Monster auf der Flucht

Details: Kategorie: Angespielt; Veröffentlicht: Samstag, 20. November 2010 10:30; Geschrieben von Petra; Zugriffe: 6216

Ist der niedlich, war mein erster Gedanke, als mein Blick auf die Spielschachtel von Monster auf der Flucht (Heidelberger Spieleverlag) fiel. Und damit meine ich ein grünes Wesen mit einer Zahnbürste in der Hand, der den Daumen in Trampermanier erhoben hat. Auf dem in blaugrau gehaltenen Hintergrund sind Planeten zu erkennen, an einem von ihnen befindet sich eine Lunte.

Unfassbar Unsagbares droht das Zentrum einer entlegenen unheimlich-heimeligen Galaxie zu zerstäuben. Zahlreiche Monster der dritten, vierten und soundsovielten Art sind dem nahezu sicheren Untergang geweiht. Alarmstufe Rot für das Einsatzteam des Amtes der Erhaltung Ausserirdischer Monster, auch ADEAM genannt! so lautet der stimmungsvolle Einführungstext auf der Rückseite der kleinen Spielschachtel. Im weiteren Text wird darauf hingewiesen, dass die durch und durch harmlosen Kerlchen evakuiert werden müssen. Sowohl Inhalt der Schachtel als auch technische Daten (2-5 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 10 Minuten) werden angegeben.

Material und Spielregel
In der Spielschachtel befinden sich 5 Favoriten-Plättchen, 5 Wertungs-Plättchen und 5 Monster-Plättchen aus stabilem Karton. Passend für die Monster-Plättchen gibt es auch noch klare Aufsteller aus Kunststoff. Das restliche Spielmaterial sind quadratische Spielkarten, zum einen 5 Favoriten-Karten (es sind die gleichen Monster wie auf den Favoriten-Plättchen) und zum anderen 55 Planetenkarten. Die Planetenkarten unterscheiden sich nur in ihren Vorderseiten. Es gibt Karten mit einem Monster (5 x 5), Karten mit zwei Monstern (20), jeweils 5 Karten mit Sondermotiven für Favoriten-Tausch und Platzwechsel. Auch ein Anleitungsheft fehlt nicht.

Das Anleitungsheft besteht aus 12 Seiten. Alle wichtigen Punkte (Spielmaterial, Vorbereitung, Spielablauf (mit Beschreibung der einzelnen Karten) sowie Die Supernova, Spielende und Wertung werden in der Anleitung verständlich beschrieben. Außerdem verdeutlichen Beispiele und Graphiken das zuvor Beschriebene.

Spielziel
Am Ende die meisten Punkte bekommen ist auch hier ausschlaggebend, doch nicht das erste Monster liefert die meisten Punkte, sondern das Zweitplatzierte. Und für den letzten Platz wird sogar ein Punkt abgezogen.

Spielvorbereitung
Zunächst werden die Planetenkarten gemischt, zwei Drittel von ihnen bilden den verdeckten Zugstapel, ein Drittel der Karten wird, ausgehend vom Zugstapel, spiralförmig verdeckt ausgelegt. Die Monsterfiguren (Monsterplättchen im Ständer) werden auf die erste Planetenkarte neben dem Zugstapel gestellt. Sowohl Favoriten-Karten als auch Favoriten-Plättchen werden verdeckt gezogen, aber nur die Favoriten-Karte wird danach offen ausgelegt. Jeder Spieler zieht noch zwei Planeten-Karten vom Stapel. Nun steht der Rettung der Monster nichts mehr im Weg.

Spielablauf
Gespielt wird reihum. Zunächst zieht der Spieler, der am Zug ist, eine Karte nach. Aus seinen Handkarten spielt er nun eine Karte aus. Möglich hierbei sind:

Eins der abgebildeten Monster auf die nächste freie Planetenkarte ziehen,
zwei benachbarte Monster die Plätze tauschen lassen,
eine der eigenen offenen Favoriten-Karte mit der eines Mitspielers tauschen oder
ein einzelnes Monster offen zu den Favoriten legen (Liegen bereits zwei offene Monster aus, so kommt eins auf den Ablagestapel; es wird keine Monsterfigur bewegt.)

Wenn der Zugstapel aufgebraucht ist, wird die hinterste Karte der Laufstrecke gezogen. Das Spiel endet, wenn entweder keine Karte mehr gezogen werden kann, oder wenn das erste Monster die vorderste Karte der Laufstrecke erreicht.

Nun werden die Wertungsplättchen entsprechend ihrer Reihenfolge (I bis V) zu den Monstern auf der Laufstrecke gelegt. Je nach Platzierung gibt es unterschiedliche Punkte. (1.= 0, 2.= 3, 3.= 2, 4.= 1 und 5.= -1). Im Anschluss daran werden diese Punkte den eigenen Monstern auf den Favoriten-Karten und Favoriten-Plättchen zugeordnet und addiert. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

Fazit
Monster auf der Flucht ist wirklich ein kleines feines Spiel. Weder am Spielmaterial noch an der Spielregel lässt sich etwas aussetzen. Nur das Verbinden von Monster und Aufsteller war nicht ganz einfach, da es zum einen doch Kraft benötigt, zum anderen aber gleichzeitig nichts kaputt gehen soll. Kinder könnten, je nach Alter und Geschicklichkeit, damit durchaus Probleme haben. Da die zusammengesetzten Monsterfiguren sich im zusammengebauten Zustand aber in der Schachtel verstauen lassen, ist das nur ein einmaliges Problem.

Die Monster sind nicht furchteinflössend, sondern wohl eher niedlich und werden wohl auch furchtsamen Naturen keine Angst einjagen.

Monster auf der Flucht ist schnell erklärt und schnell gespielt. Also ideal für Familien mit Kindern. Doch auch für Spielrunden ideal, die etwas einfaches für "zwischendurch" suchen. Die kleine Schachtel und der geringe Preis machen es zudem zu einem guten Mitbringspiel.

Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Spiel: Monster auf der Flucht
Autor: Andreas Pelikan
Illustration: Frank Stark
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 10 min
Jahr: 2010
Preis: ca. 7 Euro (Stand 18.11.2010)