Hippo Hopp
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 18. Juli 2011 08:39
- Geschrieben von Petra
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Hippo Hopp heißt ein weiteres neues Kartenspiel von Amigo Spiele. Es ist in der typischen kleinen Spielschachtel der Kartenspiele erschienen, zu denen auch Stich-Meister oder 11nimmt! gehören. Bei dem Spieltitel Hippo Hopp denke ich sofort an Nilpferde, allerdings eher an Exemplare, die zum Springen aufgefordert werden. Doch um springende Nilpferde geht es hier nicht. Auf dem Cover der Spielschachtel ist ein Vogel abgebildet, der mit einem Springstock über eine Reihe Nilpferde hüpft. Sehr begeistert sehen diese Nilpferde allerdings nicht aus.
Es wird Abend am Hippo-Teich ... den ganzen Tag sprangen die Vögel über die Rücken der Dickhäuter, auf der Suche nach Käfern und Würmern. Doch wenn die Dämmerung hereinbricht, wollen die Nilpferde ihre Ruhe, denn sonst können sie schnell brummig werden. lese ich auf der Rückseite der kleinen Spielschachtel. Auf dem Bild rechts daneben bekommt man einen ersten Eindruck vom Spielmaterial. Sowohl Spielkarten als auch Vogel sind dort abgebildet. Eine Inhaltsaufzählung und die Angabe der "technischen Daten" (2-4 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten) sind ebenso vorhanden wie eine kleine Grafik, die angibt, dass es sich bei Hippo Hopp eher um ein Familienspiel handelt, bei dem sich Glück und Strategie ebenso die Waage halten wie Ruhe und Turbulenz.
Material und Spielregel
In der Spielschachtel befinden sich 28 Hippo-Karten in den Werten 1 bis 8. Mit steigender Zahl schauen die dort abgebildeten Hippos, also Nilpferde, immer grimmiger drein. Aus stabilem Karton gibt es außerdem 30 Punktechips (20x 1er, 10x 5er) sowie einen zweiteiligen Vogel.
Die Spielanleitung besteht aus einem mehrfach gefalteten Blatt, ist verständlich geschrieben und weist die üblichen Punkte Inhalt, Spielidee und Spielziel, Spielvorbereitung, Spielablauf und Spielende auf. Beispiele in Wort und Bild sind ebenfalls vorhanden.
Spielziel
Angestrebt werden auch hier Siegpunkte. Diese bekommen die Spieler, wenn der Vogel in ihrem Zug erfolgreich über offen ausliegende Hippokarten springt und anschließend auf einem Nilpferdrücken, also einer verdeckt liegenden Karte, landet. Die Weite der Sprünge wird durch die Zahlenwerte der Karten bestimmt.
Spielvorbereitung
Eigentlich kann man bei Hippo Hopp gar nicht von Vorbereitungen sprechen, so schnell sind diese getätigt. Die Hippokarten mischen, 9 von ihnen bilden den Nachziehstapel, die übrigen 19 Karten werden kreisförmig offen ausgelegt. Nachdem sich jeder Spieler diese Karten angesehen hat, werden sie umgedreht, so dass jetzt die Nilpferdrücken zu sehen sind. Noch schnell die Punktechips griffbereit hinlegen und den Vogel auf eine beliebige Karte stellen. Und schon kann es losgehen.
Spielablauf
Gespielt wird reihum. Der Spieler, der am Zug ist, muss eine Karte im Kreis aufdecken oder eine Strafkarte eines Mitspielers nutzen. Nutzt er eine Strafkarte, so kommt diese anschließend aus dem Spiel. Im Anschluss daran zieht er den Vogel um die entsprechenden Felder weiter. Landet der Vogel auf einer verdeckt liegenden Hippokarte, bekommt er Siegpunktchips, deren Wert der Anzahl der übersprungenen offenen Karten entspricht. Landet er dagegen auf einer offen liegenden Hippokarte, so muss er diese Karte als Strafkarte an sich nehmen. Alle offen ausliegenden Karten mit dem gleichen Kartenwert werden nun wieder so gedreht, dass nur noch der Nilpferdrücken zu sehen ist. Eine Karte vom Nachziehstapel wird nun noch an die leere Stelle im Kreis gelegt.
Das Spiel endet, sobald keine Hippokarte mehr vom Nachziehstapel in den Kreis gelegt werden kann. Für jede Strafkarte, die ein Spieler vor sich liegen hat, muss er 2 Siegpunkte abgeben. Der Spieler, der nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Den Vogel bei Hippo Hopp sehe ich als schwächstes Teil des Spielmaterials an, da dieser nicht komplett in die Spielschachtel passt und jedes Mal neu zusammengesteckt werden muss. Aber das ist auch das Einzige, das mich etwas gestört hat. Hippo ist wirklich genau die richtige Bezeichnung für die niedlichen Nilpferde auf den Karten, die sicher nicht nur Kinder ansprechen. Die Zahlen auf diesen Karten sind zudem ausreichend groß, so dass sie auch gut erkannt werden können, wenn die Karte für einen selbst "falsch herum" liegt.
Eigentlich soll man sich die Zahlen ja alle merken, und so immer die richtige Karte umdrehen. Aber selbst dann ist man nach einer gewissen Zeit gezwungen, eine "falsche" Karte zu nehmen, da es zu den immer weniger werdenden freien Landeplätzen keine Karten mehr gibt. Aber das ist nur Theorie, in meinen Testrunden ist es nie vorgekommen. Der Reiz von Hippo Hopp liegt ja darin, dass die Zahl auf der Karte nicht zur gewünschten Flugstrecke passt. Zumindest für die Mitspieler. Der Spieler, der am Zug ist, ist meist anderer Meinung.
Aber selbst Strafkarten sind nicht so schlimm, werden sie von den Mitspielern doch oft als willkommene Möglichkeit angesehen, unbeschadet bis zum nächsten Landeplatz zu gelangen. Ob Hippo Hopp jetzt so viel Spaß macht, weil man sich darüber freut, dass man sich die Zahl auf der Karte richtig gemerkt hat, oder ob es an der Schadenfreude liegt, die unweigerlich aufkommt, wenn sich ein Mitspieler geirrt hat, kann ich nicht beurteilen. Spaß macht es auf jeden Fall, egal ob nur zu zweit, zu dritt oder zu viert.
Hippo Hopp ist schnell gespielt, und dadurch ein idealer Kandidat nicht nur für Familien, sondern auch für die Spielgruppe, die noch auf Nachzügler wartet oder ein schnelles Spiel für Zwischendurch oder als Absacker sucht. Allerdings sollte man damit leben können zum Ziel der Schadenfreude zu werden.
Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Spiel: Hippo Hopp
Autor: Peter Steinert
Grafik: Björn Pertoft
Verlag: Amigo Spiele
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: ca. 30 Minuten
Jahr: 2011
Preis: ca. 6,50 Euro (Stand 14.07.2011)