Cosmic Encounter

CosmicEncounter01Cosmic Encounter, der Brettspielklassiker von Bill Eberle, Peter Olotka, Jack Kittredge und Bill Norton hat in der vorliegenden Ausgabe von 2014 ein neues Gewand erhalten. Die erste Version von Cosmic Encounter stammt aus dem Jahre 1977 und wurde damals von Eon Games auf dem US amerikanischen Markt herausgebracht. Seit jener Zeit erschienen verschiedene Versionen von Cosmic Encouter bei unterschiedlichen Verlagen. Die aktuelle Version stammt von Fantasy Flight Games und wird in der deutschen Version vom Heidelberger Spieleverlag herausgebracht. Auf dem Cover blickt uns ein äußerst skurriles Alien entgegen, weitere Alienrassen sind im Hintergrund zu erkennen.

CosmicEncounter02Auf der Rückseite der Spielschachtel sehen wir eine Collage, bestehend aus dem Spielmaterial von Cosmic Encounter, sowie einen exemplarischen Spielaufbau. Der Stimmungstext an zentraler Position umreißt kurz worum es bei Cosmic Encounter geht. In den Tiefen des Alls ringen die Alienrassen um die Vorherrschaft über das Universum. Bündnisse werden geschlossen und genauso schnell wieder gebrochen, während kataklystische Schlachten die Raumschiffe kreischend in den Warp reißen. Im Weiteren werden noch einige Besonderheiten des Spiels angesprochen. Selbstverständlich fehlt ebenso wenig eine Angabe über den Inhalt der Spielschachtel, wie auch die technischen Daten (3-5 Spieler, ab 14 Jahre, ca. 60-120 Minuten) des Spiels.

Material und Spielregel
CosmicEncounter03Das Spielmaterial zu Cosmic Encounter besteht aus Karton und Kunststoff. Aus stabilem Karton sind der Warp, die 5 Koloniemarker, das Hyperraumportal, die 25 Planeten, die 42 Kosmosplättchen, die 7 Racheplättchen, der Planet Genesis, die Mondkanone und das Plättchen für die Prometheus. Die 100 Raumschiffe, je 20 Stück in den fünf Spielfarben Blau, Grün, Gelb, Lila und Rot, bestehen aus Kunststoff. Des Weiteren gibt es noch 50 großformatige Spielkarten mit den Alienidentitäten und außerdem noch 20 Schicksalskarten, 72 Kosmoskarten, 50 Manöverkarten und 20 Technologiekarten im normalen Kartenformat.

Das Regelheft zu Cosmic Encounter umfasst 16 Seiten und gliedert sich grob in die Bereiche Spielmaterial, Spielaufbau, Spielzug und Spielvarianten. In abgesetzten Textboxen wird auf Besonderheiten im Spiel hingewiesen. Ein ausführliches Beispiel dient der Verdeutlichung der Abwicklung eines Gefechts.

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Spielziel
Alleine oder gemeinsam mit Verbündeten gilt es den Spielsieg zu erringen. Gewonnen hat man, wenn man 5 Kolonien in den Sternensystemen der Mitspieler gegründet hat, oder wenn eine eventuell vorhandene Siegbedingung seiner Alienrasse eintritt.

Spielvorbereitung
Jeder Spieler erhält die 5 Planeten und 20 Raumschiffe seiner Farbe und bildet damit sein Sternensystem. In zentraler Position wird der Warp zusammen mit den Koloniemarkern abgelegt. Die Spielkarten werden nach Art getrennt und die Zugstapel vorbereitet. Jeder Spieler erhält eine Alienrasse und acht Kosmoskarten auf die Hand. Der Startspieler beginnt mit dem Spiel.

