Tohuwabohu
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Dienstag, 05. April 2011 08:44
- Geschrieben von Petra
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Tohuwabohu heißt das neue Bauspiel aus dem Kosmos Verlag. Schon der Spieltitel, Tohuwabohu, er kommt aus dem Hebräischen und wird heute umgangssprachlich für "ein großes Durcheinander" benutzt, lässt vermuten, dass es nicht ruhig und ordentlich zugehen wird. Das Coverbild unterstreicht diese Vermutung noch, denn man sieht Bauklötze, in Kombination mit flachen Elementen, die insgesamt nicht so wollen wie man selbst möchte. Außerdem zahlreiche Figuren, die auf unterschiedlichste Art dargestellt werden. Einige stehen ganz einfach herum und grinsen, andere haben etwas Probleme sich auf dem wackligen Bau zu halten, einer ist bereits im freien Fall.
Eine mögliche Spielsituation im Spiel zu viert ist auf der Rückseite der Spielschachtel abgebildet. Damit wird ein erster Blick auf das Spielmaterial geboten. Im Text daneben steht: Rasend schnell gebaut - und noch schneller wieder eingerissen! Da kommt hektisches Leben auf jeden Spieltisch. Und weiter: Doch jeder Spieler hat nur wenig Zeit- und schon ist der Nächste an der Reihe. Dabei wird das Bauwerk des Vorgängers umgebaut, oder wieder eingerissen und neu errichtet. Somit wird der Spielablauf schon grob umrissen. Eine Angabe des Inhalts findet sich ebenso wie die typische Kosmos Info-Box, die einem sagt, dass Grübler und Taktiker weniger gefragt sind als Baumeister und Archi-Hektiker. Auch die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten) haben dort ihren Platz.
Material und Spielregel
In der Schachtel befinden sich 19 Bauklötze (4 neutrale kleine Bausteine, je 2 rote, blaue und grüne kleine Bausteine, 1 neutraler großer Baustein, je 2 rote, blaue und grüne große Bausteine, 2 Torbögen) und 15 Figuren (je 5 rote, blaue und grüne) aus Holz. Aus dickem robusten Karton sind sowohl die quadratische Spielfläche als auch die 8 Ebenen (5 Vierecke, 3 Dreiecke). Alle Ebenen weisen rote, grüne und blaue Flächen auf, in denen jeweils ein freier Kreis für die Figuren gezeichnet ist. Außerdem gibt es noch 36 Auftragskarten (je 12 rote, blaue und grüne). Auf diesen ist die gewünschte Bauform als Skizze dargestellt, darunter gibt es noch einen kurzen, informativen Text. Ein elektronischer Timer, nichts anderes als ein Kurzzeitwecker, gehört ebenso zum Spielmaterial wie die Spielanleitung.
Die Spielanleitung umfasst 4 Seiten. Neben den üblichen Punkten Spielidee, Spielmaterial, Spielvorbereitung und Spielablauf werden außerdem Die Auftragskarten in Wort und Bild näher erläutert, indem für jede Karte die Anforderungen genannt werden. Für Fortgeschrittene und Profis gibt es zusätzlich einige Varianten. Selbst der Umgang mit dem Timer wird erklärt, ebenso sind Hinweise zum Umweltschutz und Autorenporträts zu finden.
Spielziel
Jeder Spieler hat Auftragskarten, die er erfüllen muss, indem er Bauwerke errichtet, abreißt oder umbaut und mit den passenden Spielfiguren versieht. Es gewinnt derjenige, dem es als Erster gelingt, alle Auftragskarten zu erfüllen.
Spielvorbereitung
Die Spielfläche wird in die Mitte des Tischs gelegt. Alle Bauklötze, Ebenen und Spielfiguren werden so verteilt, dass jeder Spieler sie gleich gut erreichen kann. Die Auftragskarten werden zunächst nach Farben sortiert, anschließend werden, je nach Spielerzahl, jeweils 6, 4 oder 3 rote, blaue und grüne Karten verteilt. Jeder Spieler mischt nun noch die erhaltenen Karten und legt diese als verdeckten Nachziehstapel vor sich ab. Noch schnell den Startspieler bestimmt, dessen rechter Nachbar erhält den Timer und stellt diesen auf 15 Sekunden.
Spielablauf
Die Spieler sind nacheinander an der Reihe, wobei immer der rechte Nachbar des aktiven Spielers den Timer bedient. Hat der Spieler keine Auftragskarte offen vor sich liegen, so muss zunächst die oberste Karte des eigenen Stapels umgedreht werden. Anschließend ist es Zeit für den Bau der angegebenen Konstruktion. Hierbei sind einige Bauregeln zu beachten. So darf nur auf der Spielfläche gebaut werden, die Ebenen müssen auf Bausteinen liegen und waagrecht sein, die Figuren dürfen nur farbig richtig auf die Punkte gestellt werden. Am Anfang des eigenen Zuges dürfen die vorherigen Bauwerke erweitert, umgebaut oder zerstört werden, aber niemals am Ende des eigenen Zuges. Wird ein Auftrag innerhalb der 15 Sekunden erfüllt, so wird die nächste Karte umgedreht. Ist das nicht der Fall, so versucht der Spieler es in seinem nächsten Zug erneut. Es ist auch erlaubt, einmal im Zug eine Auftragskarte wieder unter den eigenen Stapel zu schieben. Nach 15 Sekunden endet die Bauzeit und der nächste Spieler ist am Zug. Auch der Timer wird weitergegeben.
Sobald ein Spieler alle Bauaufträge erfüllt hat, endet das Spiel und dieser Spieler gewinnt.
Fazit
Etwas skeptisch war ich ja schon, als ich die Vorankündigung für Tohuwabohu im Netz gesehen habe. Aber auch neugierig, schließlich ist es doch sehr lange her, dass ich mit Bauklötzen gespielt habe.
Das Spielmaterial, insbesondere die Bauklötze und die Spielfiguren, aber auch die Ebenen, sind recht robust. Anfälliger gegen etwaige Frustmomente sind da schon die Spielkarten und der Timer. Letzterer funktioniert tadellos, benötigt allerdings von Zeit zu Zeit eine neue 1,5 Volt Knopfzelle. Er kann bis auf 99:99 Minuten eingestellt werden und ist daher anderweitig ebenfalls gut zu gebrauchen. Positiv finde ich, dass alle Bausteine gut in der Schachtel in einer Ebene untergebracht werden können, auch das übrige Material, bis auf die Ebenen, hat seinen eigenen Platz. So kann nichts verrutschen, sofern man die Schachtel nicht senkrecht stellt. Die Spielregel ist recht kurz und verständlich beschrieben.
Ich danke dem Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: TohuwabohuAutor: Matthias Prinz, Inka und Markus Brand
Illustration: Marcel-André Casasola Merkle
Verlag: Kosmos Verlag
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten
Jahr: 2011
Preis:ca. 25,00 Euro (Stand 30.03.2011)