Odin's Table
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 25. November 2013 09:54
- Geschrieben von Stefan
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Odin's Table von Esa Wiik ist ein Spiel für zwei Personen. Das Spiel wurde 2010 vom finnischen Verlag Mindwarrior Games veröffentlicht. Auf dem Cover der Spielschachtel sehen wir neben dem Titel auch einen großen Stein auf einer Wiese. Der Stein zeigt einen Hammer und eine Speerspitze. Dabei wird es sich um Mjölnir, Thors Hammer und Gungnir, den Speer Odins handeln. Zwei Raben, vermutlich Hugin und Munin aus der nordischen Göttersage, sind ebenso zu sehen wie eine schemenhafte Darstellung von Odin und Thor am Himmel.
Auf der Rückseite der Spielschachtel sieht man lediglich einen kleinen Ausschnitt vom Spiel, welcher noch nicht viel offenbart. Prägnanter sind da die Einleitungstexte in sechs unterschiedlichen Sprachen. Englisch, Deutsch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch und Finnisch sind die vom Spiel unterstützten Sprachen. Auf Deutsch heißt es dann auch: "Odin's Table ist ein strategisches Brettspiel, in dem zwei Spieler, unterstützt von alten nordischen Gottheiten, um den Sieg kämpfen. Die Spieler versuchen mit ihren Spielsteinen die Festung des Gegners zu erobern." Neben einer Auflistung des Spielmaterials gibt es auch noch die technischen Daten (2 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 20 Minuten) auf der Rückseite der Verpackung.
Material und Spielregel
Ein Spielbrett, 12 Spielsteine und 54 Spielkarten, das ist das Spielmaterial zu Odin's Table. Das Spielbrett zeigt insgesamt 30 Felder, bestehend aus fünf Zeilen á sechs Felder, sowie Ablageflächen für Zug- und Ablagestapel der Spielkarten. Die jeweils letzte Zeile an Spielfeldern, die den Spielern zugewandt ist, ist rot eingefärbt. Dieser Bereich wird im Spiel "Festung" genannt. Die Spielsteine in den Farben Grau und Bronze zeigen einmal Mjölnir, Thors Hammer und Gungnir, den Speer Odins. Diese Spielersymbole finden sich auch auf dem Spielbrett und den jeweiligen Spielkartensets wieder. Beim Herauslösen der Spielermarker aus dem Stanzbogen sträubten sich zwei der Spielmarker etwas, hier war die Stanzung nicht ganz optimal. Die Spielkartensets bestehen jeweils aus 27 Karten und sind bis auf die Rückseiten identisch. Die Vorderseiten zeigen Bilder einiger nordischer Götterfiguren wie zum Beispiel Odin, Thor, Tyr und Loki, und einen Zahlenwert zwischen 0-9.
Die Spielregel beinhaltet die Regeln in allen sechs, weiter oben angeführten, Sprachen. Auf jeweils vier Seiten werden die Regeln verständlich erläutert, dabei unterteilen sich die Regeln in die Abschnitte Spielbrett und Ziel des Spiels, Karten, Bewegen der Spielsteine, Ziehen einer neuen Karte und Gewinn des Spiels. Eine Seite mit Beispielen verdeutlicht zudem die aufgeführten Regeln.
Spielziel
Der Spieler, der zuerst drei Spielmarker im Festungsbereich des Gegners platzieren kann, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung
Die Spielvorbereitungen zu Odin's Table sind schnell getätigt. Das Spielbrett kommt zwischen beide Spieler, jeder legt seine sechs Spielsteine in den rotgefärbten Bereich seiner Spielseite. Nun mischen die beiden Spieler noch ihre Kartendecks und decken die ersten sechs Karten auf. Diese Karten werden zunächst offen ausgelegt, damit sich der Gegner einen Überblick über die Startkarten machen kann. Nachdem sich beide Spieler ein Bild von den ersten sechs Karten des Gegenspielers machen konnten, ordnet man noch die eigenen sechs Karten verdeckt den eigenen sechs Spalten zu. Und dann kann es auch schon los gehen.