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Spielablauf
Cosmic Encounter wird über mehrere Runden gespielt, der Zug eines Spielers umfasst mindestens eine, maximal zwei Herausforderungen, es sei denn, auf der Alienidentität steht etwas anderes. Unter einer Herausforderung versteht man den Angriff auf einen Planeten. Eine Herausforderung unterteilt sich wiederum in sieben Phasen. Zunächst wird ein Raumschiff aus dem Warp, dem Aufenthaltsort für verlorene Raumschiffe, befreit. Erst danach beginnt der eigentliche Angriff, wobei das Ziel durch die Schicksalskarte bestimmt wird. Nachdem der aktive Spieler das Hyperraumportal auf den Zielplaneten ausgerichtet und festgelegt hat, mit wie vielen Raumschiffen er seinen Angriff startet, ist die Zeit gekommen kurzfristige Bündnisse zu schmieden. Angreifer wie auch Verteidiger treten an die anderen Spieler heran und versuchen diese gegebenenfalls auf ihre Seite zu ziehen. Mittels der Herausforderungskarten, eine Unterart der Kosmoskarten, planen beide Hauptspieler (Angreifer und Verteidiger) ihre Strategie für das anstehende Gefecht. Während des Gefechts können dann noch Verstärkungskarten gespielt werden, bevor die Gefechtsfolgen ermittelt werden. War ein Angriff erfolgreich, dann können im Regelfall die Angreifer eine Kolonie im Sternensystem des Verteidigers etablieren und damit auf der Punkteleiste, am Warp, um ein Feld vorrücken.

Je nach Ausgang der ersten Herausforderung kann der aktive Spieler nun noch eine zweite Herausforderung nach den selben Regeln durchführen. Sobald es einem oder mehreren Spielern gelingt fünf Kolonien zu erringen, endet das Spiel und diese Spieler haben gewonnen. Alternativ kann auch die Siegbedingung einer Alienidentität zum Spielsieg führen.  

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Fazit
Die aktuelle Ausgabe von Cosmic Encounter wurde von Fantasy Flight Games sehr schön gestaltet, die vielen Alienrassen sehen schon sehr absonderlich aus. Die Spielkomponenten aus Karton und Kunststoff sind sehr wertig und robust. Die Texte auf den Spielkarten sind gut zu lesen und mit den notwendigen Erläuterungen versehen. Bei den Manöverkarten liegen sogar 51 Karten vor, dies resultiert daraus, dass man die Alienrasse der Diebe nach der neuen oder der klassischen Variante spielen kann, und daher zwei unterschiedliche Manöverkarten notwendig sind. Von den beiden Karten darf jedoch nur eine im Spiel sein.

Da der Grundmechanismus von Cosmic Encounter leicht zu lernen ist, ist ein schneller Einstieg ins Spiel gewährleistet. Die vielen Alienidentitäten, mit ihren besonderen Fähigkeiten, sorgen für stetige Abwechslung. Dank der Gliederung der Alienrassen in die Kategorien Anfänger, Fortgeschrittene und Experten lässt sich die Herausforderung von Cosmic Encounter an die Fähigkeiten und Erfahrungen der Spieler anpassen. Unsere Partien Cosmic Encounter waren immer recht ausgeglichen. Sehr gut gefallen hat uns, dass zum einen unterschiedliche Varianten im Regelheft angeboten werden, so kann man zum Beispiel mit, oder auch ohne Technologiekarten spielen. Zum anderen lädt das Spiel aber ebenso dazu ein, eigene Varianten zu entwickeln und auszuprobieren. Bei einige Partien hat jeder Spieler gleich zwei Alienidentitäten verkörpert und konnte daher auf die Fähigkeiten beider Rassen zurückgreifen, bei dieser Variante können jedoch starke Kombinationen entstehen.

Cosmic Encounter funktioniert in jeder Besetzung, die Verschnaufpausen sind eher gering, da man nie weiß ob nicht ein eigener Planet das Ziel des nächsten Angriffs sein könnte. Die aktuelle Fassung von Cosmic Encounter macht dem Klassiker alle Ehre und ist sehr gut spielbar (was man nicht von allen vorherigen Versionen behaupten kann), die erste Erweiterung Kosmischer Angriff ist bereits beim Heidelberger Spieleverlag erhältlich und liefert noch mehr Alienidentitäten und Material für einen sechsten Spieler.

 

Ich danke dem Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Cosmic Encounter
Autor: Bill Eberle, Jack Kittredge, Peter Olotka, Bill Norton
Art Director: Zoë Robinson
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Anzahl: 3-5 Spieler
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 60-120 Minuten
Jahr: 2014
Preis: 44,95 Euro (UVP Heidelberger, Stand 11.10.2015)