Tarantel Tango
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Samstag, 14. November 2009 17:06
- Geschrieben von Petra
- Zugriffe: 10361
Nachdem ich Kakerlakensalat (Drei Magier Spiele) schon oft und gerne gespielt habe, konnte ich auf der diesjährigen Messe in Essen (Spiel 09) nicht widerstehen und habe mir das neueste Produkt, Tarantel Tango, zugelegt, das ähnlich und doch ganz anders ist. Tarantel Tango von Drei Magier Spiele kommt in einer kleinen Schachtel daher. Das Cover wird geprägt von einer Spinnendame, die man auch ansehen kann, wenn man Spinnen nicht mag. Diese lauert in einem Spinnennetz auf Beute, diverse Karten hängen bereits im Netz fest. Natürlich finden sich sowohl Spielname als auch das typische rote Quadrat auf der Vorderseite.
"Ich glaub ich spinne! Wie von der Tarantel gestochen, rennen die Tiere mit Gebrüll im Kreis herum. Dabei sucht die haarige Spinne doch nur einen Tanzpartner! Wer sich nicht konzentriert - verliert!" so kann man auf der Rückseite der Schachtel in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Italienisch) lesen. Auch die Spielkarten mit den Mitgliedern der Tanzrunde Tieren des Spiels sind abgebildet, natürlich wieder dominiert von der Tango Tarantel. Die technischen Daten (2-5 Spieler, 7-99 Jahre, 15-20 min.) fehlen auch nicht.
Material und Spielregel
Öffnet man die Schachtel, so fällt der erste Blick auf Spielregel und Tango Tarantel. Letztere ist ja schon auf dem Cover abgebildet. Die zugehörige Karte ist eigentlich keine, sondern ein 5-eckiger stabiler Karton. Die insgesamt 120 Karten bestehen aus 115 Tierkarten (Hund, Kuh, Esel, Ziege, Katze, Papagei) und 5 Tarantelkarten. Betrachtet man die Tierkarten genauer, so fällt auf, dass die meisten Tiere einzeln, aber auch einige als Paar erscheinen. Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Spinnen. Während sie auf einigen Karten ganz fehlen, sind sie auf anderen Karten einmal oder zweimal zu sehen. Die Spielkarten sind zwar schmaler als die sonst üblichen, aber gerade dies ist gut, da man sie als Stapel in der Hand halten muss.
Das Anleitungsheft ist der Packungsgröße angepasst und besteht aus 32 Seiten, auch hier ziert die Tango Tarantel die erste Seite. Da die Anleitung, wie die Rückseite der Spieleschachtel schon vermuten ließ, in fünf Sprachen abgedruckt ist, umfasst die deutsche Spielregel also gerade einmal 6 Seiten. Sie ist gut strukturiert, nach der Auflistung des Materials folgen Spielidee und Spielziel, Spielvorbereitung, Spielverlauf, Ende des Spiels und Sieger. Wem das noch nicht reicht, kann sich auch noch mit den Regeln für Fortgeschrittene befassen. Hier gibt es "Der störrische Esel bleibt stehen", "Der neugierige Hund läuft in die andere Richtung", "Die blöde Kuh spielt noch einmal "und "Der freche Papagei plappert alles nach". Abbildungen der Karten und ein Beispiel unterstützen die Erklärungen.
Spielziel
Ziel ist es, der wilden Tango Tarantel zu entgehen, gewonnen hat also derjenige, der als erster alle Karten abgelegt hat.
Spielvorbereitung
Schneller geht es kaum, die Tango Tarantel in die Tischmitte legen, alle 120 Karten gut durchmischen und gleichmässig an alle Mitspieler verteilen. Jeder Spieler nimmt anschließend die Karten als verdeckten Stapel in die Hand.
Spielablauf
Der erste Spieler legt blitzschnell die oberste Karte seines Kartenstapels offen an eine Seite der Tango Tarantel an. Der nächste Spieler ist nun an der Reihe. Auch er legt eine Karte schnell ab, hat dabei aber die zuvor abgelegte Karte zu beachten. Als Hauptregel gilt es den Tierlaut des abgebildeten Tieres nachzumachen (Kuh - "Muh", Esel - "Iah", Ziege - "Mäh", Hund - "Wau", Katze - "Miau" und Papagei - "Aua"). Bei einer Tarantelkarte dagegen wid auf den Tisch geschlagen. Wer hier die längste Reaktionszeit hat, darf muss die bisher ausgelegten Karten seinem Stapel hinzufügen. Doch es wäre nicht Tarantel Tango, wenn dies die einzige Ausnahme wäre. Befindet sich nämlich keine Spinne auf der Karte, so muss man schweigen, bei zwei Spinnen hingegen muss der Tierlaut zweimal gesagt werden. Liegt hingegen eine Doppeltierkarte ohne Spinne aus, so wird die auszuspielende Karte nicht ein Feld, sondern zwei Felder weiter abgelegt.
Fazit
Das Spielmaterial ist völlig in Ordnung, der einzige Schönheitsfehler tritt beim Wegpacken auf. Im Schachtelinneren ist ein Steg, der dafür sorgen soll, das die Karten nicht durcheinander rutschen können, dies erfüllt er auch vorbildlich. Allerdings ist er in meiner Version so hoch ausgefallen, dass sich die Schachtel nicht ganz schliessen lässt, wenn sowohl die Tango Tarantel als auch die Spielanleitung darauf liegen. Auch die Spielregel ist völlig verständlich, die Graphiken sind zwar ziemlich klein, aber es wird trotzdem klar, was sie zeigen sollen.
Die Spielregeln selbst sind schnell begriffen, sie jedoch auch wirklich zu befolgen erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Um den Einstieg, vor allem im Spiel mit Kindern, zu erleichtern, kann z.B. bei einem Hund ein "wau" und ein "wuff" erlaubt werden. Was in den ersten Runden noch sehr einfach erscheint, wird mit fortschreitender Spieldauer immer schwieriger. Schnell wird statt eines "Mäh" ein "Muh" gesagt, aber auch ein falsches Ablegen der Karten bei zwei Spinnen wird gerne genommen. Auf Dauer sicher zu anstrengend, aber gerade für Spielrunden ideal, deren Mitglieder auf sich warten lassen oder auch zum Ausklang. Wenn die richtigen Chaoten Mitspieler zusammen sind, kann die Spielzeit von 20 Minuten aber durchaus auch einmal überschritten werden. Die Mitglieder unserer Runden waren von Tarantel Tango auf jeden Fall begeistert, obwohl wir manchmal vor Lachen nicht weiterspielen konnten. Zu Zweit zwar schon lustig kommt der richtige Spielspaß aber erst bei mehreren Spielern auf.
Spiel: Tarantel Tango
Autor: Jaques Zeimet
Verlag: Drei Magier Spiele
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 7 Jahre
Dauer: ca. 15-20 min
Jahr: 2009
Preis: ca. 8 Euro (Stand 01.09.2009)