein erstes Spiel dieser Serie. Daher wird es hier auch keinen Vergleich zu den bisher erschienen Spielen geben oder eine besondere Beleuchtung der Neuheiten Schätze und Energie. Die Karten sind schön gestaltet, jedoch fiel es mir nicht immer leicht den Stimmungstext auf den Karten zu entziffern, besonders wenn noch Symbole und Zahlen mit auf der Karte vertreten waren.
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass es mir bisher nicht gelungen ist, die Karten in der Spielschachtel vernünftig einzusortieren. Zwar hat das Tiefziehteil einige Vertiefungen, doch nutzt man diese alle für die Karten, so verbiegen sich diese.
Bei Ascension - Aufstieg von Vigil gibt es einen Spielplan, dieser wird im Anleitungsheft jedoch nur in der Materialaufzählung erwähnt. Für Neulinge ist dieser Spielplan sicher hilfreich, zeigt er doch wie die Karten auf dem Tisch angeordnet werden sollen. Je nach Auslage der Karten und Größe der Spielrunde ist es manchmal schwierig die Karten zu lesen. Vielfach müssen die Karten zur Hand genommen werden, um sich die Spielwerte und Besonderheiten anzuschauen. Dieser Umstand ist natürlich einem zügig Spielfluss eher abträglich.
Deckbauspiel heißt ja auch immer, dass man mit einer bestimmten Kartenhand beginnt und während des Spiels Karten dazubekommt. Meistens indem man diese kauft oder Monster besiegt. Thunderstone ist ein Spiel, bei dem beides geschieht. Ascension - Aufstieg von Vigil ist in gewisser Weise ähnlich, wird doch auch hier die Kartenhand durch Kauf von Karten vergrößert. Einige Monster können zudem, nachdem sie besiegt wurden, als Trophäe im eigenen Spielbereich ausgelegt werden. Bei den Deckbauspielen, die ich kenne, liegen zum Kauf immer die gleichen Karten aus. Bei Thunderstone kann man zusätzlich gegen Monster kämpfen und bekommt diese bei einem Sieg. Ascension - Aufstieg von Vigil verfolgt hier einen anderen Ansatz, es gibt zwar drei Kartenstapel in der zentralen Auslage, die immer zur Verfügung stehen, der Rest der Auslage ändert sich jedoch ständig. Somit muss man sich auf immer neue Gegebenheiten einstellen, kann aber auch im Notfall eine Aktion über die immerverfügbaren Karten durchführen. Dieses Element reduziert die Planbarkeit des Spiels und erhöht dementsprechend das Glücksmoment. Liegen keine oder die falschen Monster aus, dann kann es vorkommen, dass man keine direkten Punkte sammeln kann. Dieser Umstand kann dazu führen, dass es mitunter trotz ausgeglichener Spielerstärke zu relativ hohen Punktunterschieden in der Endabrechnung kommt.
Gerade die erste Partie von Ascension - Aufstieg von Vigil kann etwas länger dauern als die angegebenen 30 Minuten. Bei mir hat eine Runde mit 3 Spielern und den notwendigen Erklärungen gut eine Stunde gedauert. Hat man sich aber einmal ins Spiel hinein gefunden und mit den Karten und Fähigkeiten vertraut gemacht, dann lässt sich Ascension - Aufstieg von Vigil schön flüssig spielen.
Ich danke Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Ascension - Aufstieg von Vigil
Autor: Justin Gary
Illustration: Eric Sabee
Verlag: Marabunta / Asmodee
Anzahl: 1-4 Spieler
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 34 Euro (Stand 26.09.2014 Spiele-Offensive)