Spielablauf
Abwechselnd bewegen die Spieler ihre Spielsteine um ein Feld weiter auf dem Spielbrett. Ein Spielmarker darf auf alle acht angrenzenden Felder gezogen werden, sofern das Zielfeld frei ist. Eine diagonale Bewegung zwischen zwei gegnerische Spielsteine hindurch ist nicht erlaubt. Die gegnerische Festung, der rotgefärbte Bereich, darf nur mittels einer vertikalen Bewegung betreten werden.
Treffen zwei gegnerische Spielsteine aufeinander, so kommt es zu einem Angriffsspielzug, hierbei kommen dann die Spielkarten zum Einsatz. Der Angreifer deckt die Karte aus der Spalte auf, aus der sein Spielstein kommt. Der Verteidiger die passende Karte zu dem angegriffenen Spielstein. Die Karte mit dem höheren Zahlenwert schlägt die mit dem niedrigeren. Bei Gleichstand gewinnt der Angreifer. Die Karten Loki sowie Hugin und Munin haben im Spiel noch Sonderfunktionen. Nach dem Einsatz werden die Karten auf den Ablagestapel gelegt und neue Karten gezogen und in die jeweilige Spalte gelegt. Geschlagene Spielsteine werden in den Bereich für gefangene Spielsteine gelegt. Die Spieler haben im Verlauf des Spiels einmal gefangene Spielsteine wieder über ihre Eckfelder ins Spiel zu bringen.
So geht es abwechselnd weiter, bis es einem Spieler gelingt drei seiner Spielsteine im Festungsbereich des Gegners zu platzieren. Wem das gelingt ist Gewinner der Partie. Spielsteine, die einmal den Festungsbereich des Gegners betreten haben, werden dort festgesetzt und dürfen bis zum Ende des Spiels nicht mehr bewegt oder angegriffen werden.
Fazit
Das Spielmaterial zu Odin's Table dürfte meiner Meinung nach ruhig etwas wertiger sein. Dies gilt besonders für die Spielsteine. Dickerer Karton, oder runde Holzscheiben wären hier sehr passend. Die Verpackung des Spiels ist etwas überdimensioniert und wohl der Spielplangröße geschuldet. Die Spielsteine und -karten sind hier drinnen etwas verloren. Bei den mehrsprachigen Regeln bleiben keine Fragen offen. Klare und verständliche Regelformulierungen sowie eine Seite mit Beispielen liefern alle Informationen die man zum Spielen benötigt.
Odin's Table ist ein solides und kurzweiliges Spiel für zwei Spieler. Dank der unkomplizierten Regeln ist der Einstieg ins Spiel schnell getan. Interessant wird es aber dann erst richtig, wenn man die Feinheiten des Spiels verstanden hat und geschickt die Sonderkarten einzusetzen vermag. Wer mit dem Spieleklassiker Stratego vertraut ist, wird unweigerlich ein paar Ähnlichkeiten zwischen den beiden Spielen feststellen. Doch anders als bei Stratego ändert sich hier der Wert der Spielsteine während des Spiels. Durch das zufällige Nachziehen von Spielkarten kann man sich im vorhinein nie sicher sein, wie stark die Spielsteine in der Spalte sein werden. Aufgrund dieses Glückelements muss man jedoch fortlaufend seine Taktik anpassen. Natürlich kann man auch einfach aufs Glück setzen, doch dann verliert Odin's Table deutlich an Spielreiz.
Bei Odin's Table ist es wichtig, ähnlich wie zum Beispiel bei Schach oder Dame, das Spiel des Gegners zu lesen. Resultierend aus der jeweiligen Spielsituation gilt es gekonnt seine eigenen ausliegenden Karten zielführend einzusetzen.
Im Jahr 2010 war Odin's Table von Mindwarrior Games unter den drei Finalisten in der Rubrik "Erwachsenen Spiele" für das finnische Spiel des Jahres (Vuoden Peli).
Wer sich für Odin's Table interessiert wird es wohl schwierig haben, wenn man das Spiel in Deutschland beziehen möchte. Aktuell konnte ich keinen Händler ausmachen, der das Spiel hierzulande vertreibt.
Ich danke Mindwarrior Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Odin's Table
Autor: Esa Wiik
Grafik: Esa Wiik
Verlag: Mindwarrior Games
Anzahl: 2 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 20 Minuten
Jahr: 2010
Preis: kein Angebot gefunden (Stand 24.11.2013)